Guilty Pleasure

Ein jeder hat doch so seine kleinen Schwächen, auch im Filmgeschmack. Anstatt nur Filme wie Metropolis, Citizen Kane und On the Waterfront ernstzunehmen, wie es sich für ordentliche Cineasten gehört, hat man auch seine Leichen im Keller. Ich zum Beispiel stehe voll auf die National Lampoon’s Vacation-Reihe mit Chevy Chase und Beverly D’Angelo, und auch auf einige Schauspieler der C-Riege, wie eben Chase, aber auch Judge Reinhold oder Jeffrey Jones. Nicht nur unter den ausgesprochen doofen Filmen gibt es immer wieder einzelne, die bei mir einen Nerv treffen, wahrscheinlich, weil sie unausgelebte Wünsche thematisieren. Während meiner gesamten Gymnasialzeit war ich überaus aktiv in der Schultheatergruppe, und daher gefallen mir Filme, die mehr oder weniger unfreiwillig zusammengewürftelte (Schauspiel)truppen beinhalten, von Moulin Rouge über Ugly Coyote und diversen Cheerleaderfilmen bis zu diesen ganzen Knast-Sportmannschafts-Filmen.

Und dann gibt es auch immer wieder Filme, die wirklich beinahe jedem ein Guilty Pleasure sind. So genial sie sind, There’s something about Mary oder The Pineapple Express kann man ja nur schwerlich als „Must See“ bewerten, solange wichtigere Filme noch ungesehen bleiben. So ging es mir zuletzt mit Hangover.

Das tolle an Hangover ist, dass beinahe jeder Mann sich in die völlig skurrile Situation der vier Hauptpersonen hineinversetzen kann. Wer hatte nicht wenigstens einmal im Leben einen alkoholinduzierten Filmriss? Wer hatte nicht auch schonmal so eine Nacht, in der die bei Tageslicht blödsinnigsten Entscheidungen auf wundervolle Weise irgendeinen Sinn gemacht haben? Wer wünscht sich nicht, ebenfalls wieder so eine verrückte Sache zu erleben, so eine Art Lausbubendasein für Erwachsene? Das gemeine daran ist: Man kann diese Situationen nicht heraufbeschwören, nicht konstruieren, sie müssen zufällig passieren. Sonst gilt es nicht. Und das ist das Erfolgsrezept von Hangover. Der Film verkauft (vorwiegend) dem männlichen Publikum eine Situation, in der sich die meisten auf die eine oder andere Art selbst schon einmal wiedergefunden haben. Vielleicht hat das auch mancher nie jemandem erzählt, erlebt aber durch den Film und die anderen Zuschauer, dass es anderen auch so geht. Eine gigantisch gute Idee war Hangover, meines Erachtens eine der besten, wie man männliches Publikum heute noch mit etwas Neuem ansprechen kann.

Auch ich war schonmal in Las Vegas (1995), zu arm, um selbst groß an den Glücksspielen teilnehmen zu können. Aber ich würde rasend gern nochmal hin. Heute geht das zwar auch alles bequem im Online Casino, wo es den großen Klassiker Roulette ebenso gibt wie Black-Jack und eine Menge anderer Casinospiele, aber auch das beste Online-Casino ersetzt nicht den Besuch einer echten Spielbank. Eines kann es jedoch sehr wohl: Einem Übung geben. Ich sollte mich wohl auch mal wieder hinsetzen und ein wenig zocken, bevor ich in Las Vegas (oder auch nur Bad Wiessee) aufschlage und einen total irren Abend verlebe. Oder ich lass das mit den Spielen und konzentriere mich sofort direkt aufs Nachtleben (geht aber nicht, ohne vorher den Jackpot geknackt zu haben).

Das Wolf Pack kommt übrigens wieder, und zwar genau heute in einem Monat. Am 2. Juni läuft Hangover 2 an. Diesmal finden sich die vier Freunde in Thailand wieder, diesmal verlieren sie nicht den Bräutigam, sondern den kleinen Bruder der Braut, und zudem die Orientierung in dieser fremden Welt. Das tolle an der Fortsetzung: So, wie man(n) selbst auch einen unvergesslichen Abend (trotz Filmriss) wiedererleben will, will man auch weitere katastrophale Abenteuer des Wolf Pack sehen. Das Konzept funktioniert, die Fortsetzung ist berechrtigt und nicht wie so oft an den Haaren herbeigezogen und die Trailer sehen fantastisch aus. Ganz ehrlich, ich kann es kaum erwarten.

Hinweis: Nur anschauen, wenn man Spoiler aushält. Wer sich lieber im Kino überraschen lassen möchte, bitte jetzt wegklicken.


Weitere Trailer zu Hangover


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Weitere Trailer zu Hangover 2


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4 Gedanken zu „Guilty Pleasure“

  1. der tipp zu einem online-casino hier in diesem text ist redaktionell verbrämte werbung. auch der „total irre abend“ und die spielnennungen führen zum casino-portal. das ist leider kein seriöser journalismus mehr, ich habe ein ähnliches angebot gerade für artechock abgelehnt! think about it.

  2. Hi Dunja, Du hast völlig Recht, das ist Werbung. Ich fühle manchmal die Notwendigkeit, sowas zuzulassen, um wenigstens ein paar Euro einzunehmen, und sei es nur in Form eines Amazon-Gutscheins. Sicher kein seriöser Journalismus, keine Frage. Aber da dies hier „nur“ ein Blog ist und keine echte Filmseite wie Artechock und ich solche Beiträge mit der Kategorie „Kooperation“ markiere, kann ich noch gut schlafen. Bisher habe ich das nur zweimal gemacht, ich denke, bei über 1300 nicht-werbefinanzierten Blogbeiträgen ist das vertretbar. Ich sitze blogtechnisch ein wenig zwischen den Stühlen, denn zum einen kann ich jeden Cent gebrauchen, zum anderen habe ich derzeit nicht genug Mittel, um aus diesem Projekt eine volle Filmseite zu machen. Was würdest Du mir raten?

  3. Nein, das ist nicht vertretbar. Das ist ekelhaft. Schreib wenigstens „Anzeige“ drüber oder „paid content“. Sorry, für mich hast du dir damit wirklich jeden Anspruch, als Schreiber ernst genommen zu werden, für ein paar lausige Euro abkaufen lassen.

  4. Hi Torsten, schön, dass Du meine Seite besuchst. Ich weiß nicht, wieso Du meine Integrität gefährdet siehst, jeder bezahlte Beitrag ist eindeutig mit dem Tag „SC“ markiert, außerdem gibt es zur Info extra die Seite https://www.filmjournalisten.de/kooperationen/, sogar oben in der Leiste.

    Stünden meine Finanzen nicht so sehr auf tönernen Füßen, wie sie es nunmal tun, würde ich das auch nicht annehmen. Andererseits kann ich ja davon ausgehen, dass ein Leser zwischen einem blöden gesponserten Text und echtem Inhalt unterscheiden kann. Also, was soll’s.

    PS: Schade, dass ich in Deinen Augen nun kein ernsthafter Schreiber mehr bin. So sei es dann wohl.

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