The Mechanic

Victoria amat curam, der Sieg will sorgfältig geplant sein. Wobei Sieg hier eher für den Erfolg des eigenen Planes steht als für den Sieg in einem Kampf. Das ist das Leitmotiv in diesem 5-Sterne-Thriller erster Güte, bei dem die gewisse Absehbarkeit des Verlaufes der Ereignisse durchaus in den Genuss einkalkuliert sein dürfte.

Die Pläne unseres Protagonisten, Arthur Bishop, das sind Tötpläne im Auftrag und gegen Geld, womit er sich einen exklusiven, kultivierten Lebensstandard leisten kann, der sich bildstreckenmäßig nicht zu verstecken braucht.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen verschiedenen Varianten von Auftragsmord.

Die Eleganteste wird als kleines cineastisch-leckeres Hors d’œuvre serviert: der Auftragsmord, der überhaupt nicht als Mord erkannt wird, der Mord, bei dem die Hinterbliebenen des Opfers von einem Unfall ausgehen. In diesem Falle gehörte zur notwendigen cura das Erlangen der Information, dass das angepeilte Opfer, ein kolumbianischer Drogenboss, ein Uhrenliebhaber ist, so wird ihm also vom Froschmann, der der Mörder ist, eine besondere Uhr als Köder auf den Boden seines Swimming-Pools gelegt. Das Opfer wurde somit auch Opfer der eigenen Liebhaberei.

Es geht um Planbarkeit, um die Berechenbarkeit anderer Menschen und damit so ein Film ein raffinierter Genuss wird, dürfen nicht alle Planungen so reibungslos funktionieren wie beim geschilderten ersten Mord. Zur Bereicherung des Menüs werden andere Varianten des Auftragsmordes serviert.

Eine besonders knifflige und schwierige zugleich ist die an einer Person, die der Killer kennt (Donald Sutherland im Rollstuhl muss dazu gebracht werden, den undurchdringlichen Sicherheitscordon, den er um sich gelegt hat, selbst zu durchbrechen..).

Komplikationen werden zwangläufig spätestens dann auftreten, wenn der Killer so kühn ist, den Sohn seines letzten Opfers als Eleven auszubilden und den mitnimmt zur nächsten Tat, die einem dubiosen Sektenguru gilt. Das war natürlich leichtsinnig und unvorsichtig und nicht die Mutter der Porzellanvase, gibt aber Gelegenheit für schöne Action- und Schießszenen.

Mehr braucht hier gar nicht berichtet werden.

Es stellt sich aber die Frage, warum als Titel für den Film The Mechanic gewählt wurde; selbstverständlich agiert Bishop fast roboterhaft beherrscht und kann weit voraus kalkulieren; was ihn jedoch nicht vor Fehlern, Fehleinschätzungen, Dingen, die er zu spät erst erkennt, bewahrt. Er ist kein Roboter. Wobei er trotzdem ein recht verschlossener Held bleibt. Vielleicht soll er ja lediglich dazu dienen, ein aktuelles Männerbild zu prägen oder zu befestigen? Wobei Männlichkeit eben auch insinuiert: alles im Griff haben. Cool, nicht?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert