Das war der schnelle Text anlässlich der Aufführung beim Filmfest München: Hochhäusler hat mit seinem unbeherrschten Drang zum Design (von Klamotten, Ausstattung, Szenenbild, Dialogen und Figuren) die Chance vertan, deutsche Wirtschafts- und Finanzeliten glaubwürdig und damit kritisch darzustellen. Hier bashen lediglich Alphatiere ihre Texte souverän undifferenziert, und der Film erbringt den Beweis, dass es nebst Analogkäse wohl auch den Analogfilm gibt. Als Scout einer großen internationalen Produktion hingegen würde ich Hochhäusler sofort als Design-Berater anheuern.
Heute würde ich vielleicht folgendes schreiben:
Die Story, die diese Designdialog- und –fotostrecke zeichnet, ist reichlich banal: ein Banker in Frankfurt hat eine Affäre mit der Frau eines Untergebenen und versetzt diesen deshalb an einen Posten in Singpuar, dessen Vorgänger verschwunden war und dessen abgehackten Hände der Firma per Post zugestellt worden sind.
Der Cast: auf Alphatierchen getrimmte Darsteller, die unter Herrn Hochhäusler perfekt agieren, ohne im Zuschauer die geringste Sympathie zu erwecken und ihre Design-Texte wie aus einer MP von sich wegbashen, als ob sie froh seien, diese los zu werden.
Der Vorstandsvorsitzende Cordes überzeugt in dem Moment am meisten, wenn er zum Fototermin ganz ruhig stehen muss. Da echot kurz das Bild des Bankers Ackermann über die Leinwand. Aber dann sieht er Nicolette Krebitz und läuft ihr nach wie ein Hund.
Hochhäuslers Kino ist ein Kino der Form, des Stylings, ohne Brüche, ohne Feinheiten in der Sprache; es ist und will es wohl sein: Design pur.
Erkenntnisgewinn: BASF heisst: Badische Anilin- und Soda-Fabrik.