Morning Glory

Die 28-jährige Becky Fuller befindet sich immerhin in einer Lage, die Ausgangposition für eine Geschichte ist: Job verloren, Liebe kaputt. Die einzige Chance, die sie kriegt, ist die, die keine ist, bei einer bereits totgesagten Morgenshow. Aber sie nutzt sie und bahnt sich unverdrossen ihren Weg nach oben – erfolgreich.

Daraus machen die Macher einen funktionierenden Film und weil die Marktmachtverhältnisse so sind, wie sie sind, kommt der Film auch bei uns in die Kinos.

Trotzdem habe ich nach der Vorstellung das Gefühl, ich stehe so klug da als wie zuvor. Weil das Rezept zum Film so durschaubar, so absehbar, so bekannt ist? Weil die Zeit, wie sie ist, in mir so gar keinen Hunger nach solchen Filmen weckt? Weil Morning Glory mir von einer Filmindustrie erzählt, die mir substanziell vorkommt, wie ein Cheesburger von McDonald’s, der mehr und mehr schrumpft und inzwischen kaum noch eine einzige Zahnlücke zu füllen geschweige denn einen Hunger zu stillen vermag?

Dieser Film scheint mir, wie übrigens auch der gleichzeitig anlaufende Love and other Drugs mehr Erinnerung an eine Filmindustrie zu sein, die einsten die Gemüter zu bewegen vermochte, heute fleißig nach den veralteten Erfolgsrezepten und zwar handwerklich durchaus gekonnt und perfekt und glatt weiterproduziert und dank bestehender, unbeweglicher Vertriebswege ihr Absatzgebiet findet und die Konsumenten zwei Stunden lang davon abhalten kann, was Besseres oder vielleicht auch was Dümmeres zu tun.

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