Bon Appétit

Wer hat denn dieses internationale Allerweltsmenü angerichtet?

Haben die verschiedenen Köche, sprich Produzenten und Koproduzenten, aus Spanien, der Schweiz und Deutschland überhaupt das Rezept qua Drehbuch gelesen? Ist ihnen nicht aufgefallen, wie fad das Menü nach einem solchen Rezept werden muss? Wie diese Liebesgeschichte zwischen dem spanischen Koch mit der Frau seines deutschen Küchenchefs in Zürich im Feinschmeckerlokal Wackerle aus dem Mustopf kommt?

Ist diesen Köchen nicht aufgefallen, dass es dieses Gericht, also den Filmtitel, laut IMDb schon beinah ein halbes Dutzend mal gibt?

Ist diesen Produzenten-Köchen aus aller Herren Länder nicht aufgefallen, dass es sich bei dem Rezept um ein Drehbuch handelt, das nicht in der Lage ist, eine spannende Handlung zu erzeugen und darum immer alles in Dialogen erklären muss (daher der oft belehrende Sprechduktus besonders der deutschen Schauspieler)?

Vielleicht hatten diese Produzenten-Köche ja nur die Idee gelesen und nicht das Rezept, und sind dann schier ausgeflippt, einen Film zu machen (der noch die Behäbigkeit des Schweizer Fernsehens zu unterbieten versucht) mit “Stars“ aus Deutschland, der Schweiz, Italien, Spanien, mit Locations in Zürich, Bilbao, München. Gegen diese Internationalität ist kein Kraut gewachsen. Und dann die Mixtur aus Liebes- und Kochgeschichte, das muss doch von sich aus ein Renner werden. Darum sind spannende Charaktere, die die Handlung vorantreiben, vollkommen überflüssig. Darum reicht es vollkommen aus, einen x-beliebigen Starmix zu casten, egal ob die harmonieren miteinander oder nicht, denn das Rezept ist ja sooo genial, haben sich die Koch-Produzenten wohl gedacht. Dass sie mehr gedacht haben, ist schwer vorstellbar.

Und damit nicht auffällt, wie fad dieser Internationalismus-Brei schmeckt, wird eine fette Sauce an Musik drüber gelegt, damit dem Feinschmecker seine Geschmacksnerven abgetötet werden und er kein vernünftiges Feedback geben können soll.

Die für diesen Mampf verantwortlichen Produzenten-Köche sind laut Film-Website: Pedro Uriol, Frank Lehmann, Marc Hansell, Jens Meurer, Judy Tossell, Lukas Hobi, Reto Schaerli, Sonia Raule, Benat Ibarbia, Pilar Benito. Retouren und Reklamationen bitte umgehend an diese Herrschaften.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert