Max Schmeling

So viel Kinogefühl und Gefühl und Kino ist selten im Kino in Deutschland. Uwe Boll ist ein Vollblut-Kinomensch. Aber er hat auch den Kinotunnelblick; er bezieht das Kino nur aufs Kino, das dürfte seine größte Qualität und gleichzeitig sein größtes Handicap sein.

So wird es eher ein Kino für Filmfreaks, die sich darüber freuen, wie schön Boll Boxkämpfe aufnimmt, wie er Filmgesichter findet, die im deutschen Kino eher ungewöhnlich wirken (da hat er sich offenbar nicht auf den deutschen Casting-Einheitsbrei verlassen), wie er selbst Heino Ferch als Trainer des Boxers zu einer ansehnlichen Charge modelliert, wie er es schafft, historisches Material aus der Nazizeit und dem Weltkrieg nahtlos (bis auf kleine Rhyhtmusdifferenzen) zu integrieren und auch Henry Maske zur Filmfigur zu stilisieren.

Ganz großer Schmerzpunkt der Geschichte und was sich an den Kassen negativ bemerkbar machen wird, ist – einmal mehr – das Buch, hier von Timo Berndt, einem TV-Routinier. Schade, schade. K.o. durchs Buch.

6 Gedanken zu „Max Schmeling“

  1. Kompletter Bollshit. Die Inszenierung ist so hilflos wie das Drehbuch, Maske so peinlich wie die Tirade des Regisseurs zum gefloppten Kinostart.

    „So viel Kinogefühl und Gefühl und Kino ist selten im Kino in Deutschland. Uwe Boll ist ein Vollblut-Kinomensch. Aber er hat auch den Kinotunnelblick; er bezieht das Kino nur aufs Kino, das dürfte seine größte Qualität und gleichzeitig sein größtes Handicap sein.“ – pseudo-reflektives Gesabbel ohne Inhalt.

  2. „– pseudo-reflektives Gesabbel ohne Inhalt.“

    Das gibt’s hier öfters bei den „Filmkritiken“ (nein halt, bei den „Reviews“, was ja ganz was anderes ist … oder so).

  3. Die Verführung für Wortvögel und Wortspieler, lieber Wortvogel, anhand eines Boll-Filmes mit „Bollshit“ um sich werfen, die ist sicher gross. Ich will aber nicht hoffen, dass wir wieder so hitzig aneinander geraten wie einsten.

    Was das vermeintliche „Gesabbel“ vom Kinofgefühl betrifft, da muss man nur den nächsten Absatz lesen, da habe ich das an einigen konkreten Punkten festgemacht.

    Womit sich auch die Bemerkung von Pete erledigt haben dürfte.

  4. @ Stefe: Da wird kein Schuh draus, allenfalls ein Schmu. Die von dir empfundenen Vorzüge des Films außen vor – der erste Absatz ist einfach Kappes. Keines der danach aufgeführten Elemente hat etwas mit Kinogefühl, Kino, Gefühl, Vollblut, etc. zu tun. Das ist Phrasenhurerei. Und gerade bei Boll absolut unangebracht. „Max Schmeling“ war erschütternd blutleer, langweilig, dialoglastig, unspannend, holperig und mutlos – und da fange ich noch nicht einmal mit Henry Maskes „Performance“ an.

    Das Scheitern an der Kinokasse dem Drehbuch anlasten zu wollen, ist zudem Unfug: Die Zuschauer kannten es vor dem Kinobesuch ja gar nicht. Ergo: Es war das Thema (Schmeling) in dieser Verpackung (Maske, Boll), das die Zuschauer in Scharen von den Kinosälen ferngehalten hat.

    Timo Berndt kann schreiben – siehe erst kürzlich wieder „Westflug“.

  5. Gut, unser Befund für den inzwischen an der Kasse K.o. gegangenen Film ist ganz offensichtlich verschieden. Und ich gehe wohl recht in der Annahme, dass keiner von uns beiden bereit ist, sich vom anderen eines Besseren belehren zu lassen. Damit müssen wir wohl leben. Wobei in unserer beiden Überlegungen die grosse Unbekannte sowieso das Publikum ist.
    Nichts gegen den Autor des Filmes. Nur kann, was im Fernsehen gut ist, im Kino Gift sein. Den Gegenbeweis hat er jedenfalls durch den K.o. dieses Films an der Kasse nicht erbracht. Die Frage muss allerdings gestellt werden, wenn denn Uwe Boll ein so schlechter Regisseur sein soll, warum der Autor ausgerechnet ihm sein Buch anvertraut hat.

  6. Stefe, du zeigst erschütternde Ignoranz. Ich habe keine Meinung geäußert, sondern nur darauf hingewiesen, dass das Drehbuch nicht der Grund des Flops gewesen sein KANN. Das ist nicht debattierbar. Außerdem hat Timo Berndt Boll sein Drehbuch nicht „anvertraut“ – er wurde angeheuert, um es zu schreiben. Pecunia non olet, und die Machtverhältnisse in so einem Fall sind klar.

    Manche Dinge sind nicht, wie du sie dir zusammen reimst, auch wenn du es so logisch findest – die Realität ist mitunter einfach anders.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert