Adèle und das Geheimnis des Pharaos

So könnte es gewesen sein, aber so war es natürlich nicht. Papa Besson spaziert mit seinen Blagen am Louvre vorbei. Sie sehen die Glaspyramide davor. Fragt eines der Blagen, Papa, qu-est-que-c’est? Darauf fängt Papa Besson an zu flunkern, zu fabulieren und zu fantasieren was das Zeugs hält von ägyptischen Pyramiden und von Mumien und davon, dass es einen Professor gebe, der solche Mumien wieder auferwecken könne, aber nicht nur dies, er könne auch Dinosaurier-Eier, die über 100 Millionen Jahre alt seien, zum Ausbrüten bringen und Besson erfindet eine unerschrockene, taffe junge Frau Adèle (und engagiert dafür die imponierende Louise Bourgoin), die Forscherin ist und die unbedingt das medizinische Wissen einer der Mumien braucht, denn ihre Schwester ist beim Tennis-Spielen unglücklich gestürzt und …  Papa Besson kommt vom Hundertsten ins Tausendste und spinnt ein Märchengarn  bis er schließlich die junge Frau für ihre Verdienste auf eine bekannt luxuriöse Abschiedsreise schickt – und lässt uns mit offenem Mund zurück.

9 Gedanken zu „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“

  1. Genau, Pete, das ist das offene Geheimnis, auf das ich mich im zweiten Teil des ersten Satzes bezogen habe. Die Comic-Vorlage heisst übrigens „Les aventures extraordinaires d’Adèle Blanc-Sec“ und stammt von Jacques Tardi, damit das hier jetzt auch festgekloppt ist.

  2. Stefe, die Frage sei mir an der Stelle erlaubt: Was haben deine Rorschach-Wortgestöber mit Filmrezensionen zu tun? Erfüllen die irgendeinen künstlerischen Ansatz, der mir entgeht? Ich möchte dir nicht in dein Werk pfuschen, aber ich verstehe es nicht.

  3. Hallo Erstaunter!
    Vielen Dank für das Feedback. Erstaunen nehme ich doch glatt als ein Kompliment. Das Staunen kann ein Ansatz zu Veränderung sein. Aber der Reihe nach.

    1. Wenn du was nicht verstehst, bittschön nachfragen. Da ich mir meist überlege, was ich schreibe, werde ich dir oft auch antworten können.

    2. Der Blog „Filmjournalisten“ spricht selbst nicht von Rezensionen sondern von Reviews. Ich für mich würde am ehesten den Begriff „Feedback“ in Anspruch nehmen. Vielleicht klärt das für dich schon dies und das. Mir würdest du helfen, dich zu vestehen, wenn du mir Hinweise auf deiner Meinung nach vorbildliche Rezensionen und Rezensenten aktuell am Beispiel „Adèle und das Geheimnis des Pharaos“ nennen würdest.

    3. Einen Interpretationsansatz zu meinen „Wortgestöbern“ lieferst du mit dem Hinweis auf Rorschach ja gleich selber mit.

    4. Kann ich dich total beruhigen, einen künstlerischen Ansatz verbinde ich mit meinen Feedbacks in keiner Weise.

    5. Reaktionen, Kommentare und Fragen können mir nicht ins „Werk“ pfuschen, im Gegenteil, im günstigen Falle sind sie dialogisch und das wäre doch gar nicht so übel.

  4. Oh?! Gibt es denn einen Unterschied zwischen Rezension und Review? Manch einer würde eventuell behaupten, „Review“ sei nur die englische Vokabel für „Rezension“. Und eben jene ist doch vermutlich die Intention einer Seite namens filmjournalisten.de, wenn ich mich nicht extrem irre? Wegen dem Teil mit „Journalisten“, meine ich. Wie gesagt, jeder nach seiner Fasson. Aber wäre es dann nicht praktischer, die Seite in „dialogisch-unkünstlerische-rorschach-film-feedbacker“ oder so ähnlich umzubennen?

  5. Wenn es Ihnen nur um die Schublade geht, in welche meine Texte zu Filmen zu stecken sind, dann wenden Sie sich bitte an den Betreiber von Filmjournalisten.de.

    Mir persönlich gefällt Review besser, weil das Wort „view“ schauen drin vor kommt, oder zurückschauen also auch betrachten während im Wort Rezension für mich auch die Zensur wie auch Zensuren (wie in der Schule) drin stecken; was mir nicht so gefällt. Also für mich besteht ein deutlicher Unterschied.

    Falls es Ihnen um eine inhaltliche Auseinandersetzung um von mir betrachtete Filme geht, dann kann ich nur wiederholen, stellen Sie Fragen dazu oder stellen Sie Ihre Meinung zur Diskussion. Aber ich habe im Moment nicht den Eindruck, dass Ihnen viel daran liegt. Sich über Filme auszutauschen ist jedoch durchaus eine Intention von Filmjournalisten.de.

    Über das Ziel der Seite informiert übrigens die Spalte „Über Filmjournalisten.de“. Da kommt der Begriff Rezension nicht vor. Die Lektüre dürfte Ihnen auch klar machen, dass Ihr Titelvorschlag für die ganze Seite nicht nur unpraktisch, sondern schlicht nicht zutreffend ist.

  6. Hallo Erstaunter,

    ich bin der Blogbetreiber, hier mein Kommentar. Filmjournalisten.de ist eigentlich, mit der Betonung auf „eigentlich“, ein Medienblog über den Filmjournalismus an sich. Hier sollte es weniger um die Filme gehen als über ihre Berichterstattung. Doch dieses Ziel ist nicht blogfüllend zu erreichen. Also habe ich vor einer Weile beschlossen, einzelne Reviews zuzulassen, um den Lesern ein wenig mehr Stoff zu geben. Deine Anwesenheit allein beweist bereits, dass das richtig war: Die Leute suchen eben auch nach Filmen, wenn sie hier auf den Blog stoßen.

    Zur Frage, was der Unterschied zwischen einer Review und einer Kritik ist, müsste man schon sehr in die Tiefe forschen, ich kann sie Dir jedenfalls nicht abschließend beantworten. Was ich mit der Bezeichnung „Review“ bezwecken wollte, ist folgendes:

    Für mich ist eine Filmkritik ein ausgefeilter Artikel über einen Film, ansprechend geschrieben, fundiert recherchiert und durch einen fachkundigen Autor mit dermaßen viel Grundwissen, Fachwissen und sonstigem Fundament wattiert, dass man jede einzelne Interpretation des Autors als Fakt hinnehmen kann. In der Süddeutschen Zeitung stehen bisweilen solche Schwergewichte des Filmjournalimsus, und in der Kino-News von McD findet man niemals solche Texte. Eine Filmkritik ist eine fundierte Auseinandersetzung mit einem Film in all seinen Facetten, Implikationen, Anspielungen und so weiter, sie erfoldert einen kulturell hochgebildeten Autor, der in der Lage ist, filmische Kunstwerke auch wirklich umfassend einzuschätzen. (Das klingt jetzt eingebildet, weil ich vor einer Weile gebloggt habe, mich selbst nun auch als Filmkritiker zu sehen, nicht mehr nur als Filmjournalisten.)

    Eine Review ist auch eine Filmbesprechung, jedoch losgelöst von dem Anspruch an (allzu hohen) Anspruch. Das heißt, eine Review kann auch von einem jungen, unerfahrenen Autor geschrieben werden und kann weit näher an einer subjektiven Meinung sein als eine Filmkritik. Natürlich ist eine Meinung bei einer Kunstkritik nie ganz herauszuhalten, doch ist der Filmkritiker in seinen Aussagen sicherer als der Review-Autor. Dafür ist das Spielfeld breiter, die Review kann Filmkritik-Qualität erreichen.

    Nun ist stefe in dieser Szene sehr erfahren, und was er schreibt, ist meines Erachtens absolut fundiert. Doch stefe geht nicht in der klassischen Form an eine Filmbesprechung. Die klassische Form wäre Inhaltsangabe, dann Einordnung der gesehenen Attribute, abschließend eine Einschätzung, ein Fazit. Dazu noch Punkte oder sowas. Nein, stefe bewegt sich völlig frei und ungebunden, auch von Seiten des Blogs aus gibt es keinerlei Styleguide oder sowas. Er kann schreiben, was ihm zu einem Film eben durch den Kopf geht (und das finde ich immer wieder überaus lesenswert!). Damit man das dann nicht als ausgewachsene, klassische Filmkritik bezeichnet, halte ich „Review“ für den geeigneten Mittelweg.

    Da stefe eher „Erkenntnis-Destillate“ veröffentlicht als das, was man gemeinhin unter einer Filmbesprechung versteht, finde ich es ganz gut, seine Ansichten unter „Review“ zu veröffentlichen, weil das eben das Einfließen einer eigenen Meinung ermöglicht. In klassischen Medien wäre dies übrigens der „Kommentar“, doch das beißt sich mit der großen Ausrichtung des Blogs, eigentlich als Gesamtes ein Kommentar zum Filmjournalismus selbst zu sein.

  7. Dann war beispielsweise das läppische „Erkenntis-Destillat“ zu „Die Entbehrlichen“ voll intendiert:

    „Ein schönes Prekariats-Exploitation-Movie. Eine hingebungsvolle Sentimentalität mit einem bleichen Jungen mit dunkel geschminkten Augenrändern im Mittelpunkt. Eine engagierte Illustration zur aktuellen HartzIV-Debatte.“

    Ich muss gestehen, dass mich so etwas unbefriedigt zurücklässt. Ich möchte mich nicht bizarren Destillaten (das mit der „Erkenntnis“ scheint mir etwas vorauseilend zu sein) ausgeliefern. Nicht auf einer Seite namens „Filmjournalisten.de“, die kraft ihres Namens anständigen Filmjournalismus erwarten lässt, wie ihn Herr Reischl treffend beschrieben hat.

    Vielleicht geht das Ganze schon an der bizarren Deutung des Begriffes „Review“ fehl? In jedem Fall haben Sie mir ausführlich vorgeführt, weswegen ich als Leser nicht erwünscht bin. Danke.

  8. Lieber Erstaunter,

    guck den Film an, dann lies stefes Einschätzung nochmal. Natürlich war seine Ansicht intendiert, er schreibt ja nicht zufällig. Ich finde es interessant, dass Du von einem Blog über Filmjournalismus Filmjournalismus selbst erwartest, was ja eigentlich nicht Intention des Blogs ist – siehe mein voriger Kommentar.

    Du bist als Leser natürlich gern gesehen (Sie sind…), aber ich werde keinen Aufstand machen, Dich zu halten. Nichtsdestotrotz hast Du ein Rädchen bei mir in Gang gesetzt, dessen Bewegung möglicherweise zu der Erkenntnis führen wird, dass es vielleicht gar nicht falsch wäre, Filmkritik ins Repertoire aufzunehmen. Wir werden sehen.

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