Scheißwelt

Kollege Wortvogel weist auf eine Bild & Lidl-Kampagne hin, die uns Bürger in dreitausendfacher Ausführung ab 4. Dezember vor keiner Pein mehr schonen wird. Ich find’s unglaublich. Mal sollte sich ein Stirnband oder sowas machen, auf dem steht, dass man nicht online gestellt werden will.

PS: Die Kooperation passt ja wie die Faust auf’s Auge. Den Leuten, die sie ins Leben gerufen haben, sollte man mit so einer Kamera aufs Klo folgen und immer feste druff halten unter der Tür durchfilmen oder oben über die Wand. Frechheit, bodenlose.

PPS: In Frankreich würden sie die Lidl-Filialen überfallen und alle Kameras aus Versehen fallen lassen. Sind ja versichert.

2 Gedanken zu „Scheißwelt“

  1. Jub, traurig.
    Erinnert mich an den Saturn hier in Bremen:
    Wenn ich da auf der Rolltreppe stehe, die mich automatisch in den Laden führt, darf ich kurz vorm Eingang im etwa folgendes Lesen:
    „Unser Geschäft wird Videoüberwacht. Mit Betreten der Geschäftsbereiche stimmen Sie der Verwertung zu“ (oder so ähnlich).

    Schön Schön, was aber, wenn ich damit nicht einverstanden bin? Auf der Treppe umdrehen kann ich nicht. Um zum Ausgang zu kommen, muss ich durch den halben Laden gehen (und werde schön „verfolgt“). Tolle Sache… aber was erwartet man von einem Laden, der es nicht einmal auf die Reihe bekommt vernünftige Bezahlung per Geldkarte zu machen:
    „Sie, da müssen Sie unterschreiben, sonst müsste ich immer ihren Ausweis ziehen. Nein, jetzt brauchen Sie den nicht zeigen!“
    (wenn ich mal ne Karte finde und entsprechend kriminelle Energie entwickle, dan weiß ich auch, wo ich Sie nutzen werde).

    Grauenhaft, wie unser Land langsam aber sicher verkommt. Proteste, wie die Massenklage gegen die Vorratsdatenspeicherung, scheinen zunehmend zu verhallen. Aber was heißt es schon, wenn zentausende Bürger Klage erheben? Deutschland hat doch >80 Millionen Einwohner

  2. Ich weiß auch nicht, wo die Politik da hingeht. Es ist irgendwie ein halbherziger Versuch, einen Überwachungsstaat aufzubauen, aber dann doch nicht. Im Grunde wie bei den Piraten vor Somalia: Die Marine ist da, darf aber nicht eingreifen. Also Kreuzfahrt oder was? Nicht Fisch, nicht Fleisch. Und Überwachungsstaat hatten wir ja schon, das sollte doch nun endlich vom Tisch sein. Dachte ich immer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert