Filme, die die Welt nicht braucht

Ich bin gerade über die Info gestolpert, das der Kultklassiker Dirty Rotten Scoundrels, hierzulande besser bekannt als Zwei hinreißend verdorbene Schurken, neu verfilmt werden soll.

Oh Gott! Warum?

Der Film ist doch fantastisch und nicht verbesserungsfähig. Auch andernorts ist man der Meinung, dass man die schauspielerichen Leistungen von Michael Caine und Steve Martin (1.0) keinesfalls toppen kann.

Natürlich ist nur mal wieder das Geld daran schuld. Weil die heutige Jugend nichteinmal mit Schlägen dazu gebracht werden kann, Klassiker anzuschauen, ist es tatsächlich einfacher, selbige einfach neu zu verfilmen, zumal auch noch was bei rumkommt. Doch leider funktioniert das nicht immer, wie Steve Martin (2.0) bei der Neuverfilmung von The Pink Panther so eindrucksvoll bewiesen hat. Dass er nicht gegen Peter Sellers anstinken kann, hätte er eigentlich selbst wissen müssen.

Ich hätte nichts gehen einen neuen Film mit dieser Con-Man-Wettstreit-Thematik mit großen Komödientalenten von heute, aber wenn man dem Streifen den Titel der Vorlage gibt, ist das eine Kampfansage. Und diese Schlacht kann nicht gewonnen werden. Dabei war Dirty Rotten Scoundrels ja selbst eine Neuinterpretation von Bedtime Story mit Marlon Brando und David Niven, aus dem sogar die Namen der Figuren übernommen worden waren. Doch durch den anderen Titel war es eben ein anderer Film.

Auch wenn der Trailerschnitt der damaligen Zeit heute etwas altbacken wirkt, hier ein paar schöne Szenen inklusive einer, die nicht im Film vorkommt:

Ich drehe mich nun um und weine bitterlich. Aber was soll’s, ich hab die DVD des Originals, mit Autogramm, das mir Michael Caine persönlich gegeben hat und dazu sagte: „Ah. That was fun!“. Was kann man mehr wollen?

Nun, wenn man sich diese drei Szenen des Ur-Originals anschaut, lässt sich eine gewisse Ähnlichkeit nicht leugnen:

2 Gedanken zu „Filme, die die Welt nicht braucht“

  1. So ganz kann ich dir leider nicht folgen…!? Natürlich verstehe ich, dass man immer skeptisch ist, wenn ein Lieblingsfilm neu aufgelegt werden soll — aber wie du selbst festgestellt hast, ist „Dirty Rotten Scoundrels“ ja selbst schon ein Remake eines bereits sehr guten Films…! Und warum es sich dann nur durch den anderen Titel um einen anderen Film handeln sollte, kann ich auch nicht wirklich nachvollziehen…

    Natürlich gibt es mehr misslungene als gute Remakes — aber warten wir einfach mal ab, was die aus der Grundidee machen und wie sie sie umsetzen…!? 🙂

  2. Es gibt auch keinen neutral nachvollziehbaren Grund für meinen Ärger. Ich habe nur die subjektive Befürchtung, dass neue Generationen von Kinogängern mit „Dirty Rotten Scoundrels“ eben einen Mist assoziieren werden. Warum einen Film neu drehen, wenn er gut ist? Also warum ein Rezept zu verbessern suchen, wenn es bereits gut ist?

    Das mit dem anderen Titel meine ich so: Wenn ein Film mit einem eigenen Titel auf den Markt kommt, dann steht er in keiner augenscheinlichen Konkurrenz zu einem anderen. Auch für den Laien. Wenn er jedoch den Vorgänger durch denselben Namen gewissermaßen herausfordert, tritt er natürlich auch für den Laien in Konkurrenz zu diesem. Dann sind die Samthandschuhe aus, und der Vergleich ist erwünscht und nötig. Daher muss er wesentlich besser sein als bei einer Neuinterpretation, weil er ja dem Original entgegentritt. Wenn ich eine Frau male und sie Mona Lisa nenne, wird diese Entscheidung immer Teil des Bildes sein. Wenn ich sie aber Erika Simone nenne, dann ist es ein eigenständiges Bild, in dem vielleicht Assoziationen zum Vorbild Mona Lisa zu erkennen sind, eben mehr oder auch weniger deutlich.

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