Der Verband der deutschen Filmkritik (VdFk) lädt zu einer Tagung über Online-Filmkritik nach Berlin. Am 20. November, tagsüber, im Filmhaus, Potsdamer Straße 2.
Ich finde es sehr wichtig, sich über die Bedeutung des jungen Mediums Internet im Zusammenhang mit der Filmkritik auszutauschen. Noch ist Online wegen der schnellen, aber umfassenden Berichterstattung vielen Verleihern ein Dorn im Auge und wird nicht ernst genug genommen. Doch bin nicht nur ich sicher, dass Print-Magazine ihre besten Zeiten hinter sich haben, und dass es die Zeitungen auch schwer haben werden. Auch TV ist nicht mehr das, was es mal war, denn wer setzt sich denn heute noch zu einer vom Sender bestimmten Zeit vor die Glotze, wenn alles On Demand nach Hause, auf den Computer oder das iPhone kommt, wann ich es will?
Leider verdiene ich mit Online-Filmkritik zu wenig Geld, um nach Berlin fahren zu können… Aber vielleicht könnte man ja, in den Zeiten des Web 2.0, die Veranstaltung streamen und per Chat, Skype oder sonstwie Diskussionsbeiträge aus den Weiten des Netzes zulassen? Wäre ja ganz im Sinne von „Online“, finde ich. Dann wäre ich sicher auch dabei.
Ach ja: Jeder ist geladen: Man muss weder Filmkritiker sein, noch VdFk-Mitglied. Und die Veranstaltung ist kostenlos.
Hier die offizielle Meldung:
Verband der deutschen filmkritik
Mitglied der FIPRESCI – International Federation of Film Critics
Liebe Kolleginnen,
liebe Kollegen,
hiermit laden wir ein zu unserer Tagung über Online-Filmkritik.
Im Netz der Möglichkeiten – Filmkritik im Zeitalter des Internet
Donnerstag, 20. November 2008, 10-17 Uhr
Berlin, Filmhaus, Potsdamer Straße 2, 4. Etage
Für Kulturpessimisten ist das Internet vor allem ein Medium des schnellen, oberflächlichen Konsums; aufgeschlossene Beobachter hingegen entdecken in ihm einen Zugewinn an Informationen und innovativen Publikationsmöglichkeiten.
Für die Filmkritik wirft das Internet zahlreiche, drängende Fragen auf: Führt der neue Ort tatsächlich zu neuen, freieren Formen, über das Kino nachzudenken? Inwieweit bestimmt er das Berufsbild des Kritikers neu? Verliert sich für die Internet-User die Trennschärfe zwischen professioneller Kritik und bloßer Meinungsäußerung? Und wie wirken sich ökonomische Mechanismen auf Inhalte und Formen aus?
Eine Tagung des Verbands der deutschen Filmkritik will Antworten auf diese und andere Fragen finden. In mehreren Vorträgen und Podiumsdiskussionen soll eine Bestandaufnahme geleistet und sollen Utopien formuliert werden.
Den genauen Ablauf, die Liste der Referenten und Diskussionsteilnehmer sowie eine Bookmark-Liste werden wir rechtzeitig im Vorfeld bekannt geben.
Ansprechpartner: Gerhard Midding, midding [at] freenet.de, Claudia Lenssen clau.di.lenssen [at] t-online.de
Die Teilnahme ist kostenlos . Auch Nicht-Mitglieder können kommen, der Termin kann also weitergegeben werden.
Sobald es weitere Informationen gibt, stehen sie auch auf der Homepage unserer Webseite.
Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Kollegen kommen.
Herzliche Grüße
Vorstand und Beirat