Kalte Dusche

Wir bekommen derzeit eine komplett neue Heizung eingebaut. Der bisherige Heizkessel war ein Viessmann duo parola-e von ca. 1973: Dank der Ölkrise gab es innovative Entwicklungen, und man konnte den Kessel mit wenigen Griffen auf Feststoff umrüsten. So ließ sich mit Kohle, Holz oder Sperrmüll heizen, und die Leichen seiner Feinde konnte man auch noch bequem entsorgen.

Eine neue Heizung ist zwar ziemlich cool, doch bedeutet dies auch, dass wir drei Tage kein warmes Wasser haben werden. Zwar kann ich endlich guten Gewissens auch Töpfe und Pfannen in die Spülmaschine geben, doch leider kann ich auch nicht warm duschen.

Heute nachmittag haben zwei nette Monteure bereits im Keller die Kaminwand aufgestemmt, morgen werden Rohre und Kabel verlegt. Die neue Heizanlage haben sie auch schon runtergeschleppt. So viel Schweiß hab ich selten gesehen. Das neue Kaminrohr (im Bild noch aufgerollt in der Verpackung) wurde schon eingezogen – übers Dach. Ich wäre weder schwindelfrei noch leicht genug, um überhaupt auf den Biberschwänzen gehen zu können – geschweige denn klettern.

Mein Nachbar hat mir mittlerweile angeboten, dass ich morgen und übermorgen bei ihm duschen kann, dann schlurfe ich also in Bademantel und Schlappen durch Neubiberg. Das wird cool. Ich sollte mir eine Duschkappe und eine Badebürste besorgen, allein schon, weil’s so blöd ausschaut. Aber immer noch besser als stinken.

Ein Gedanke zu „Kalte Dusche“

  1. Ist doch nett von deinem Nachbarn. Wie sehr man doch mittlerweile von so ganz alltäglichen Dingen wie der Dusche abhängig ist und garnicht mehr bemerkt, wie es wäre, wenn man keine hätte…

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