Ich habe The Happening gesehen. Es ist unmöglich, etwas über den Film zu erzählen, ohne Fans den Spaß zu nehmen. Daher:
Spoiler Alert!
Schon beim ersten Wort!
Selten habe ich einen dermaßen schlechten Film gesehen. Das Erlebnis im Kino muss als schmerzhaft bezeichnet werden.
Zur Handlung: An der amerikanischen Ostküste sterben plötzlich Massen von Menschen scheinbar ohne Grund. Während ein Lehrer (Mark Wahlberg) und andere versuchen, aus der durch die Medien veröffentlichten Gefahrenzone zu kommen, erfahren Figuren und Zuschauer, ebenfalls durch die Medien, den Grund für die massenhaften Todesfälle. Nicht terroristische Anschläge oder Regierungsexperimente sind schuld, sondern die Pflanzen selbst: Diese fühlen sich durch Menschenansammlungen gestresst und geben daraufhin ein Toxin ab, das beim Menschen den Drang der Selbsterhaltung aussetzt und so Selbstmorde auslöst. Der Lehrer (irgendeines nicht näher bezeichneten wissenschaftlichen Faches) schließt messerscharf, dass man wohl in kleineren Gruppen höhere Überlebensschancen hat. Bald sind nur noch er, seine Frau sowie die Tochter eines Kollegen beisammen. Am Schluß hilft ihnen nur noch die Liebe, am Leben zu bleiben.
Mark Wahlberg, John Leguizamo, Zooey Deschanel und die meisten anderen spielen wie im Schultheater. Betroffenheitsschwanger gucken sie entweder in die Gegend, oder sich gegenseitig an, eine Besonderheit, wie man sie eigentlich nur aus deutschen TV-Produktionen zu kennen glaubte. Auch wird man den Eindruck nicht los, dass sie auf Regieanweisungen reagieren müssen, die man im Endprodukt natürlich nicht mehr hören kann. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass es Menschen gibt, die schlechter spielen als Jar Jar Binks. Selbst das kleine Mädchen, Ashlyn Sanchez, steht, sitzt, hängt, liegt, läuft antriebslos herum wie ein Zombie, soll dabei aber wohl bedacht, geschockt, entfremdet wirken.
Die Kameraarbeit ist leider ebenfalls völlig belanglos. Manche Schwenkfahrt ist verwackelt, große Totalen uninteressant. Zwischendrin Schwenks mit dem Stativ, zwar fachlich fehlerfrei ausgeführt, aber lieblos. Das muss man auch von der Farbgestaltung sagen, die Bilder wirken wie verblichene Privatfotos aus den 80ern. Als Stilmittel verfehlt dies seine Wirkung. Eine als surreal konzipierte Nachtansicht eines Einsiedlerhauses von außen ist so offenbar „subtil“ beleuchtet, dass man dies nicht ernsthaft glauben kann. Auch hängt immer wieder das Mikro im Bild, wofür man natürlich gern der fehlenden Maskierung bei der Vorführung die Schuld gibt. Auch die sonst so wichtigen Momente, in denen die Zuschauer eine Erkenntnis treffen sollte, also diese Kinomomente, in denen die Welt kurz stillzustehen scheint, sind absolut lächerlich, und funktionieren nicht, da die Bedrohung nicht ordentlich etabliert wurde.
Bezüglich der Dramaturgie macht Shyamalan den Fehler, die Gefahr, das Motiv, den Antrieb völlig außen vor zu lassen und zu keinem Moment befriedigend zu erklären. Selbst die Fernsehleute und dort interviewten Wissenschaftler (mit Telefonfragen von Anrufern, völlig unangebracht bei solchen Katastrophen) wissen nichts sicher, sondern glauben nur dieses oder jenes. Shyamalan wollte den weißen Hai gänzlich ohne Hai drehen. Doch nur Wasser und da-dum machen den Film noch lange nicht spannend – hier sind das die Leute, die wie ein Flashmob plötzlich kollektiv am Rad drehen. Hitchcock hätte ein Händchen dafür gehabt, die Dramatik dieser Situation – die Natur rächt sich fürchterlich an den Menschen – ordentlich umzusetzen, man denke nur an die Vögel auf dem Spielgerüst oder das Fenster zum Hof, doch Shyamalan scheitert kläglich, wie die Titanic am Eisberg, da ihm der Aufhänger fehlt, der Twist, die starke, markante Auflösung – oder die generalstabsmäßige, Hitchcock’sche Durchplanung bis zum letzten Zwinkern des Komparsen. Eine klassische Hybris.
Wenn wir Hollywood-verwöhnten CSI-Gucker wenigstens irgendein Molekül zu sehen bekommen hätten, hätten wir das alles schon irgendwie schlucken können. Doch Wind ohne Grund (den „Graskreisen“ nach offenbar mit Hubschraubern gemacht), dann verrücktes Verhalten der Menschen mit anschließendem Massenselbstmord ist leider überhaupt nicht spannend. Und was die verschrobene, verbitterte Einsiedlerin in der ganzen Geschichte sollte, verstehe ich erst recht nicht. Sie passt so gar nicht in die Handlungskette (schon gar nicht als notwendiges Puzzlestück) und hätte getrost weggelassen werden können. Einzig die Szene, in der der Bauleiter erkennt, dass etwas massiv nicht in Ordnung ist, vermittelt absolute menschliche Verzweiflung. Der Rest … saugt.
Nach der Voführung glich das Foyer des Kinos der Entstehung eines schwarzen Loches: Dermaßen viele vernichtende Urteile trafen aufeinander, dass jegliche positive Wortmeldung sofort und auf Nimmerwiedersehen im tiefen, lichtlosen Schwarz der vorherrschenden Meinung verschwand. Kollegen winkten ab, durch die Bank, Shymalan-Fans schworen öffentlich ihrem Meister ab, Erzähl-mir-bloß-nichts-bevor-ich-den-Film-gesehen-habe-Kollegen ballten wortlos und mit feuchten Augen die Fäuste, und noch auf dem Weg zur U-Bahn sah ich überall Grüppchen von kopfschüttelnden Journalisten.
Fatalismus setzte ein. Wir versuchten, mit Humor der Sache etwas Positives abzuringen, aber wer 57 Millionen Dollar derart unsichtbar in den Sand setzt, hat wirklich schwer versagt. Nichteinmal unsere lautmalerische Versuche, manche Szenen in ungemähten Wiesen im Nachhinein per Bollywood-Musik aufzuwerten oder auch nur dem glücklichen Ausklang von Heuschnupfen-Medikament-Werbung gleichzusetzen, scheiterten kläglich.
Leider. Leider ist The Happening ein Dokument des Scheiterns eines jungen, im Grunde fähigen Regisseurs. M. Night Shyamalan ist jedoch nicht bei seinen Leisten geblieben, wollte sich über die Maßen weiterentwickeln und meinte, das Publikum werde folgen. Doch wie so oft, wenn man den Mainstream verlässt, findet man sich in ganz anderen Gewässern wieder, hat plötzlich ein völlig anderes Zielpublikum sowie massive Konkurrenz durch weitaus fähigere Regisseure dieser „kleinen, feinen“ Filme. Ich weiß nicht, was in Shyamalan gefahren ist, aber dieser Streifen wirkt wie die Kameraübung eines Erstsemesters von der Filmhochschule, der letzte Woche noch eine Vorlesung über Suspense hatte. Aber ich will die Filmhochschüler nicht beleidigen. Wie man es dreht und wendet (schön doppeldeutig für einen Film, die Formulierung), man vermag nicht, dem Film irgendetwas Gutes abzuringen.
Die Rache der Natur am Menschen wäre so ein schöner Stoff gewesen, etwas metaphorisch vielleicht, wenn sie bewußt passiert wäre. Aber hier einen bärtigen Öko-Gärtner, der scheinbar nur Fleisch isst, um den Pflanzen nicht zu schaden, behaupten zu lassen, dass Bäume sich mit Büschen und Büsche sich mit Gräsern unterhalten können, ist völlig daneben. Das Publikum ist nicht zu dumm für Pheromone, Bioluminiszenz und ähnliche Erkenntnisse, da muss man den Film nicht für den kleinsten gemeinsamen Nenner, sprich, den dümmstmöglichen Zuschauer, zurechtstutzen. Manche der wissenschaftlichen Anmerkungen haben ja tatsächlich einen faktischen Hintergrund (zum Beispiel die Bienen), aber irgendwie wirkt es deutlich glaubhafter, wenn Henry Jones senior strahlt: „Alexandretta! Natürlich! Auf dem Pilgerpfad vom östlichen Imperium!“ (IJ3, 47:40) als wenn Mark Wahlberg einen Schönling über fortwährend wachsende Nasen- und Ohrenknorpel belehrt, weil „Science“ ja so wichtig ist. Solche Informationen müssen gekonnt gesetzt werden, um mit wenigen Sätzen die profunde Bildung einer Figur zu unterstreichen. Und das geht ja nur dann, wenn der Zuschauer eben nicht alles versteht! Dieses Prinzip schließt sich also mit dem vorliegenden Werk aus.
Ein Gutes hat der Film jedoch: Ich weiß jetzt, dass ich einen besseren Film schreiben kann als M. Night Shyamalan. Ich müsste es nur noch tun…*
(*Kommentar vom Wortvogel ist vorprogrammiert)
Das one-trick-pony hat offensichtlich ausgedient… ich fand „Das Mädchen aus dem Wasser“ zwar nicht sooo übel, aber eigentlich hatte mir schon „The Village“ alle Zähne gezogen. Das Wassergirl hab ich nur meiner Freundin zu Liebe auf DVD angesehen, aber das „Happening“ wird wohl ohne mich stattfinden. Goodbye, Shalalamadingdong, I won’t really miss you.
Told you so…! 😉
Shyamalan konnte noch nie was und wird’s auch nicht mehr lernen. „Das Mädchen aus dem Wasser“ und „The Happening“ sind jetzt wohl endlich „The Sixth Sense“ ohne Twist-Deckmäntelchen, reduziert auf die bloße Langeweile und Hirnwichse. Danke, Shimmeljahn, für die Selbstdemontage, jetzt muss ich das nicht mehr tun…
Meine Meinung habe ich in meiner Kritik zu The Happening äußerst deutlich kund getan. Selten war ich so enttäuscht von einem Film, denn der Kern dieser Idee hätte wirklich etwas Großes werden können. Wer Shyamalan nach seinen Flops jetzt noch einen Cent für seine zukünftigen Projekte gibt, der versucht die Filmindustrie gänzlich zu töten…
Ich schrob es Julian schon in einer eMail, aber ich kann meine Gedanken zu Shyamalan auch hier gerne noch mal posten…
Sixth Sense war toll – aber hat man ihn einmal gesehen, braucht man’s nie wieder zu tun und ein großer Klassiker braucht in meinen Augen „rewatchabality“. Hier: null.
Unbreakable hatte eine hübsche Idee, die Umsetzung entlockte mir schlussendlich ein „nett“.
Signs war riesengroßer, unlogischer Käse, dessen Gazillionen Einspielergebnis nur mit der fortschreitenden Verblödung der Menschheit zu erklären ist.
The Village war hauptsächlich langweilig – ist man böswillig, kann man speziell diesem Film ein reaktionäres, fortschrittsfeindliches Weltbild unterstellen (und wenn man das argumentativ fortdenkt, lässt sich sogar, ohne dass ich diese Auffassung schlussendlich teile, eine Wertung als Propagandafilm für die Bush-Administration konstruieren).
The Lady in the Water hatte wahnsinniges Potential – als völlig twistfreie Fabel über die Kraft des Geschichtenerzählens. Dooferweise musste Meister Shyalaman sich ja unbedingt auch als Co-Hauptdarsteller inszenieren und völlig überflüssigerweise gegen Filmkritiker austeilen.
Summa summarum – der Herr wäre herzlich gern der nächste Spielberg, hat aber weder das handwerkliche Talent (ich fand „Village“ z.B. richtiggehend schlampig im Schnitt) noch die „Vision“ seines Vorbilds. Wo Spielberg zwar letztlich konservative, aber irgendwie, hm, „universelle“ Werte propagiert, regiert bei Shyalaman das Prinzip des „blinden Glaubens“. Das mag in gewisser Hinsicht dem fundamentalistischen Zeitgeist mancher Kreise entsprechen, ist aber noch lang keine Ausrede dafür, doofe Filme zu machen. Und bei zusammengerechnet 2/6 (wenn ich seinen drei brauchbaren Filmen sozusagen jeweils 0,75 GUTE FILME zurechne) ist das eine eher magere Bilanz.
Ich behaupte immer noch, das Ende von „Sixth Sense“ war eine Farce… wie konnte man es den Leuten verkaufen, dass Bruce Willis monatelang als Geist umherwandelt, der weder mit Leuten spricht, noch isst, noch schläft, noch die Klamotten wechselt, noch scheisst und sogar durch Wände gehen kann, ohne dass er es selbst merkt… und wieso, gottvermaledeitescheissenochmal, hat das Publikum das geschluckt ?!?
Das was vor dem Twist kam, würde ich nebenbei keineswegs als toll bezeichnen… das war ein langatmiges, verheultes Drama mit einem stocksteifen Willis und dem nervigen Osmond, die von der vom Regisseur heraufbeschworenen Tristesse geradezu erschlagen wurden. Es fällt mir immer wieder auf, die Leute in seinen Filmen MÜSSEN heulen und bedröppelt dreinschauen, die sind EMOTIONAL, verflucht ! Auch wenn’s dafür keinen Grund gibt. Kein einziger Charakter eines Shyamalan-Films taugt zur Identifikation, keiner. Es ist die Hölle…
„Signs“ halte ich von allen gelisteten übrigens immer noch für den „gelungensten“, was nicht viel zu bedeuten hat… der latente Jesus-Komplex des Regisseurs hat aber eindeutig dort seinen Anfang…
Ich fand Signs schon deshalb völligen Quatsch, weil die Außerirdischen helle genug sind, über Lichtjahre hierherzufliegen, dann aber mit Hilfe niedergetrampelter Felder kommunizieren und außerdem nicht checken, dass eine der Basischemikalien hier unten das für diese Außerirdischen super-ätzende Wasser ist. Auch bei denen gibt es ein Periodensystem im Chemieunterricht – und ein noch größerer Witz ist natürlich das Allgemeinwissen, dass es überall im Universum dieselben Atome und Moleküle gibt und nicht auf einem anderen Planeten plötzlich alles anderes ist. Sowas muss doch jeden aufregen, der die Grundschule geschafft hat…
@ julian
ich habe deinen kommentar mit leichter verwunderung gelesen. nicht, weil ich deine meinung nicht teile ( im gegenteil, vieles, was du beschreibst, ist mir ebenfalls 1:1 während des films aufgefallen) – sondern darüber, dass du nach einer ersten google suche einer der wenigen bist, der die dinge beim namen nennt.
da liest man doch in der welt und einigen anderen portalen tatsächlich überwiegend positive kommentare, die diese 56-dollar produktion, die es trotz dieses außerordentlich großen budgets schafft, vollständig ohne special effects, späktakulären exposionen, brillianten bildern oder wenigstens einer einfallsreichen storie auszukommen und die uns als ausgleich dafür die blassen schaulspielleistungen und den blassen bildern mit zusätzlichen „specials“ wie sichtbaren mikros über den köpfen der hauptdarsteller und und abgeschnittenen angaben im unteren bildschirmrand als kinounterhaltung rräsentieren will- tatsächlich noch für ihren künstlerischen gehalt loben.
was ist da schief gegangen? sind die alle gekauft -meine persönliche verschwörungstheorie;-) – oder so vollständig ahnungslos?!
und falls letzteres zutrifft, wie kommt es dann, dass sich solche leute in der meinungsbildenden analyse derart unangenehm hervortun und schamlos den größten mist als gelungenes meisterstück verkaufen, wenn nur ein gewisser name davorsteht?
obwohl, das erinnert mich jetzt an einige aktuelle politische vorgänge…^^
Shyamalan ist für mich einer der mutigsten Regisseure unserer Zeit.
Er geht mit den Storys seiner Filme immer auf einem sehr schmalen Grat. Wie einfach wäre es nach rechts oder links zu gehen. Mal ein simpler Katastrophenfilm zu drehen, oder ne Actiongeschichte- was ist daran mutig.
Sixt Sense war noch sein Lehrstück, nicht ganz so gut i.V. zum Einspielergebnis. Unbreakable war sein Meisterstück.Signs immer unter Wert gehandelt-grandios. The Village auch sehenswert. Danach flaute es ab,muß ich zugestehen.
Aber nicht zu vergeßen, dieser Regisseur ist konsequent und sehr sehr mutig.
„Aber nicht zu vergeßen, dieser Regisseur ist konsequent und sehr sehr mutig.“
Es ist nichts mutig daran, zu den Bekehrten zu predigen. In dem Punkt unterscheidet er sich nicht von einem David Lynch. Der kann auch jeden Scheiss auf die Leinwand klatschen und das herangezüchtete Stammpublikum applaudiert dem Dreck und jubbelt ihn als Meisterwerk hoch (so geschehen bei „Lost Highway“, „Mulholland Drive“, „Inland Empire“ etc…). Wobei der – und hierbei schüttelt’s mich, das niederzuschreiben – Lynch eigentlich sogar Unrecht tut. Wo ist denn Shyamalans „Straight Story“ ? Wo ist sein „Elefantenmensch“ ? Wo ist sein „Wild at Heart“. Nein, alles was bei dem nach „Sixth Sense“ kam, war formal und inhaltlich beinahe austauschbar… „Unbreakable“ war „Sixth Sense – Teil 2“, „Signs“ Teil 3 etc…
Mit „The Happening“ hat er sich aber offenbar verrechnet, wenn selbst ein guter Kumpel von mir, der bislang alle Shyamalan-Filme toll fand (sogar den grausigen „Das Mädchen aus dem Wasser), dem Streifen nach dem Kinobesuch ein neues A****loch bohrt. Der beste Satz der Hasstirade: „Du merkst beim Angucken, der hat das Drehbuch geschrieben und das dann einfach verfilmt, ohne da nochmal drüberzulesen, erste Fassung, fertisch.“ Kann ich mir gut vorstellen.
Auch gut: „Einen Film für 50 Millionen $ gedreht, der aussieht wie 200 $“. Daran, Sir, ist nichts mutig und auch nichts konsequent, das ist die pure Zuschauer-Verachtung. So gesehen könnte „The Happening“ immerhin sein „Dune“ werden…
@peroy
Mutig heißt, einen Film mit comicartigem übernatürlichen Kräften zu drehen ohne diese irgendwie großartig darzustellen. Oder dreh mal einen Film über Außerirdische die zu 98% kaum anwesend sind, und nur als Staffage zum spirituellen Kernthema dienen, das hat was! Das kann nicht jeder.
Hier scheitern doch die meisten Regisseure.
In über 90% der Fälle erleidest du mitsowas Schiffbruch. Das ist wahrer Mut.
SIGNS und UNBREAKABLE waren seine herausragenden Meisterwerke. Sixt Sense etwas schwächer. Village unterschätzt. Mit den letzten Filmen verlor er sich.
Nennt ihn Prediger. Mir egal, bin kein Kirchgänger, doch die Spiritualität die er aufzeigt berührt.
Daneben hier im Hauptkommentar von technischen Details wie Optik, Budgets zu zitieren spricht wohl für sich. Manche brauchen halt Jahre um Shyamalan zu verstehen, manche leider nie. Genauso wie einen linares Konzept vergeblich bei Lynch zu finden, deren Bilder die einzige Botschaft sind.
Er bleibt im Gedächtnis als einer der mutigsten Regisseure, in einer Zeit indem der der Mainstreambrei in Hollywood sich leerläuft. Er hätte es viel leichter haben können und geht nen schweren Weg-er bleibt seiner Linie treu.
Er hätte Spielberg damals ne Zusage geben können.Nee, der bleibt sich treu. Gut so.
„Mutig heißt, einen Film mit comicartigem übernatürlichen Kräften zu drehen ohne diese irgendwie großartig darzustellen. Oder dreh mal einen Film über Außerirdische die zu 98% kaum anwesend sind, und nur als Staffage zum spirituellen Kernthema dienen, das hat was! Das kann nicht jeder.“
Gute nacht.
@ max:
„Mutig heißt, einen Film mit comicartigem übernatürlichen Kräften zu drehen ohne diese irgendwie großartig darzustellen. Oder dreh mal einen Film über Außerirdische die zu 98% kaum anwesend sind, und nur als Staffage zum spirituellen Kernthema dienen, das hat was! Das kann nicht jeder.“
bitte erklär uns das mit der spiritualität nochmal ausführlicher: ist es spirituell, die unsichtbaren aliens als menschen tötende ( erst die großen gruppen, dann die kleineren) bäume und gräser darzustellen, im ganzen film andeutungen fallen zu lassen, die weder eine auflösung haben, noch einen sinn ergeben oder ist der persiflieredne gesichtsausdruck der schauspieler, der an scary mvie erinnert und dabei das grauen verdeutlichen soll, spirituell?
wenn ja, dann kann man getrost darauf verzichten.
das einzig mysthische an dem film ist die frage, wie er es schafft, 56 mio für ein ergebnis zu verbrauchen, das sich durch nichts von einem in allen bereichen low-budget – streifen unterscheidet.
halt, doch da war ein unterschied: der spirituellen spiritalismus, den nur den erleuchteten shyamalan- anhänger verstehen, die dardurch zu höheren wesen werden.
hust.
@chris,Bin kein Shyamalan Anhänger.Weder erleuchtet noch ist er Jesus für mich. Doch muß man feststellen das in einer Zeit wo es kaum mehr junge Regisseure schaffen sich vom Mainstream Brei Hollywoods abzuheben, er einer ist, der seinen Weg ziemlich deutlich geht. Der macht keine Kompromisse, auch wenns schief geht. Seine Filme sind fürwahr nicht alle gleich gut. Finde doch nicht gleich die hiesigen Parameter im vergleich wie Einspielergebnisse,Oscars usw. Was juckts mich ob er floppt oder nen Supergewinn einfährt. Was zählt ist wie lange er im Gedächtnis bleibt(schau mal „The Fountain“).Ob er dich berührt.
„Pans Labyrinth“ hätte alle Preise der Welt verdient, wenn interessieren da Einspielergebnisse….
Könnte gut sein das so einer wie Shyamalan schnell wieder in der Versenkung verschwindet. Siehe Tarsem Singh mit seinem fulminaten Bildepos The Cell. Nix mehr gehört von ihm-aber die Bilder bleiben laannge im Kopf, und wie.
Gutes Kino ist doch wenn dir einer ne Story erzählt und du nur den Kopfschüttelst und sagst, nee kann nix werden. Dann kommen die Bilder und du bist überrascht.
Grandioses Kino ist es, wenn du von einer Story hörst, die banal, zu simpel, schon ins trivial lächerliche geht.Und dann kommen die Bilder.Rummms. Und du kannst nicht mehr aufhören zu schauen. (Meine jetzt nicht grad dieser The happening).Shyamalan hat besseres gedreht.