Das Projekt wurde Januar 2011 auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
Aufgrund einer Markenschutzangelegenheit kann ich den Firmennamen meines ehemaligen Unternehmens nicht mehr nennen. Dieser wurde daher aus diesem Blog entfernt.
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Heute vor zwei Jahren wurde meine Firma das Opfer einer hinterfotzigen Verleumdungskampagne, die mich fast die Existenz gekostet hätte.
In einer anonymen Mail wurde meine Webseite als unseriös (und schlimmeres) hingestellt, es wurde behauptet, ich würde Pressevorführungstermine im Internet verkaufen, außerdem wurden wilde, unwahre Behauptungen über meine Person aufgestellt. Dies führte natürlich zu einer Menge dicker Luft bei den Verleihern und Pressebüros und dazu, dass meine Webseite in direkter Folge 1 Jahr, 8 Monate und 4 Tage offline war. Der finanzielle Verlust darf für diesen Zeitraum als total bezeichnet werden – deswegen bin ich auch für freiberufliche redaktionelle Nebentätigkeiten fast aller Art zu haben.
Dabei wäre das ganze Theater gar nicht nötig gewesen. Hätten alle Beteiligten erst einmal mich um eine Stellungnahme gebeten (oder die FAQ gelesen, die heute noch dieselben sind wie damals), wäre die ganze Sache sicher nicht so eskaliert.
Ich habe dieses traurige Jubiläum zum Anlaß genommen, endlich eine Zusammenstellung der Ereignisse zu liefern. Das hier vorliegende PDF „Die Verleumdungsaktion des Johann Baptist Schneider“ darf nur zur privaten Nutzung heruntergeladen werden, der Bericht ist aber auch hier im Blog zu lesen.
Ein wichtiger Hinweis noch: Kommentare und die Diskussion sind erwünscht. Kommentare, die jedoch namentliche Beschuldigungen oder Mutmaßungen enthalten, werden gelöscht.
Dieser verhältnismäßig kurze Bericht soll denjenigen zur Information dienen, die sich fragen, warum [Firma] von Juni 2006 bis Februar 2008 geschlossen war.
Die Sabotage eines Start-Ups
Kurz nach der Eröffnung meiner Filmrechercheagentur [Firma] am 27. April 2006 wurde diese durch eine anonyme Rundmail torpediert. Getarnt als eine Art Aufdeckung unseriöser Umstände verschickte jemand unter dem Pseudonym Johann Baptist Schneider eine Mail an eine nicht kleine Zahl von Filmverleihern.
In dieser Mail wurden wilde Behauptungen über mich und [Firma] aufgestellt, die zu einer ernsthaften Beschädigung meines Ansehens führten. In Folge der Reaktionen auf diesen Angriff sah ich mich gezwungen, meinen Recherchedienst bis zur Klärung des Sachverhalts einzustellen. Weitere Auseinandersetzungen folgten. Mit der im Februar 2008 erfolgten Wiedereröffnung von [Firma] stehe ich geschäftlich nun wieder ganz am Anfang, mein Ruf bleibt jedoch beschädigt.
Hier gebe ich nur die ausschlaggebenden Ereignisse wieder, eine volle Abhandlung über alle Einzelheiten würde den Rahmen sprengen. Die Abschnitte 1 und 2 umreißen die Vorgeschichte meines Unternehmens und dienen zur Erläuterung meiner Vorgehensweise.
1. Die Vorgeschichte von [Firma]:
Meine erste Berührung mit dem Filmjournalismus hatte ich Anfang 1997, als ich die ehrenamtliche Mitarbeit an der Preview, einem Kinomagazin für Blinde und Sehbehinderte, aufnahm. Mit Batman & Robin besuchte ich meine erste Pressevorführung.
Um mich als Journalist den diversen Filmverleihern und deren Presseagenturen vorstellen zu können, versorgten wohlmeinende Kollegen „den Neuen“ schnell mit den anstehenden Pressevorführungsterminen. Nach kurzer Zeit hatte ich mich einmal reihum vorgestellt, hatte bald auch Arbeitsproben abgeliefert und war nun als Kollege akzeptiert.
Schnell fiel mir auf, dass nach den Pressevorführungen meist ein regelrechter Filofax-Bazar stattfand, bei dem die Kollegen im Foyer beisammen standen und ihre Terminkalender abglichen. Es war für jedermann selbstverständlich, den anwesenden Kollegen alle bekannten Termine mitzuteilen, damit Chancengleichheit im Beruf mit einem freundlichen, kollegialem Arbeitsklima im Kino verbunden werden konnte. Jeder Filmjournalist verfügte also über praktisch alle Termine.
Aus Dank über meine freundliche Akzeptanz begann ich, alle mir bekannten Termine einfach per e-Mail an alle mir bekannten Kollegen zu verschicken. Der Vorteil hierbei war, dass jeder auf diese Weise an den aktuellsten Stand der Informationen kam, ohne lange selbst auf Terminjagd gehen zu müssen. Schon bald bürgerte sich ein, dass die Kollegen mir die noch nicht verzeichneten Termine nannten, und ich alle Presstermine als übersichtliche Liste herumschickte. Niemand musste mehr mühsam Termine abgleichen.
Im Lauf der folgenden Jahre belieferte ich hauptsächlich freiberuflich Publikationen mit Beiträgen. Meine dem folgende Anstellung als Redakteur in einem Unternehmen der Kirch-Gruppe endete dank der Kirch-Insolvenz zum Dezember 2002 nicht nur für mich, sondern für eine große Zahl von Kollegen recht abrupt. Es folgte eine kurze Phase der Arbeitslosigkeit, nach der ich mich wieder als freier Autor für Filmrezensionen anbot.
Doch der Markt hatte sich verkleinert, Redaktionen stellten kaum noch Mitarbeiter fest ein. Die Flut von plötzlich verfügbaren freien Journalisten drückte die Preise, und Aufträge waren rar. Wenn ich in dieser Branche bleiben wollte, musste ich mir also etwas einfallen lassen.
2. Die Idee und die Gründung von [Firma]:
Im Jahr 2003 formte sich die konkrete Idee, Basisrecherche für Filmjournalisten anzubieten. Die Filme starten deutschlandweit am selben Tag, die Kritiken und Beiträge sollten also alle so ziemlich zum selben Zeitpunkt erscheinen. Im Gegensatz zu vielen anderen Formen des Journalismus sind in diesem Arbeitsfeld die Produkte landesweit identisch, das heißt, alle Publikationen müssen sich mit exakt denselben Basisinformationen und Pressematerialien zu jedem Film versorgen.
Diese Daten jedoch sind nicht immer leicht zu finden: Verleiher arbeiten teilweise mit mehreren Pressebüros zusammen, manche Verleiher haben eigene Presseserver, andere beauftragen den einen oder anderen Dienstleister, manche Verleiher lagern ihr Pressematerial auf der offiziellen Webseite zum Film, manche auf der Verleih-Webseite, manche auf der Webseite des Pressebüros, manche öffentlich zugänglich, manche geschützt, und so weiter, und so fort, in den verschiedensten Kombinationen. Eine übergeordnete Gesetzmäßigkeit ist aus Perspektive des Journalisten jedoch nur selten erkennbar.
Der nach einem Film recherchierende Journalist hat oft eine kleine Google-Odyssee vor sich, bis er weiß, welches Pressebüro den gewünschten Film in seinem Bundesland betreut, wo es das Pressematerial gibt und wer überhaupt mitspielt. Hat er den Film noch nicht sehen können und auch noch kein Presseheft zur Hand und hat dieser auch noch einen exotischen Originaltitel, kann es eine langwierige Angelegenheit sein, dem gewünschten Film auf die Spur zu kommen.
Auch wenn der Journalist schon Presseunterlagen geschickt bekommen hat, sind diese möglicherweise unter mehreren Sedimentschichten der Ablage versteckt. Da praktisch alle Verleiher und Pressebüros die Presse postalisch und per e-Mail mit Informationen aller Art versorgen, sind 100 Schreiben die Woche keine Seltenheit.
Jeder (Film)journalist muss sich also erst einmal „warmrecherchieren“, bevor er überhaupt erst daran denken kann, auch nur ein Wort über den Film zu Papier zu bringen. Diese Vorrecherche dauert pro Film bei zügiger Arbeit im Schnitt 15-30 Minuten. Genau diese Zeit sollte sich der Journalist einsparen können: Ich beschloss, diese Dienstleistung in Form einer spezialisierten Webseite nur für Filmjournalisten anzubieten.
Es folgte eine langwierige Gründungsphase, Seminare im Büro für Existenzgründung und bei der IHK, Austüfteln eines Businessplans, Durchführung einer Marktforschung unter den Kollegen, die meinen Terminnewsletter nun schon einige Jahre zuverlässig und kostenlos bekamen, Klinkenputzen bei Banken, Coaches, Förderprogrammen, Schriftverkehr mit Ämtern und Behörden, Meetings mit Anwälten, Finanzfachleuten, Beratern und potentiellen Kunden. Im Mai 2004 wählte ich schließlich einen Partner zur Programmierung der Webseite und des Redaktionssystems. Nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht.
Manche Filmverleiher ziehen es vor, die Filmjournalisten in Gruppen aufzuteilen und sie zu unterschiedlichen PV-Terminen zu laden. Diese Verleiher wollen daher nicht, dass alle Termine allen Journalisten bekannt sind (was sie jedoch immer sind, weil die Journalisten sich natürlich untereinander austauschen, nicht nur durch meinen damaligen Newsletter, und dies auch schon immer getan haben). Dieser Trennung wollte ich bei [Firma] mit vier Vorlaufgruppen Rechnung tragen, damit frühe Termine nur für Journalisten mit entsprechend lang planenden Abnehmern sichtbar sind. Selbst wenn über die Webseite ein Termin, der nicht für alle Kollegen gedacht war, die Runde machen sollte, wäre dies kein Beinbruch, denn die Presseagenturen nahmen ja schon immer eine konsequente Einlasskontrolle vor.
Zu diesem Zeitpunkt (Sommer 2004) erhielten eine Vielzahl von Journalisten, aber auch nicht wenige Verleiher und Presseagenturen – ca. 200 Personen insgesamt – teilweise schon Jahre ganz offiziell meinen wöchentlichen Newsletter. Und niemals hatte sich irgendjemand über diesen beschwert. Wenn ich aus Versehen einmal einen besonders exklusiven Pressetermin im Newsletter nannte, gab es auch keine Probleme, außer vielleicht einmal eine freundliche Mail, dass ich doch diesen oder jenen Termin bitte lieber nicht nennen sollte. Dem kam ich natürlich stets nach, aber das waren wirklich nur sporadische Einzelfälle.
Parallel zu meinem hatten sich natürlich ebenfalls solche Newsletter in den anderen PV-Städten Deutschlands entwickelt (in logischer Konsequenz zum Aufkommen des Internets und seiner unendlichen Kommunikationsmöglichkeiten ist dieser Austausch unter Kollegen ja auch nicht verwunderlich), und diese wurden (und werden) offenbar andernorts ebenso problemlos geduldet wie in München, auch heute noch. Ich entschied also, bei [Firma] alles bei dieser Politik zu belassen und neben den Rechercheinformationen, die ich auf der Webseite für zahlende Kunden zugänglich mache (für einen schnellen Überblick siehe dort den Reiter „Beispielfilm“), ebenfalls die PV-Termine zu nennen. Was in meinem und den anderen Terminnewslettern bald ein Jahrzehnt lang keinen Menschen weit und breit gestört hatte, würde jetzt sicher auch kein Problem darstellen.
Ich konnte mir niemanden vorstellen, in dessen Sinne es nicht wäre, die Presse leichter an die ohnehin für sie gedachten Informationen zu bringen. Das Konzept des Outsourcing der Vorrecherche war eine klassische Win-Win-Situation für Journalisten wie für Verleiher und deren Presseagenturen.
Konzeption und Bau der Webseite von [Firma] in Zusammenarbeit mit dem gewählten Softwareunternehmen war für mich ein gewaltiges Unterfangen, nicht nur finanziell. Nach mehreren Testphasen, während derer einige Kunden bereits auf die Seite aufmerksam wurden, eröffnete ich [Firma] am Donnerstag, den 27. April 2006 um 10 Uhr früh mit dem bundesweiten Versand einer Pressemitteilung. Besagte Pressemitteilung ist derzeit im [Firma]-Bereich dieses Blogs einsehbar.
3. Erste Betriebswochen und die Begegnung mit „Johann Baptist Schneider“
Neben einem erwartungsgemäß geringen Medienecho über die Eröffnung von [Firma] und dem Zulauf der ersten Kunden geschieht – gar nichts. Kein Verleih, keine Presseagentur scheint sich an meinem innovativen Geschäftsmodell zu stören, was mich unheimlich beflügelt. Ich betreibe meine neue Webseite mit Feuereifer. Bisweilen erhalte ich Anfragen von potentiellen Kunden, die vor einer Registrierung noch Fragen haben. Eine dieser Mails ist diese hier:
Fr., 12. Mai 2006, 22:11 Uhr
Ein Herr Johann Baptist Schneider hat einige Fragen:
Ein gewisser Dr. Johann Baptist Schneider (Name und e-Mail-Adresse habe ich bewusst nicht geschwärzt) scheint eine Menge Fragen zu [Firma] zu haben. Ich finde seine Mail aber derart unverschämt, dass ich mich entscheide, gar nicht erst zu antworten. Auch bin ich nicht verpflichtet, seine Fragen zu beantworten, und die meisten Antworten findet er ja sowieso auf der Webseite, bei den Frequently Asked Questions (FAQ) und den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Auf die Punkte in Herrn Schneiders Mail möchte ich nun jedoch umso detaillierter eingehen:
- Die Anmeldung erfolgt, wie bei Online-Diensten üblich, online.
- Ich schicke keinen Vertrag zu, da der Kunde sich per „Ich stimme den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu“-Klick vertraglich bindet, genauso, wie es übrigens Herr Schneider selbst bei der Eröffnung seines e-Mail-Accounts bei GMX auch getan hat.
- Eine Rechnung wird erst bei Zustandekommen eines zahlungspflichtigen Vertrages geschickt, nach dem aktuellen Geschäftsmodell also nach acht Probewochen und auch dann natürlich nur an zahlungspflichtige Kunden.
- Die Rechnung enthält selbstverständlich die Mehrwertsteuerangaben und kann beim Finanzamt eingereicht werden. Sonst wäre es ja keine Rechnung.
- Die Zahl meiner Mitarbeiter und die Frage, ob ich von mir selbst im Pluralis Majestatis spreche, sind meines Wissens keine Informationen, die ich herausgeben muss. Es ist jedoch allgemein üblich, im geschäftlichen Umgang das „wir“ zu verwenden, egal, ob man nun alleine oder im Team arbeitet.
- Ein Presseausweis ist, wie auch online in den FAQ genannt, nicht zwingend notwendig, da eine Vielzahl von publizierenden Journalisten keine Mitglieder entsprechender Verbände sind. Auch haben eine Menge von Presseausweisträgern nicht genug mit Filmjournalismus zu tun, um Kunde werden zu können. Jeder Kunde wird individuell auf seine Publikationstätigkeit zum Thema Film hin überprüft, siehe FAQ.
- [Firma] verfügt über keine schriftliche Einverständniserklärung von Verleihern oder Agenturen zur Nennung der Filmdetails ihres Verleihprogramms, weil diese nicht nötig ist. Eine Veröffentlichung ohnehin öffentlicher Daten kann gar nicht untersagt werden. Genauso wenig muss sich jede andere Publikation das Publizieren erlauben lassen. Selbst die Nennung von Terminen kann ebensowenig verboten werden (die Nennung eines Termins ist nicht dasselbe wie das Aussprechen einer Einladung). Außerdem sind die Termine ja ohnehin nur bei mir akkreditierten Journalisten nach Log-In zugänglich. Die Rücksichtnahme auf die Wünsche von Verleihern und Agenturen bezüglich der PV-Termine ist freiwillig. Ich habe die Wünsche der Verleiher schon immer im Newsletter und auch ab dem ersten Tag von [Firma] respektiert und werde dies zum Zwecke einer guten Zusammenarbeit auch weiterhin tun.
- Beweise für die Akzeptanz von [Firma] durch Verleiher und Presseagenturen muss ich ebenfalls niemandem vorlegen. Es gibt keine abgesprochene Zusammenarbeit mit den Verleihern, genauso wenig wie jemand eine Zusammenarbeit mit Google hat, nur weil dessen Webseite gefunden werden kann. Die Frage, ob Verleiher oder Agenturen eine Zusammenarbeit mit mir pauschal ausgeschlossen haben, braucht daher ebenso wenig beantwortet werden.
- Der Termin der Vorführung des „Da Vinci Code“ lag mir selbst auch schon eine Weile vor, doch bat mich die Pressebetreuung dieses Films, den Termin nicht in meinem Newsletter oder bei [Firma] zu nennen. Ich habe nie vorgehabt, Termine entgegen dem Willen der Veranstalter zu nennen, was Herr Schneider in den FAQ hätte lesen können. [Firma] dient dazu, die verfügbaren presserelevanten Informationen zu jedem Film für die Presse zusammenzufassen, und nicht, die Arbeit der Verleiher und Presseagenturen zu untergraben.
Herrn Schneiders Mail war schon allein deshalb irritierend, weil Herr Schneider offenbar genug Energie hatte, sich hinzusetzen und mir eine lange und unverschämte Mail zu schreiben. Mit derselben Energie hätte er jedoch auf der Webseite fast all seine Fragen beantwortet gefunden.
In Folge meldete sich Herr Schneider nicht mehr, und ich hielt die Sache für erledigt, was sich jedoch als Irrtum herausstellen sollte.
Mo., 29. Mai 2006, 22:08 Uhr
Am 30. Mai stellte ich fest, dass ich auf mehreren Presseservern gesperrt war. Bevor ich mich auch nur wundern konnte, meldete sich bereits einer meiner damaligen Auftraggeber bei mir und wollte wissen, wieso bei ihm plötzlich lauter Verleiher und Filmpressebüros anrufen, die alle wissen wollen, ob ich tatsächlich für seine Publikation arbeite.
Da ich immer noch keine Ahnung hatte, was eigentlich geschehen war, begann ich natürlich nachzuforschen und stieß auf jene e-Mail, die gerade „die Runde machte“ – und das schon lange nicht mehr nur unter den direkt angeschriebenen Empfängern.
Namentlich genannte Empfänger habe ich unkenntlich gemacht. Ich selbst jedoch wurde übrigens weder von Verleihern noch Presseagenturen jemals direkt um Stellungnahme gebeten.
Auch hier möchte ich zuallererst einmal in aller Ruhe auf die von Herren Schneider angesprochenen Punkte eingehen:
- Ich „bombardierte“ niemanden mit Werbemails. Ich habe lediglich eine einzige Pressemeldung an Filmjournalisten sowie eine Rundmail an meine Newsletter-Abonnenten verschickt und dann in den weiteren Ausgaben meines langjährigen Terminnewsletters auf [Firma] hingewiesen.
- Ich habe nie behauptet, dass Journalisten PV-Termine in Zukunft nur noch über [Firma] bekämen, ebenso wenig habe ich jemals behauptet, dass es bei [Firma] alle Presstermine gäbe. Die Termine werden selbstverständlich nicht verkauft. Was der [Firma]-Kunde bezahlt, ist die Recherche- und Büroarbeit, die in der Zusammenstellung aller dort verfügbaren Informationen steckt, und die er selbst sich so einsparen kann.
- Das Zitat mit den zwei Cappuccino stammt tatsächlich aus meinem Terminnewsletter, ist aber aus dem Zusammenhang gerissen und wurde (absichtlich?) falsch interpretiert. Durch die jahrelangen guten Erfahrungen war ich der Annahme, dass ich die Termine wie im Newsletter natürlich auch bei [Firma] nennen kann (siehe Abschnitt 2 dieses Textes). Also habe ich im Newsletter lediglich den Wechsel des Modus Operandi von Newsletter auf Web-Dienst angekündigt.
- Ich war und bin sehr wohl ernsthaft journalistisch tätig, was meine diversen Auftraggeber, die ich über die Jahre zuverlässig belieferte, sicher gern bestätigen. Ich habe alle meine Praktika zu Ende gebracht, und das einzige, was ich selbst abgebrochen habe, war mein Biologie- und Chemiestudium, nach dem fünften Semester, kurz vor den Tierversuchen. Was das jedoch Herrn Schneider angeht, ist mir schleierhaft.
- Die Behauptung, ich würde nur gern kostenlos ins Kino gehen und dort kostenlos Süßigkeiten genießen, ist haltlos und beleidigend, ebenso wie die Behauptung, ich würde wirklich jeden Film ansehen.
- Wo ich mit Mitte 30 wohne, geht Herrn Schneider, wie so vieles andere, nichts an. Er kann jedoch gern persönlich bei mir vorstellig werden, dann gebe ich ihm eine exklusive Führung durchs Haus.
- Dass ich beruflich nicht weiterkäme, ist ebenso haltlos und beleidigend. Ob und wem gegenüber ich meinen Lebenslauf veröffentliche, entscheide ich selbst. Allein die Eröffnung von [Firma] dürfte schon Beweis genug für mein Engagement sein.
- Die Behauptung, dass ich keine Arbeit annehmen möchte, die es mir unmöglich macht, „sämtliche“ (!) Pressevorführungen zu „frequentieren“, ist schlichtweg falsch.
- [Firma] mag auf manch einen auf den ersten Blick eigentümlich wirken, aber das ist bei Innovationen die Regel. Filmjournalisten werden die Vorzüge einer ausgelagerten Vorrecherche zu einem günstigen Pauschalpreis mit einem Blick – spätestens aber nach acht kostenlosen Testwochen – erkennen können.
- Die von mir erhofften Einnahmen sind natürlich ein Bestandteil meines Businessplanes, den ich ebenfalls nicht zu veröffentlichen gedenke, aber in Höhe von 10.000 Euro im Monat liegen sie garantiert nicht.
- Die Behauptung, Filmjournalisten würden von mir „ausgenommen“, ist ebenfalls haltlos, denn es steht jedem Journalisten frei, Kunde zu werden oder auch nicht. Abgesehen davon glaube ich persönlich, dass man bei fünf Euro im Monat in keinem Fall von „Ausnehmen“ sprechen kann.
- Es ist richtig, dass die Veranstalter bei [Firma] die Daten zu ihren Filmen selbst eintragen können. Doch ist dies ein Feature und ein Beweis für die Transparenz von [Firma] gegenüber den Veranstaltern. Niemand ist gezwungen, Daten einzutragen. Dies habe ich auch nicht „großspurig“ propagiert, sondern als Teil des Geschäftsmodells auf der Webseite genannt (siehe FAQ). [Firma] ist für Veranstalter kostenlos, da die Seite in dieser Version für Veranstalter keine Dienstleistung bietet, die eine Zahlungspflicht rechtfertigen würde. Veranstalter können Daten eintragen, um diese schnell dort zu veröffentlichten, wohin die Presse zum Recherchieren kommt. (Natürlich kann die Presse recherchieren, wo sie will, doch das ist die Idee dahinter.) Dies steht den Veranstaltern völlig frei und ist ein Entgegenkommen meinerseits und kein Versuch, mir Arbeit zu sparen und dabei auch noch Geld zu verdienen.
- Herrn Schneiders Versuch, mich mit der Argumentation der nun nötigen zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen vom Besuch der Pressevorstellungen auszuschließen, ist hinterhältig. Um Filme bei [Firma] für recherchierende Filmjournalisten anständig beschreiben und einordnen zu können, müssen sie natürlich von mir oder einem Mitarbeiter frühestmöglich gesehen worden sein. Außerdem arbeite ich auch weiterhin klassisch als freier Filmjournalist. Bei [Firma] sollen möglichst zu jedem Film eigene redaktionelle Inhalte hinterlegt werden.
- Herrn Schneiders Abschlussstatement kann ich nur zustimmen: Von ihm selbst findet sich nicht ein Artikel im Internet, er existiert offenbar gar nicht im Internet. Für einen angeblich publizierenden Journalisten (noch dazu mit Doktortitel) ist dies äußerst ungewöhnlich.
- Ich wehre mich vehement gegen seine Behauptung, dass die Termine „verkauft“ würden: Die Zielgruppe von [Firma] ist genau die Gruppe der Leute, die sowieso zu Pressevorführungen geladen werden und diese Termine erhalten. Gibt es Unstimmigkeiten, dann können die Journalisten, die einen Film sehen müssen, sich an die (ebenfalls bei [Firma] genannte) Pressebetreuung wenden. Die Entscheidung, wer an einer PV teilnehmen darf, fällt immer und ausschließlich der Verleiher oder die von ihm beauftragte Agentur.
4. Die Folgen der e-Mail-Verleumdung
2. Juni 2006:
In Folge dieser e-Mail bemühte ich mich natürlich erstmal um Schadensbegrenzung: Ich ließ am 2. Juni die Kalender offline nehmen, um dem durch Herrn Schneider aufgestellten Behauptung, ich würde die Termine an unberechtigte Besucher verkaufen, vorzubeugen und um meinen Kooperationswillen gegenüber den Veranstaltern zu demonstrieren.
Außerdem stellte ich sofort eine Übersicht über meine aktuellen journalistischen Tätigkeiten zusammen und schickte sie den durch Herrn Schneider angeschriebenen Verleihern. Zusätzlich schickte ich diese Aufstellung all jenen, die meine Auftraggeber angerufen haben. In meinem Anschreiben bat ich um meine Freischaltung auf den gesperrten Presseservern und ging natürlich auch auf das wilde Gerücht ein, ich würde Pressematerial und PV-Termine sozusagen als alternativer Presseserver verkaufen.
In den folgenden Wochen versuchte ich des weiteren, einen Presseverantwortlichen jedes Verleihs und jeder Presseagentur telefonisch zu erreichen, um die Missverständnisse persönlich aus der Welt zu räumen sowie für die Klärung von offenen Fragen persönlich zur Verfügung zu stehen. Dies erwies sich als sehr schwierig: Von den vermeintlichen „Enthüllungen“ des Herrn Schneider gehört hatten fast alle, doch nur wenige wollten ernsthaft mit mir und meiner Angelegenheit befassen. Nicht nur einmal wurde mein Anliegen mit dem Argument „und basta“ vom Tisch gewischt. Wenig hilfreich war außerdem, dass zu dieser Zeit die Fußball-WM in Deutschland lief und die Leute verständlicherweise keine Lust auf so eine Schlammschlacht hatten.
Trotz der bereits vor der Gründung geklärten Rechtslage entschied ich außerdem, den bestehenden Kunden vorerst keine Rechnung zu stellen, da ich die Kalender offline halten wollte, bis die letzten Zweifel der Veranstalter ausgeräumt waren. Ich wollte auch erst die Entwicklung der polizeilichen Ermittlungen abwarten, und, wenn die Rechtmäßigkeit meines Unternehmens in den von Herrn Schneider genannten Punkten von anwaltlicher Seite (erneut) abgeklärt sei, den Betrieb wieder aufnehmen.
11. Juli 2006: Anzeige
Nachdem ich einige Terminen mit Anwälten und Rechtsabteilungen wahrgenommen hatte, erstattete mein Anwalt für Strafrecht am 11. Juli 2006 schließlich Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München gegen Dr. Johann Baptist Schneider bzw. Unbekannt.
Während der Ermittlungen beziffert ein Beschluss des Amtsgerichts München die Schneider-Mail als dem Paragraphen 186 zugeordnet. Der im Beschluss zitierte § 186 des Strafgesetzbuches lautet laut der Webseite dejure.org:
Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen geeignet ist, wird, wenn nicht diese Tatsache erweislich wahr ist, mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Im genannten Beschluss hat der Richter (oder die Richterin) des Amtsgerichts die Strafbarkeit der Tat also in einen konkreten gesetzlichen Zusammenhang gebracht. Da die Tat durch Verbreiten von Schriften begangen wurde, liegt das Strafmaß laut Gesetzbuch bei bis zu zwei Jahren Gefängnis oder Geldstrafe. Im Falle einer Verleumdung (§ 187) läge das Strafmaß sogar bei bis zu fünf Jahren Haft oder Geldstrafe.
Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, dass die Üble Nachrede gegen mich und mein Unternehmen (von mir umgangssprachlich „Verleumdung“ genannt) kein Kavaliersdelikt mehr darstellt.
Während der Ermittlungen, in die ich als an der Ermittlung Unbeteiligter bis zur Akteneinsicht nach Abschluss des Falles keinerlei Einblick hatte, gab es jedoch weitere Attacken:
31. August 2006:
Am 31. August 2006 wurde mir um 18:47 die folgende Mail von einer mir bis dato völlig unbekannten e-Mail-Adresse geschickt.
Obwohl die Mail nur an mich persönlich gerichtet war und für sich alleine problemlos als Beleidigung zu verschmerzen gewesen wäre, zeigte ich sie dennoch polizeilich an. Denn dem Autor der Mail, einem René Uderzo, ist die Verleumdungsaktion des Johann Baptist Schneider, die zu diesem Zeitpunkt und bei laufenden Ermittlungen nicht öffentlich bekannt war, offenbar sehr wohl bekannt.
Den „Fettsack“ nehme ich nicht weiter persönlich, der ist nicht besonders einfallsreich, eine deutlichere Sprache spricht meines Erachtens nach jedoch der „Brutus“, der bekanntermaßen ebenfalls einen „Julius“ von hinten erdolcht hat: In der Verbindung mit der Frage, ob ich „schon pleite“ sei, glaube ich zu erkennen, dass die Schneider-Aktion gegen mein Unternehmen nicht im Affekt, sondern mit voller Absicht begangen wurde. Das zeigt ja auch der zeitliche Abstand zur vorherigen Korrespondenz mit Herrn Schneider.
Die Beleidigungen, die offenbar gegen meine Kollegen, die bei Pressevorführungen wie ich üblicherweise in der letzten Reihe des Gabriel-Kinos sitzen, ausgestoßen wurden, habe ich diesen bis zum Moment der Veröffentlichung dieses Schriftstücks nicht weitergegeben, ich bin gespannt, wie diese reagieren werden.
4. September 2006:
Wenige Tage später erfuhr ich, dass René Uderzo einer mir aus dem beruflichen Umfeld bekannten Person ebenfalls eine schwer beleidigende Mail geschickt hat, die sich zudem direkt auf mich bezog.
An dieser Stelle möchte ich jedoch nicht weiter ins Detail gehen. Die hier zitierten Mails sollen lediglich zeigen, auf welchem Niveau die Verleumdungen und Attacken stattgefunden haben, mit denen versucht wurde, mein Image zu ruinieren.
5. Nachwirkungen
Der Versuch, mein Image zu ruinieren, ist leider teilweise gelungen: Da [Firma] zum Zeitpunkt der Tat nur wenige Wochen am Markt war und erst 20 Monate später wieder eröffnet werden konnte, muss der Schaden für diesen Zeitraum und für meine vorherigen Investitionen als Totalverlust bezeichnet werden. Dies kommt, grob überschlagen, auf eine mittlere fünfstellige Summe.
[Firma] wurde am 6. Februar 2008 wieder eröffnet, nach 614 Tagen außer Betrieb (witzigerweise trägt der betreffende Blogeintrag auch die Nr. 614). Als Folge der Ärgernisse, die durch Herrn Schneiders Behauptungen ausgelöst wurden, haben einige Verleiher untersagt, Pressevorführungstermine zu nennen. Ich bin zuversichtlich, jene Verleiher und diejenigen, die ich bis dato noch gar nicht um Erlaubnis gefragt habe, im Lauf der Zeit für die Idee hinter [Firma] gewinnen zu können.
Die langfristige Ermittlung der Polizei verlief letztlich im Sande, der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden. Wer beweiskräftige Hinweise zu dessen Identität liefern kann, sollte mich kontaktieren, ich werde mich gerne erkenntlich zeigen.
Julian Reischl
… zwei Dinge erstaunen mich: Wie hast Du es geschaftt, Dir einen solchen Feind zu machen? Das hat ja keine Verhältnismäßigkeit mehr! Und woher hatte er / sie diese Kenntnisse?
Hi Thomas: Ich habe wirklich keine Ahnung, wieso das passiert ist. Der einzige Fehler, den man mir wirklich vorwerfen kann, ist, dass ich nicht vorab die Filmverleiher um Erlaubnis wegen der Termine gebeten habe. Ich war wirklich überzeugt, dass das kein Problem ist. Auch dachte ich „Frechheit siegt“, was natürlich im Rückblick Schmarrn war, aber das kann nicht der Auslöser gewesen sein.
Woher die „Kenntnisse“ stammen, kann ich ebenfalls nicht sagen. Ich bin natürlich im Internet zu finden, wie fast jeder andere auch, aber doch sind viele dieser Kenntnisse einfach falsch. Ich denke, da wurde viel geschätzt und wenig gewusst.
Wow, was für eine Geschichte. Ich verstehe aber nicht, warum der Urheber der Schneider-Mail nicht ermittelt werden konnte. Normalerweise hört man immer, dass über die IP jeder zurückverfolgbar ist. Hätte das nicht in diesem Fall – einer Strafsache – hinhauen müssen?
ich finde das alles wirklich unglaublich :kotz:
sowohl herr schneider, als auch der uderzo (besonders) erfüllen mehrere straftatbestände.
bei beiden ist es möglich, ihre wahre identität über ihren provider herauszufinden und sie nicht nur wegen „übler nachrede“ zu verklagen, sondern auch wegen „volksverhetzung“.
was sagt dein anwalt da dazu un d wie handelt er?
weißt DU PERSÖNLICH, WER die beiden sind?
ich wäre gespannt, das zu erfahren.
als psychologe vermute ich mal, dass herr uderzo im schlepptau von herrn schneider handelt und herr schneider wiederum ein großes problem mit seinem selbstwertgefühl hat….
nützt aber nix, wenn man nicht weiß, wer die beiden herren sind….
jedenfalls müssen beide (!?) ne menge zeit haben, um so auf dich zu reagieren.
dazu müssen sie dich kennen, sonst hätten sie nicht das gab erwähnt.
also: WER kennt dich alles?
(…)
in meinem nächsten leben werd‘ ich privatdetektiv 😉
Schlimme Geschichte.
Es spricht aber auch nicht gerade für die Pressestellen, Promoagenturen und anderen Medienpartner, aufgrund einer (letztlich anonymen) E-Mail und ohne weiteres Nachfragen die Zusammenarbeit mit einem ihnen seit Jahren bekannten Journalisten einzustellen.
@ Martin: Ja, die IP hätte funktioniert, wenn die Polizei schnell genug gewesen wäre. Leider ist der Amtsweg ein langer, und die 90-Tage-Frist zur Speicherung von Verbindungsdaten, die früher üblich war, ist hoffnungslos zu kurz. Auch waren manche Beamte schon mit dem Tatort „Internet“ überfordert, da gibt es massiven Nachlernbedarf. Darüber könnte ich einen eigenen Bericht schreiben…
@ wusch: Mein Anwalt und ich haben versucht, genau über die Provider die Identitäten herauszufinden, doch was herauskam, war nicht beweiskräftig, da natürlich auch beim Anmelden der Mailadresse falsche Angaben gemacht wurden. Die IP-Rückverfolgung (s.o.) hat zu lange gebraucht… Ich denke auch, dass die beiden mich kennen und auch immer wieder mal im Gabriel Kino sind.
@ Lukas: Danke vielmals. Obwohl manche mir ja auch wirklich die Stange gehalten haben, nachdem ich dann meine Rundrufaktion gestartet habe. Das Problem war, dass ich zwar bei den Pressebetreuungen bekannt bin, die Verleumdungsmail aber meist eine Etage höher ankam. Daher war „low profile“ der Kurs der Wahl in den letzten beiden Jahren. Über die Veranstalter will ich mich wirklich nicht beschweren, die haben es ohnehin schon schwer genug, ständig darauf zu achten, welche Journalisten nun echt sind und welche nicht. Und bei so einem Theater während der Fußball-WM (Meeting statt Biergarten, nehme ich mal an) ist der „kurze Prozeß“ (leider) nachvollziehbar.
alter walter…. heftig, immer wieder interessant das es funktioniert, eine verleumderische email an ne stinknormale info @ … .de zu schicken und die leute springen ohne jegliche kenntnis über den absender darauf an.
da könnt ich wahnsinnig werden! in diesem sinne: VIEL GLÜCK!
Das liest sich traurigerweise wie die Story eines Krimis – und die Motivation des Täters bleibt bisher ungelüftet.
Wie Lukas wundere ich mich aber auch, wie eine einzige Mail, die vom Tonfall schon alles andere als seriös ist, derartige Folgen nach sich zieht!
Unglaublich aber wahr. Das schlimme, sowas kann jeden von uns treffen. Wenn man erfolgreich ist und eventuell cleverer als der Andere, können sich wohl einige alles erlauben.
Aber daeine Geschichte spiegelt leider auch ein Bild der gesellschaft wieder: Heute reicht es eine dumpfe „anonyme“ Email an die Bildzeitung oder an @info Adressen zu schicken, und schon glaubt man dir deine Geschichte ohne drüber nachzudenken. Warum auch, es ist doch einfach es als gegeben hinzunehmen.
Immer wieder wird eine Person opfer eine solchen Aktion.
Naja dumme Sache, aber ich wünsche dir viel Glück und Erfolg, dass du es wieder auf die Beine schaffst, und dein Vorhaben gelingt.
Danke nochmal dem Wortvogel für den Hinweis
Daniel Hachim
Hallo Julian,
schlimme Geschichte. Ich kann mich daran erinnern, dass beim artechock Forum (ist schon lange her) auch einmal ein User war, der so heftig und agressiv geschrieben hat, dass es krankhaft erschien. Daran erinnert mich deine Geschichte, die natürlich viel schwerwiegendere Konsequenzen hatte. Irgendwann findet man bestimmt heraus, wer es ist. Einfach, weil er
(oder sie) sich selber verplappert.
Schönen Gruß, Borissa
Mir fällt es jetzt echt schwer zu sagen, wer armseliger ist: Der Julian mit seiner völlig verkorksten Start-Up-Idee oder sein denunziatorischer Opponent. Nach der Lektüre dessen, was bisher auf dieser Plattform zu lesen war, kann ich nur sagen: Zusperren die Website, aber schnell, bevor euch noch der Hintertupfingsbote in neure Einzelteile zerlegt. Hab ihr denn GAR kein Brainstorming über den Bedarf veranstaltet, gar keine Kosten-Nutzung-Rechnung, gar keine Qualitätskriterien festgelegt? Sorry, aber ich muss sagen, dass ich nach der Lektüre der bisher hier erschienenen Artikel zu dem Schluss komme, dass ich kaum etwas überflüssigeres gesehen habe als „filmjournalisten.de“
Lieber Lindwurm,
bei dem Start-Up handelt es sich um (Firmenname in Umfirmierung), nicht um diesen Blog. Für diese Webseite gibt es natürlich keine Kosten-Nutzen-Rechnung, weil es sich um reines Privatvergnügen meinerseits handelt.
(Firmenname in Umfirmierung) ist ein Recherchedienstleister für Filmjournalisten, die sich gegen einen Pauschalpreis einen Teil der Arbeit einsparen können. Sowas wie die „Gelben Seiten“ zu jedem Kinostart, siehe
hier. Dieser Blog hier ist nur mein persönliches Ding.Nichts für ungut, ich kann ja nicht erwarten, dass jeder erstmal alles liest…
@ patrick: vielen Dank, ich arbeite dran!
@ HomiSite: Ich hatte mir zwischenzeitlich sogar überlegt, die Geschichte in Form eines Krimis zu erzählen. Doch dann muss ich mich auf eine Person als Täter festlegen, eine Motivation finden und so weiter. Da die „Presseszene“ recht klein ist, würden da sehr schnell Vorurteile geschürt, deswegen habe ich einfach nur ein paar Fakten gezeigt. Es gibt natürlich noch mehr, das man veröffentlichen könnte (laut Anwalt könnte ich sogar die komplette Ermittlungsakte veröffentlichen), aber ich habe es bei den Auslösern belassen, um keine Spekulationen zu schüren.
@ Daniel Hachim: auch Dir natürlich vielen Dank für die guten Wünsche! Ich denke, das wird schon mit der Zeit.
@ Borissa: Ja, Trolle gibt’s überall, und „anonym“ im Internet trauen diese sich natürlich mehr als von Angesicht zu Angesicht… Ich habe ja eine Belohnung für Hinweise angedeutet, die zur Überführung und Verurteilung des Täters führen. Verleumdung verjährt scheinbar erst nach 5 Jahren, aber das hab ich nicht genau recherchiert.