In einer Pressemeldung warnte der Deutsche Journalisten-Verband DJV vor einem Knebelvertrag für Journalisten und Fotografen, die die Deutschland-Tournee von Katie Melua journalistisch begleiten wollen. (PDF)
Laut DJV verbietet der betreffende Vertrag (auf englisch gehalten) den Journalisten, ihre Arbeit selbst zweitzuverwerten, bindet sie an das bei der Akkreditierung anzugebende Medium und behält sich das Copyright für Texte und Bilder vor. Die Kollegen von ddp und AP boykottierten bereits das Eröffnungskonzert der Deutschland-Tournee.
Ich will ja hier nicht klingen wie die Zeitung mit den großen Buchstaben, aber ich meine: Eine Frechheit, solche Verträge ernsthaft auch nur zu erwägen. Wir sind Journalisten, keine Juristen. Wenn man uns über den Tisch ziehen will, dann wird sich langfristig auch die Berichterstattung ändern. Womöglich wird es freien, unabhängigen Journalismus eines Tages kaum noch geben? Und wir werden eine Armee von Werbetextern sein, die sich zum Zwecke des Broterwerbs dem Credo eines Verlags oder einer Meinungs-Schule angeschlossen hat, sich prostituiert? Nicht auszudenken. Aber neue, freie Medien werden sich daher immer bilden, stets zum Mißfallen des Establishments.
Das alte Spiel also… When will they ever learn?