Paris-Bashing jetzt auch Corporate

Im Wunsch, der werten Leserschaft zu gefallen, haben die Kollegen von KinoLive im heutigen Newsletter am Niveau geschraubt. „Superluder Paris Hilton“ wird da getitelt, und „Paris Hilton versucht sich mal wieder als Schauspielerin“ ist gleich der Einleitungssatz zum Newsletter.

Nun, Frau Hilton trägt in Luderfragen sicherlich keine weiße Weste mehr, und ihre Schauspielkünste sind sicherlich diskutabel, aber der Ton dieser Meldung läßt meines Erachtens dann doch zu wünschen übrig. Solche Formulierungen sind doch eher was für Blogger oder die Zeitung mit den großen Buchstaben (die sich ja sowieso eher als meinungsbildend denn als journalistisch neutral empfindet), und weniger etwas für ein respektables Unternehmen wie Entertainment Media.

Wahrscheinlich will KinoLive bewußt ein junges Publikum ansprechen, das sich sowohl mit Paris Hilton als auch dem Ludertum (als Tugend) identifiziert, und unter der Maske des Bashings lieber über die arme Millionärin herzieht, weil das in der Öffentlichkeit besser ankommt als Fanverhalten, ohne das Frau Hilton sicherlich nicht so populär wäre.

Auch ich kann mit Frau Hilton nichts weiter anfangen, doch mir ist sie wenigstens egal, ich muß mich nicht durch Bashing produzieren. Bei KinoLive aber gerät die kompetente Medienberichterstattung durch diese oberflächliche Meinungsmache meines Erachtens ein wenig ins Hintertreffen. Schade. Aber hoffentlich nur ein Ausrutscher.

Es ist übrigens offenabr Mode, „Leave Paris Alone„-Aufrufe zu machen, sicherlich nach dem herrlichen Vorbild des hochironischen „Leave Britney Alone„-Klassikers, der im TV natürlich zensiert wurde. Chris Crocker ist meiner Meinung nach übrigens die Idealbesetzung für eine Michael Jackson-Biographie.

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