Am heutigen Tag feiert niemand geringeres seinen 90sten Geburtstag als Sir Arthur Charles Clarke.
Erst im späten Teenageralter habe ich angefangen, seine Bücher zu lesen: Da ich als Jugendlicher 2001 – A Space Odyssey gesehen hatte und diese eine Stelle derart abgedreht fand, hab ich den ganzen Autor gleich mitabgekanzelt, ohne die Kubrick’schen Metaphern auch nur ansatzweise als solche zu erkennen. Was für eine Schande, doch ich konnte sie vor meinem 20sten Geburtstag weitestgehend ausbügeln.
Nun wird er also 90, einer der einflußreichsten Autoren der Neuzeit. Dieser Mann hat maßgeblich dazu beigetragen, die Wissenschaften in der breiten Bevölkerung populär zu machen. Der heutigen Jugend dürfte Arthur C. Clarke (auch ACC genannt) jedoch weitgehend unbekannt sein, doch gibt es nur wenige, die mehr bewegt haben als er. Wer sonst kann schon in seinen Lebenslauf schreiben, die Satelliten erfunden zu haben?
Thilina Heenatigala aus Sri Lanka (wo Sir Clarke wohnt) hat zu Ehren des Jubilars einen eigenen Geburtstagsblog ins Leben gerufen, über den Glückwünsche per Kommentar zuverlässig und sicher an Sir Clarke übermittelt werden können.
Wer noch ein paar Lesetipps möchte: Ich habe die großen Klassiker in einer Amazon-Leseliste zusammengestellt – natürlich in der englischen Ausgabe. Ich lese seine Romane wirklich gern – auch wenn ich immer wieder feststellen mußte, daß der Gute manche meiner besten Ideen schon selbst verarbeitet hat. Naja, wenigstens hab ich so ab und zu eine Rückbestätigung, daß ich nicht ganz blöde Ideen habe.
Wie ich auf Thilinas Blog entdecken konnte, hat Sir Clarke auch eine kleine Memoiren-Ansprache aufgezeichnet. Hört gut zu, was er zu sagen hat:
Foto-Credit: Shahidul Alam.
Nichts gegen Clarke, den Schriftsteller – aber menschlich sind mir Autoren wie Ellison oder Matheson oder Sturgeon lieber, bei denen man sich nicht fragen muss, warum sie seit Jahrzehnten in den Tropen leben (Interessierten am Thema empfehle ich die Nutzung der Suchmaschine Google)…
Ja, es gibt Gerüchte, daß er ein Pädophiler sein soll, der auf kleine Jungs steht. Das halte ich für Unsinn, bei so einer bekannten Persönlichkeit hätte es sicher Beweise gegeben. Sein Werk verdient dennoch Anerkennung. Wie leicht es ist, jemands Ruf zu beschädigen, ist ja nicht unbekannt, und Neider gibt es immer.
Wenn du dich mal mit anderen großen SF-Autoren unterhältst, die Clarke teilweise seit Jahrzehnten kennen, ergibt sich ein anderes Bild – demnach hat Clarke schnell erkannt, wie vorsichtig er sein muss. Er lebt in einem Land, in dem der sexuelle Mißbrauch von Kindern nicht sehr auffällt, und meistens mit Geld übertüncht wird. Er reist auch seit Jahrzehnten nicht mehr in Länder, die strikte Gesetze in dieser Richtung haben.
Ich sage NICHT, dass er pädophil ist. Ich spreche nur von einer Indizienkette, die ich für nachvollziehbar halte. Und warum sollten SF-Autoren nicht ebenfalls pervers oder psychisch gestört sein können? Paging Phil Dick…
Nachdem ich gerade im Beitrag vorher ebenfalls Indizienketten zur weiteren Information angepriesen habe, ist auch diese natürlich völlig legitim. Ich kenne diese Indizien leider nicht genauer, daher lasse ich diesen Beitrag einfach stehen. Wer genaueres weiß, bitte unbedingt posten – man will ja wissen, womit man es zu tun hat. Wäre allerdings traurig, wenn…
Du hast mich da mißverstanden – ich wollte deinen Beitrag nicht angreifen, und finde auch nicht, dass er geändert werden muss. Ich PERSÖNLICH habe nur ein anderes Verhältnis zu Clarke. Seine Leistungen als Autor und Innovator sind unbestritten, und das Video ist wirklich bemerkenswert.
Dann habe ich Dich wirklich mißverstanden, entschuldige bitte. Ich bin im Plätzchen- und Geschenkstreß heute und bin ziemlich hintendran…