The Tripods

Soeben habe ich erfahren, daß… Aber ich sollte besser etwas ausholen:

Als ich noch ein junger Teenager war, schenkte man mir Die Dreibeinigen Monster von John Christopher, ein Wahnsinnsbuch. Ein Wahnsinnsbuch, echt. Eine Science Fiction-Endzeitgeschichte, in der die Menschheit in Unterwerfung lebt, geknechtet und versklavt, geistig kontrolliert von Außerirdischen, in einer Art neuem Mittelalter.

Die Dreibeinigen Monster Cover ArtworkDie Geschichte erzählt die Reise des 14-jährigen Will Parker, der sich im Jahr vor seiner Weihe (dem Implantieren der „Kappe“, einem Drahtgeflecht, das die Kontrolle der Menschen erst ermöglicht) Fragen über die Rechtmäßigkeit der Herrschaft der Dreibeiner, der Tripoden, über die Menschen und ihre Welt stellt. Das Zusammentreffen mit einem ungeweihten Erwachsenen läßt in ihm den Entschluß reifen, sich dem kleinen Widerstand der Menschheit gegen die außerirdische Übermacht anzuschließen.

Die drei Bücher, die ich als Sammelband besaß, erzählten die Reise von Will und einem Cousin von England nach Süden, in die Schweizer Alpen, wo der Widerstand in einem ehemaligen Bergbahntunnel zuhause ist. Der nächste Band spielt in der Stadt der Außerirdischen, wo die Hauptfiguren in giftiger, grüner Atmosphäre als nur scheinbar geweihte Sklaven Spionagearbeit betreiben. Der dritte Band erzählt schließlich von den Versuchen des Widerstandes, die Außerirdischen zu vernichten.

Ich liebe dieses Buch so sehr, daß ich es den Kindern eines befreundeten Paares schenken wollte, die sich gerade im richtigen Alter befinden (und außerdem gerade Das Raumschiff der Kinder lesen). Andererseits wollte ich mein Exemplar nicht wirklich hergeben. Also guckte ich bei eBay, und stellte fest: Offenbar gab es nur einmal einen Sammelband, und der geht heute zu Liebhaberpreisen über den Ladentisch, Restbestände von Neuexemplaren kosten um die 35 Euro. Ich brauchte ein geschlagenes halbes Jahr, um endlich eines für mich zu einem vernünftigen Preis zu ersteigern.

Als ich es letzte Woche endlich in der Post hatte, kam es, wie es kommen mußte: Aus dem kurzen Reinblättern zur Qualitätskontrolle wurde eine Schmökerstunde, und bevor ich mich’s versah, war ich wieder mittendrin. Heute Nacht um halb vier bin ich fertiggeworden, und das Leseerlebnis war so fantastisch wie in meiner Jugend.

Heute habe ich ein wenig im Internet gestöbert; dabei fand ich nicht nur heraus, daß es neben der Tripods-Trilogie des Autor John Christopher The White Mountains (1967), The City of Gold and Lead (1967) und The Pool of Fire (1968) auch noch das mir bis dato unbekannte Prequel When the Tripods came (1988) gibt, sondern auch, daß nach der (von mir strikt verweigerten, weil nicht zu Ende verfilmten und garantiert gekürzten) Fernsehserie des BBC (Wikipedia.de, hier online anschauen) nun auch eine Verfilmung fürs Kino in Arbeit ist! Regie scheint Gregor Jordan zu führen, der mit Buffalo Soldiers schon ganz gut zeigen konnte, was er draufhat.

Auch wenn die Tripoden ganz eindeutig von War of the Worlds inspiriert wurden – im vorliegenden Buch wurde die Idee der Eroberung der Erde einfach nur zu Ende gesponnen, und meines Erachtens könnten The Tripods einem jungen Peter Hamilton als Inspiration für unsere freundlichen Nachbarn in Pandora’s Star gedient haben (ein Hammerbuch übrigens!), egal, diese Geschichte ist es wert, gelesen und verfilmt zu werden. Nur hoffentlich eben ordenlich, und nicht – wie so oft – nur als Ausweidung glühender Jugenderinnerungen einer ganzen Generation zur kurzfristigen Gewinnmaximierung in einem lauen 89-Minuten-Abklatsch.

Ich kann die Produktionsfirma nur beknien, sich an das Original zu halten und keine allzu wilde Adaptionsversuche vorzunehmen, allein schon, weil sich die Geschichte so, wie sie ist, in die Gehirne der Leser eingebrannt hat, und nicht anders.

Ein Gedanke zu „The Tripods“

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