Weil eine 19-jährige 20 Sekunden der Transformers mit ihrem Mobiltelefon aufzeichnete, um den Clip ihrem kleinen Bruder zu zeigen, drohen der jungen Frau bis zu einem Jahr Knast und 2.500 Dollar Strafe. Via BoingBoing.
Bei diesen Summen frage ich mich, wie eigentlich der Schaden, den die Piraterie angeblich anrichtet, berechnet wird. Wenn ein 20-Sekunden-Clip 2.500 Euro wert sein soll – eine Annahme, weil ich keine anderen Daten habe – dann ist das Abfilmen eines ganzen Films von 90 Minuten demnach 675.000 Dollar wert. Bei einem Gesamtschaden von 18,2 Mrd. Dollar (gesamt für 2005, genannt im Artikel) resultiert dieser folglich aus 26.963 Raubkopien. Eine übersichtliche Angelegenheit, wie ich meine, nur ein wenig teuer. Man will den Film ja nur sehen, nicht drehen.
Irgendwie ist das alles schief. Man sollte das mal gründlich hinterfragen, insbesondere die Schadensberechnung. Denn die junge Frau hatte ja bereits Eintritt bezahlt, ihr kleiner Bruder durfte wohl ohnehin nicht ins Kino. Tatsächlicher Schaden also: Null. Oder?
PS: Lustig übrigens, auch wenn heutige Bedrohungen nicht wirklich mit der des Dritten Reiches verglichen werden können, die ebenfalls dort verlinkte Gedankenspielerei, wie der 2. Weltkrieg gelaufen wäre, wenn Roosevelt damals so fähig gewesen wäre wie Bush heute.
PPS: Außerdem kann man im Fernsehen mehr als 20 Sekunden der Transformers sehen. Klar sollte Piraterie bestraft werden, aber Piraterie fängt woanders an, finde ich.
Ein Gedanke zu „Mit Kanonenkugeln auf Spatzen“