Disney bittet Kritiker um Kooperation

Diese Nachricht läßt darauf schließen, daß Anti-Piracy-Maßnahmen in den USA eher unüblich sind:

Wenn der Autor es schon für erwähnenswert hält, daß Handies im Saal verboten sind, zeigt das, daß diese wohl nicht oft verboten sind. Und wenn das Nintendo DS ins Auto zurückgebracht werden muß, dann heißt das, daß die Veranstalter noch nicht auf die Idee mit der bewachten Garderobe gekommen sind, Securitymaßnahmen bei Pressevorführungen also noch keine allzu große Routine darstellen.

Außerdem erhielten die anwesenden Filmjournalisten einen Zettel, der ihnen den guten Ton ihrer eigenen Arbeit erklärt: Bitte verraten Sie nicht das Ende!

Ach nee. Schön, daß mir einer meinen Job erklärt. Aber andererseits passiert es ja auch wirklich immer wieder, daß einer vorschnell den großen Twist ausplaudert, weil er wohl meint, damit den großen Coup gelandet zu haben. Aber solche Dinge regeln sich in der Branche durch intrakollegiale Feedbackprozesse meist selbt. (Kurz: „Du Depp!„) Wir sind ja nicht auf der Brennsupp‘ dahergeschwommen.

Was ich aber zwischen den Zeilen lese, trifft mich schon: Scheinbar gehört Deutschland für Hollywood zur Achse des Bösen, denn hier müssen wir uns ja schon bald der Leibesvisitation unterziehen, bevor wir eine Sperrfristklausel unterzeichnen, die Schreibanleitung für Filmkritiken entgegennehmen und schließlich in den Saal dürfen, wo wir unter Beobachtung den Film anschauen.

Mit freundlichen nichts-für-ungut-Grüßen vom Verleih.

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