Zähe Sauce
Für diese miefigen, als reine Produktwerbung missbrauchten, Lebenslinien hat die zuständige Redakteurin womöglich ein Essen in dem beworbenen Gasthof bekommen, oder etwa nicht? Oder nur das Team?
Kathrin Schneider präsentiert zwar gediegen, für ein Zweisterne-Restaurant jedoch extrem fad und abgestanden (wir reden hier von der Zubereitung des Fernsehmenüs und nicht darüber, wie die Küche des Protagonisten schmeckt, das zu beurteilen steht uns nicht zu, da wir sie nicht kennen) einen Promi und BR-Fernsehkoch, von dem stefe noch nie was gehört hat; aber ein Promi muss er sein, behauptet zumindest die Sendung, und belegt das mit Selfie-Wünschen von Gästen.
Es ist also wieder diese schleimige Art von BR-Eigen- und Promiwerbung, wobei der Promi explizit sagt, er brauche für sein Geschäft die Fernsehauftritte. Da hätte die Redakteurin Rachel Roudyani doch bittschön hellhörig werden sollen und für den BR die Hand aufhalten. Es scheint wirklich so, dass der BR noch im abgestandenem Sud seliger GEZ-Zeiten köchelt und immer noch nicht kapiert hat, was die Stunde schlägt, wenn in Berlin im neuen deutschen Bundestag bereits fast ein Viertel der Sitze von einer Partei belegt wird, die im Programm hat, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abzuschaffen (inzwischen ist sie bei Umfragen sogar die stärkste Partei!). Nein, beim BR ist das noch nicht angekommen. Da wird fröhlich weiter getan, als ob es eine Welt außerhalb nicht gäbe. Da wird Produktwerbung gemacht, Eigenwerbung und noch dazu mit einem Produkt, das zwar fein sein mag, das sich aber ein beachtlicher Teil der Zwangsgebührenzahler nie und nimmer im Leben wird leisten können. So treibt man die gesellschaftliche Spaltung voran, statt vermittelnd zu wirken, statt Kitt in dem Gesamtgefüge zu sein.
Es kann nicht Aufgabe eines zu Lasten einkommensschwacher Haushalte sozial unfair finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein, Werbung für Spitzenköche zu machen. Nichts anderes aber ist diese Sendung. Damit kann der BR vielleicht den trägen Teil seiner Zuseherschaft gerade noch vom Wegzappen abhalten, verloren gegangenes Terrain gewinnt er damit garantiert nicht zurück.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!