Die Augen des Weges

Entspannen. Auszeit von der City.

Die 4.0-Welt, Handys, Smartphones, i-phones für knappe 90 Minuten hinter sich lassen. In die Anden von Peru eintauchen mit meditativen Bildern, Natur, Natur, Natur mit Hipolito Peralta Ccama als spirituellem Führer durch die jahrhundertealte Naturmystik seiner Vorfahren.

Rodrigo Otero Heraud begleitet seinen Protagonisten auf den Wegen durch die Berge. Lässt ihn innehalten, schauen, sich an einen Felsen kauern und lässt ihn erzählen, lässt ihn sein Weltbild uns vermitteln.

Ein Weltbild, das im Einklang mit der Natur steht, das sich die Kreisläufe von Wasser, der Natur ebenso wie diejenigen des Menschen, der Lamas, bewusst macht, sich darin geborgen und aufgehoben fühlt.

Der Mensch zelebriert Opfer an die Natur. Es ist eine Naturmystik, die allem Aggressiven und Kriegerischen abhold ist. Die sich teils mit christlichen Riten vermengt.

Je nach Tätigkeit haben die Bewohner der Anden ein unterschiedliches Verhältnis zur Schöpfung, ob sie als Alpbauern Lamas halten und im Tauschhandel mit den tiefer gelegenen Regionen Lamaprodukte gegen Gemüse und Kartoffeln eintauschen oder ob sie sesshafte Pflanzenanbauer sind.

Der Titel des Filmes spielt auf eine Wortschöpfung in dieser Naturmystik an. Sie verweist darauf, ob einer mit offenen Augen durch die Welt geht und sieht, dass ein Stein eben nicht nur ein Stein ist („Die Menschen, die ohne Sinn gehen, sehen nur Felsen“). Die Natur ist allbeseelt. Insofern verlangt sie vom Menschen Respekt. Wobei nicht nur Demut und Ehrfurcht vor der Natur das Leben bestimmen.

Es gibt auch gesellige Ereignisse. Wenn die Männer in Tracht so etwas wie einen Maibaum mit vereinten Kräften auf einen Hügel schleppen, um ihn dort aufzustellen. Nachher würden sie trinken, ist zu hören, und manch einer würde nur deswegen mittun.

Die Götter heißen hier Apus. Es gibt einen Moment, wie Ccama an einem sprudelnden Bach sitzt und reflektiert, da erinnert er an Goldsworthy.

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