Midnight Sun

Schwarzenegger-Nachwuchsmarketing mittels schlicht gestrickter RomCom.

Vielleicht inspiriert von jenem Film, in dem ein Mädchen das Haus nicht verlassen durfte, weil es eine seltene Krankheit habe, und die Probleme, die sich mit dem erwachenden Erwachsenenleben und der Liebessehnsucht ergeben, hat Eric Kirsten dieses Drehbuch geschrieben über eine junge Frau mit der seltenen Krankheit Xeroderma Pigmentosum.

Katie (Bella Thorne) darf kein Sonnenlicht sehen, die Folgen wären tödlich. Sie lebt mit ihrem Vater Jack (Rob Riggle) in einem Einfamilienhaus und wird vom Vater im Heimunterricht durch die Schulzeit gebracht.

Tagsüber kann sie das Haus nicht verlassen. Die Mutter ist früh nach einem Autounfall verstorben. Katie klimpert auf der Gitarre und singt dazu. Vom Fenster aus hat sie sich schon in Charlie verliebt, wie der als Bub täglich auf dem Skate-Board an ihrem Haus vorbeigedüst ist.

Als Erwachsene spielt Katie nachts auf der Bahnstation Gitarre. Am Bahnhof kommt eine romantische Dampflock an und die Leute geben Geld. Es folgt die Begegnung mit dem erwachsenen Charlie. Er hat ein süßes Lächeln, ist gut gebaut und im wahren Leben der Sohn des Megastars Arnold Schwarzenegger. Das wird auch im Presseheft deutlich hervorgehoben. Insofern fällt es schwer, davon zu abstrahieren.

Aber man fragt sich, ob der Schwarzenegger-Sprößling schlechte Berater hat oder doch zu wenig Gespür für die Schauspielerei – es wirkt oft so, als lasse er sich, was er als Promikind ja gewohnt sein dürfte, einfach abfotografieren – warum er so ein dürftiges Drehbuch ohne Konflikte, erst recht nicht für ihn, angenommen hat. Bloss weil er auf seinen superberühmten Namen vertraut?

Das einzige Problem im Film ist, dass Katie lange nicht herausrückt mit ihrem Problem. Und der Vater ermahnt sie, das ist schön amerikanische Moral, es Charlie zu sagen, denn er verdiene es.

Zur Krankheits- und Liebesgeschichte wird noch ein Strang naiver Erfolgsstory eingebaut. Charlie organisiert für Katie eine Studioaufnahme eines Songes, setzt den auf Youtube und es kann nicht ausbleiben, dass in kürzester Zeit Millionen Zugriffe zu verzeichnen sind und der Song auch am Radio gespielt wird. Wenn das Leben und erst recht das Showleben so leicht wären.

Durch die prominente Besetzung dürfte dem Film allerdings eine gewisse Klatschspaltenrelevanz sicher sein. Für Filmkritikerrlevanz oder für Markttauglichkeit müssten sich die Macher mehr einfallen lassen.

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