Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen

Sind wir krank, weil es Ärzte gibt oder gibt es Ärzte, weil wir krank sind?

Um diese Frage herum hat Lorraine Lévy eine herzerfrischende Komödie geschrieben und gedreht, die daherkommt wie eine Dorfposse in der hellen und freundlichen Südfrankreich-Landschaft, einer Ortschaft namens St. Maurice.

Die Geschichte fängt in Marseille an. Omar Sy als Docteur Knock drückt der Geschichte den wunderbaren Stempel auf. Im Marseille der frühen 50er ist er noch abgerißen, jobbt sich durch, ist wenig gebildet, hat Geldschulden.

Zwei Gläubiger von Spielschulden sind hinter ihm her. Einer davon ist Lansky (Pascal Elbé). Im Hafen entdeckt Knock einen Aushang, dass ein Schiffsarzt für die Passage nach Indien gesucht wird.

Der Zeitdruck für den Kapitän ist groß, er schaut nicht so genau nach Grad und Ausbildung des Aspiranten Knock. Was dieser auf dem Schiff erlebt, übertrifft alle Erwartungen, und wenn er nicht gerade Patienten erfolgreich behandelt, studiert er medizinische Schriften, von denen es reichlich gibt.

5 Jahre später taucht Dr. Knock in St. Maurice auf. Sein Vorgänger Dr. Parpalaid (Nicolas Marié) will seine letzten Jahre in Nyon verbringen. Unter ihm ist es den Leuten nicht eingefallen, krank zu werden. Arzt und Apotheke haben bescheidene Umsätze generiert.

Nach Meinung von Dr. Knock allerdings sind Gesunde Menschen, die nicht wissen, dass sie krank sind. So ist sein erster Job, bei den Patienten festzustellen, dass einiges nicht stimmt bei ihnen. Die Gesundheit ist ein kostbares und ein psychologisches Gut.

Knock nutzt den Briefträger (Christian Hecq), eine originelle Dorffigur, als Kommunikator, er soll den Leuten das Angebot einer wöchentlichen Gratissprechstunde bekannt geben.

Am Beispiel der reichen Bäuerin La Cuq (Sabine Azéma) schildert Lévy, wie der Arzt aus einer kern- oder pudelgesunden Frau erst eine bettlägrige Patientin und nach Inrechnungstellung von einigen Tausend Franc wieder einen gesunden Menschen macht, der regelmäßig zum Erhalt der Gesundheit dies Wässerchen trinken und jene Tinktur anwenden muss, so dass auch der Apotheker, der mit dem Arzt kooperiert, seine Umsätze deutlich steigern kann.

So läuft in St. Maurice unter der charmanten ärztlichen Verführerkunst das Publikum von der Kirche weg zum Arzt. Das bringt den Pfarrer Lupus (Alex Lutz) in Rage. Er lässt sich für eine Intrige gegen Knock einspannen, wie eines Tages Lansky am Ort auftaucht.

Eine kleine Liebesgeschichte zur charmanten Magd von La Cuq, Adèle (Ana Girardot) ist auch noch eingebaut. Und die Autos aus den fünfziger Jahren verbreiten eh ihre eigene, lässige Romantik.

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