Echte Journalisten

Hut ab vor Mika Brzezinski, MSNBC-Nachrichtenmoderatorin, die sich On Air entschied, die „Lead Story“ der Sendung über eine gewisse Paris Hilton nicht vorzulesen.

Man kann Mika die innere Spannung deutlich ansehen (spätestens, als sie die Meldung verbrennen will), daher halte ich dies nicht für einen PR-Gag. Außerdem kann ich ihren Kollegen nur beipflichten: „What a statement. A statement about the state of Journalism in our country.“ und „You have changed the world, Mika Brzezinski!“ murmeln die in ihre Mikros, scheinbar gänzlich in Unkenntnis darüber, welch ein Statement dieses Verhalten tatsächlich darstellt.

In einem Land, das manche Live-Sendungen seit Nipplegate (deutsch hier) verzögert ausstrahlt, um rechtzeitig zum Schutze der Zuschauer Zensur üben zu können, und in dem die Nachrichtenwürdigkeit einer Meldung nur durch die Faktoren Geld, menschliches Leid, Blut, Pseudo-VIPs und ihre Skandälchen und ähnlichen kleingeistigen und global gesehen völlig unwichtigen Kram bestimmt wird, ist so eine Reaktion aufsehenerregend. Mich würde es nicht wundern, wenn Mika ihren Job verlöre, aber auf YouTube und anderen Seiten wird dieses Statement immer erreichbar bleiben:

Das ist meines Erachtens Journalismus von Weltklasse. Dieser Meinung ist auch Rogelio Perea, der das Video schon am Mittwoch bei YouTube eingestellt hat am Donnerstag und in seinem Blog Stellung bezog, etwas zurückhaltender formuliert es die Medienhure. Auch beim Spiegel findet sich ein Bericht.

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