Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus

Das Bauhaus und einige Folgen.

Niels Bolbrinker und Thomas Tielsch nehmen uns mit auf einen lockeren Spaziergang durch Teilaspekte der Geschichte und einige Folgen des berühmten Bauhauses.

Sie gehen zurück ins ursprüngliche Bauhaus, das Walter Gropius als Kunstschule in Weimar gegründet hat und spannen den Bogen über Dessau, die Black Mountain-Schule in den USA bis zum heutigen Urban Thinktank in der Schweiz, der von den lateinamerikanischen Favelas/ Barrios einerseits lernen will, andererseits diese in Großstäden wie Caracas oder Medellin mit Rolltreppen und Seilbahnen an die übrige Stadt anschließen und damit die Lebensqualität steigern oder mit Vertical Gyms soziale Treffpunkte schaffen will mit dem positiven Nebeneffekt eines Rückganges der Kriminalität.

Als negative Folge des Bauhauses wird die Charta von Athen angeführt mit desaströsen Folgen wie Satellitenstädten, hierzu gibt es Beispiele aus Marseille von Le Corbusier, obwohl dieser doch den Menschen zum Maßstab der Moduleinheit genommen habe.

Vom Bauhaus selbst gibt es von der Gründung in Weimar an viel Archivmaterial und ein heutiger Mitarbeiter rekonstruiert, wie dort mit Farben umgegangen worden ist, wie der Raum erfahrbar gemacht werden sollte (Wahrnehmung räumlich wirksamer Phänomene; „der lernende Körper“), wie die Studenten einen Zugang zu Materialien finden sollten; wie das auch in Tanz, Bewegung und Performance in schlemmerhaften Kostümen ausprobiert worden ist, ihre Utopien und Visionen – nach den Schrecken des Ersten Weltkrieges (1919) – der neue Mensch, der Spirit, aber auch Ansätze von spirituellen und esoterischen Konzepten; bunte Themenfeste, so dass das Bauhaus ein veritabler Fremdkörper in Weimar geworden ist.

Es erfolgte der Umzug nach Dessau in einen mustergültigen Bau, der als ein Zusammenwirken unterschiedlicher Kreativer als interdisziplinäres Gesamtkunstwerk entstanden ist. Architektur nach dem Motto Funktionalität und industrielle Produktion.

Während der Nazizeit Emigration, Gründung des Black Mountain College. Davon erzählen zwei betagte New Yorker Künstlerinnen. Die Figur Mies-van-der-Rohe verliert sich dann allerdings im Film.

Endpunkt dieses bauhausorientierten Spazierganges durch Teile der Architekturgeschichte bildet die Vision einer auf mehreren Etagen verdichteten City, der Fun-City, das erinnert an die Stadt aus Luc Bessons visionärem Film „Das fünfte Element“.

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