Mannsbild & Pfundskerl – Das Duell durch Bayern (Folge 4) (BR, Montag, 26. März 2018, 20.15 Uhr)

Insgesamt scheint es sich bei dieser Reihe um eine Verlegenheitslösung zu handeln. Es gibt Redaktionen, es gibt Gelder und es braucht Begründungen, diese auszugeben, der Grundauftrag des Rundfunkes spielt dabei keine Rolle.

Hier soll es etwas Unterhaltsames sein. Die Sendung wird outgesourced und produziert von einer Firma namens south & browse die offenbar die nötigen Kontakte zu den öffentlich-rechtlichen Geldquellen hat und diese ohne große Anstrengung anzapft.

Als Konzept wird gewildert in früher erfolgreichen Formaten von großen Samstagabend-Familienshows der Öffentlich-Rechtlichen. Wobei, wenn es um Spiele ging, früher lokale Teams gegen einander angetreten sind, wodurch der örtliche Zusammenhalt gefördert und der Teamgedanke gepflegt wurde.

Hier sind es ein Volksmusikant (Daniel Neuner) und ein BR-Moderator (Florian Wagner – dieser in unrühmlicher Erinnerung an das Pfründenplündererprodukt Milberg & Wagner), die gegeneinander antreten; damit werden sich nicht allzuviele identifizieren.

Dass auch nur ein Ansatz zur Ergründung unterschiedlicher (bayerischer) Männerbilder angedacht ist, kann nicht diagnostiziert werden. Der eine ist dick, der andere dünn, der eine schlauer, der andere weniger.

In der ersten Folge ging es mit der Schulhausnummer um den Bayern-Wissens-Horizont.

In Folge 4 schrumpft der Wissensanspruch (man will die Promis geistig nicht überfordern). Zweimal ist nur grober Sport angesagt und gleichzeitig Werbung für diese Ereignisse (Fischerstechen in Nürnberg und Tough Mudder in Wassertrüdingen, wobei in punkto Dreckeln die Privaten mit ihren Dschungelcamps die Nase vorn haben.

Das einzig Heimatkundliche in dieser vierten Folge ist der Schlusswettbewerb ums Klöppeln einer Blume im Allgäu.

Dadurch, dass jede Vertiefung des Figurunterschiedes fehlt, dadurch, dass wohl höchstens zufällige Identifikationen des Zuschauers mit den Protagonisten stattfinden können, werden die Folgen von Mal zu Mal öder. Auch weil die beiden Protagonisten nun nicht durch besondere Schlagfertigkeit sondern mehr durch ihre Pfründschaft mit dem Sender auffallen.

Man kann den beiden Herren beim (immerhin gelegentlich nass einigehenden oder schweißtreibenden) Abgreifen von Zwangsgebührengeldern zuschauen. Wenn man sich bewusst macht, dass viele einkommensschwache Haushalte, teils sogar ohne Fernsehen, sich dieses Geld von einem schmalen Haushaltsbudget richtiggehend abknapsen müssen, wenn sie nicht ins Gefängnis wollen, so wirkt so eine Sendung schal und schmal (geistiger Schmalhans).

Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert