The Smell of Us (DVD)

Jugend außer Rand und Band.

Larry Clark, der mit Mathieu Landais auch das Drehbuch geschrieben hat, beobachtet in Paris eine Clique Jugendlicher, die sich an einem Skate-Board-Platz in der Nähe der Seine treffen. Sie hängen rum, fahren Skateboard über einen am Boden liegenden Penner, rauchen, chatten, nehmen alles mit dem Handy auf. Wohin mit der erwachenden und überschüssigen Kraft und diesem Trieb, mit diesem Traum von wilder Liebe?

Atmosphärenfilm, der sich in der Sexsorglosigkeit heranwachsender Jugend ergeht, am Rande zu verstörend schön und ernüchternd. Und mit einer Kamera, die ran geht an die Sehnsüchte der Jugend, an den Jugendkörperbilderrausch, gezwungenermaßen mit stark pornographischem Einschlag. Der Film setzt sich auf die Spur dieser unbändigen Lust und der Lusterzeugung und nähert sich deren Details und überhaupt der Nachlässigkeit im Umgang mit dem Leben, dem maßlosen Drogen- und Alkkonsum in dieser heißen Zeit gemeinsamen Entdeckens der Sexwelt – und auch noch Geld verdienen damit, alles außer Rand und Band, keine Grenzen mehr … bis hin zur Eigentums- und Körperverletzung – und irgendwie doch tiefer Liebessehnsucht von JP zu Max.

Der Lärm der Jugend, die Aufgeregtheit, die Hyperaktivität … es blitzt doch ab und an die Einsamkeit durch … und dann noch ein Auto abfackeln …

Math (Lukas Ionesco) und JP (Hugo Behar-Thinières) sind Freunde, entdecken im Internet Escort-Portale und wie leicht sich so Geld verdienen lässt. Math bietet sich älteren Herren an und muss sich manches gefallen lasse, das zahlt sich in Bargeld aus. JP bietet sich älteren Frauen an. JP ist in Math verliebt, der jedoch nur gegen Geld schwul sei. Da schimmert Unglück durch.

Das einzige Mädel in der Clique ist Marie (Diane Rouxel). Auch sie möchte Sex und geliebt werden. Ist aber bei den Jungs nicht besonders erfolgreich. Sie scheint, wie die Modeschau gegen Ende des Filmes zeigt, aus der Haute Volée zu stammen. Sie verpfeift JP und verfolgt Math und setzt Kettenreaktionen von Unglück und Zerstörung in Gang.

Der Score deckt die Themen ab von „Selfish“ über „Public Enemey“, „Black and Blues“ bis „You are gonna miss me“ und „Touch me“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert