Hingeschludertes Witzewerk, Drehbuch: Sascha Bigler, Karl Benedikter und Berith Schistek, Regie: Sascha Bigler, Redaktion: Sabine Weber (ORF) Anke Ferlemann (BR).
Wackelkamera soll Lebendigkeit suggerieren. Einen Ansatz von Schauspielerei bietet Erni Mangold als Restaurant-Betreiberin und Weinbäuerin Weininger auf dem Fernsehschirm, aber sie ist in diesem Haufen deplaziert und – das scheint der einzige anständige Vorgang im Drehbuch – die Geschichte lässt sie noch vor der Halbzeit verscheiden, entfernt sie aus der unrühmlichen Umgebung.
Der Rest ist Runterdrescherei religionsbasierter Vorurteilswitze – was sind wir stark und gegen den Strich! -, die vor allem erzählt, wie unglaublich locker sich dieses Team fühlt und Lockerheit mit Qualität verwechselt. Es ist eine Lockerheit, die keinen Zusammenhang aufkommen lässt, keinen Erzähl- und Storysogzusammenhang. Es ist ein Pfusch, eine weit unfertige Angelegenheit, miserabel gearbeitet.
Die gloriose Idee muss die gewesen sein, dass ein Taxifahrer Christ werden will, weil er dann ein Erbe antreten kann und andererseits Moslem werden will, weil er dann ein bestimmte Frau heiraten kann. Wobei nicht klar ist, wofür er anfangs überhaupt steht.
Aus diesen beiden divergierenden Interessen soll ein Konflikt entstehen. Konflikt, das heißt für Sascha Bigler: konfuses Material lausig und hektisch montieren und schnell, schnell irgendeine Musik drüber hauen, die nochmal penetrant Leichtigkeit verkündigen soll und ne Rangelei dazwischen, wenn der Text ausgeht.
Das Problem mit den Witzemachern ist: man hat keine Empathie mit ihnen und sie können keine spannenden Geschichten erzählen. Filmemachen wäre etwas völlig anderes.
Aber beim Fernsehen sehen die das nicht so pingelig, da fällt so ein Ramsch bestimmt nicht auf. Da läuft er in einem weiten Feld unter seinesgleichen.
Wie kann so ein Mensch überhaupt an die Regie kommen und ans Drehbuchschreiben und dafür auch noch Gebührengeld erhalten? Ich googel mal – oh – da erklärt sich alles: Sascha Bigler ist der Sohn der prominenten Schauspielerin Christiane Hörbiger. Sonst wäre er wohl nie an diese Regie gekommen und, was noch schlimmer ist, hätte nicht auch noch am lottrigen, substanzdünnen Drehbuch mitgeschrieben. Schicksale von Promikindern und die Gelackmeierten sind die Zwangsgebührenzahler.
Die ARD ist so kühn, dieses nicht mal im Rohbau akzeptable Machwerk unter der Rubrik „Film am Mittwoch im Ersten“ auf die Zuschauer loszulassen. Ist wiederum halb so tragisch, als diese den Öffentlich-Rechtlichen am Wegsterben sind. Auch während dieser Sendung werden den Zwangsgebührenanstalten wieder einige Zuschauer diese schrumpfende Fernsehwelt in Richtung Jenseits verlassen (und garantiert keine neuen zuwachsen), werden die Sender wieder ein Stück Legitimation verlieren, zweifach, nämlich durch die Todesrate als auch die Minderqualität der Sendung.
Lotus-Film hat produziert und mitkassiert.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!