Girls Trip

Von der Zote über den Absinth zum Pfingsterlebnis.

Ich greif dir in den Arsch und reiße dir die Eier von innen heraus. Der Satz steht für die Zoten. Der Absinth der darüber gegossen wird, ist 200 Jahre alt und lässt selbst die Kamera delirieren. Das Geisterlebnis kommt, nachdem die vier Damen, die in New Orleans als Flussy Pussy sich ihrer Jugendungezügeltheit erinnern wollen, sich Unrecht zufügen oder über ihre Beziehung lügen und zur Ehrlichkeit finden und das in aller Öffentlichkeit. Das ist der Schlingerkurs der Dramaturgie in dieser vorgeblichen Komödie von Erica Rivinoja, Keny Barris + 3 und in der Regie von Malcolm D. Lee.

Die Zoten sind derb, geschmacklos, unterste Schublade, bringen den Film von Anfang an aus dem Takt. Aber er muss über zwei Stunden lang werden, darum wird giftiger Alkohol drüber gegossen, damit im Vollrausch die Erkenntnis tagen möge.

Die Protagonistinnen sind Ryan (Regina Hall, mit ihrem sie betrügenden Gatten eine Vorzeigeprominenz zum Thema „wir schaffen das“), Sasha Franklin (Queen Latifah), Klatschbloggerin, Lisa (Jada Pinkett Smith) und Dina (Tiffany Haddish).

Um die Schmiere erträglicher zu machen, gibt es zwischendrin Songs oder Showauftritte, ab und an zuckelt eine süße altmodische Straßenbahn durchs Bild oder es gibt einen New-Oreleans-Umzug gegen die diversen Rhythmusprobleme.

Das Essence Festival in New Orleans spielt eine Rolle.

Gesichtsoptimierte Frauen sagen Sätze wie:
Chillen, nicht schillern.
Ich stecke Drogen in mein Arschloch.
Pass auf, was du in den Mund nimmst.
Dein Mann poppt mit der lüsternen Schlampe.
Lass das dümmliche Grinsen, ok, willst du eine aufs Maul haben.
Und schieß ihm mit dem Ding auf die Eier, falls er aufmuckt.

Später gibt es Bedröppeldialoge als Vorbereitung für das Erkenntniserlebnis auf dem Weg zum guten Menschen und zur Einsicht, was wahre Freundinnen wert sind, dass man sich seine Träume von niemandem zerstören lassen soll und dass man nur noch sich selbst sein soll.

Am schönsten ist die diskrete Cola-Werbung. Die müssen eine richtig kreative Filmwerbe-Abteilung haben.

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