Professor Marston and the Wonder Woman

Ein Stück amerikanischer Kulturgeschichte straff skizziert von Angela Robinson und wie es heißt, nach einer wahren Geschichte.

Es ist die Geschichte eines der heftigsten Comics mit einem weiblichen Superhelden genannt Wonder Women, die in den frühen Vierzigern von den Marstons geschaffen wurden und da Bondage eine große Rolle spielte, bald schon aneckten.

Das ist die Rahmenhandlung des Filmes, die die Geschichte von hinten aufdröselt. Professor Marston muss einem Komitee Rede und Antwort über seine Comic-Figur stehen.

Professor William Marston (Luke Evans) und Elizabeth Marston (Rebecca Hall) sind studierte Psychologen und ein Paar. Die Geschichte fängt mit den Rückblenden in den 1920ern an. Sie studieren typisch männliche und weibliche Verhaltensweisen, das Anbandeln.

Marston doziert bei seinen Studenten seine DISC-Theorie, die über die Begriffe Dominance, Inducement, Submission und Compliance sich definiert.

Danebst haben die Marstons einen Lügendetektor entwickelt. Der wird zum prickelnden Werkzeug, nachdem die Studentin Olive Byrne (Bella Heathcote) in ihren Gesichtskreis getreten ist und beide erotisch entflammt.

Diese Geschichte einer sich entwickelnden Ménage à Trois ist die Grundlage für die spätere Entwicklung des Comics. Die Initialzündung für diese komplexe Beziehung, in die auch Kinder hineinwachsen, gibt einer der ersten Sätze von Elizabeth an Olive „don’t fuck my husband“.

Angela Robinson hat ihren Film stramm stilisierend und skizzenhaft gebürstet, eher wie eine Chronologie mit gut ausgewählten Situationen und Dialogen und mit all den Höhen und Tiefen, der negativen Reaktion der Umwelt, wie die Sache ruchbar wird, wobei doch eine Liebesbeziehung zu Zweit schon schwierig genug ist; man müsste allen Respekt davor haben, wenn Leute es zu Dritt schaffen.

Aber die Menschen sind wohl engstirnig und allem gegenüber, was ein bisschen von ihrer Norm abweicht, negativ bis bösartig eingestellt, als ob sie in ihrem eigenen Glück keinen Frieden finden könnten.

Wenn die Originalgeschichte Beeren oder die Früchte sind, so ist der Film von Angela Robinson die eingekochte Confitüre davon.

Interessant ist wie immer der Vergleich der Originalfiguren im Abspann; so glatt wie Robinson ihre Figuren anzieht, schminkt, agieren lässt, scheint die Realität doch nicht gewesen zu sein. Aber für eine Lektion in weiblicher Emanzipationsgeschichte ist der Film allemal gut genug.

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