Spiderman: Homecoming

Das Prinzip Spiderman beruhrt darauf, dass ein eher unauffälliger, braver gar etwas langweiliger Junge, Peter Parker, sich ab und an in den Spiderman verwandelt, der Gutes tut und der seinen Ruhm für sich behalten will.

Mit Tom Holland in der Rolle passt die Beschreibung exzellent auf die Figur, er ist so, dass die jugendliche Schönheit des Films Liz (Laura Harrier) – ihre Seinsbegründung scheint die Schönheit an und für sich zu sein -, sich überhaupt nicht für ihn interessiert. Erst wie sein dicker Freund Ned (Jacob Batalon) Spiderman-Andeutungen macht, ändert sich das.

In diesem-Marvel-ab-der-Stange-Konfektionsprodukt in einem viel zu dunklen 3D, so dass die Augen nach der Überlänge schmerzen, mussten die Schöpfer wieder gute Taten, die der Spiderman tun könnte, erfinden. Und sie sind erfunden und wirken auch so, als ginge es darum, das Spidermanprogramm mit viel Action und Computernaimation so sensationell wie möglich zu gestalten. Aber den Aktionen geht bald die Bodenhaftung ab. So geht auch der Charme der Story flöten.

Er muss es diesmal mit einem richtigen bösen Oberschurken aufnehmen. Das ist Michael Keaton als Adrian Toomes und Vulture (dieses ein mechanisches Vogelfluggerät). Toomes hat vor einiger Zeit aus „Alien-Crap“ sich einige Elemente gekapert und entwickelt damit gefährliche Waffen, die er an böse Menschen verkauft. Es geht mithin schon beinah um die Rettung der Welt und strapaziert somit die Spidermanfantasie.

Und weil die Finanzmanager der Filmproduktion ein eindrückliches Einnahmenergebnis am Startwochenende in den USA sich herbeisehnen, weil auch ein solches den Ruhm eines Filmes mitgestalten kann, haben sie die Macher (das sind Jon Watts als Regisseur und Jonathan Goldstein, John Francis Daley + 8 gedrängt) gezwungen, so vermute ich, einen überlangen Film und leider auch in Billig-3D zu produzieren.

So musste denn nach Eingreifen in einen Bankraub für einen Schulausflug eine Rettungsaktion aus einem hohen Turm erfunden werden, sämtliche Liftabsturz- und Fassadenkletterelemente aus der Filmgeschichte sollten dabei verwurstet werden, ziemlich sinnfrei, Action um der Action willen und sowieso dann der zähe und sich hinziehende Countdown (da musst auch noch eine Audi-Werbung platziert werden) mit dem Gegenspieler, der absurderweise auch noch der Vater von Schön-Liz ist.

Wobei wenig Augenmerk auf die Auswahl der Darsteller gelegt wurde, auch sie Konfektionsdarsteller bis vielleicht auf Michael Keaton, der aber hier auch nur seinen Bösewicht-Schuh runterzieht und auch die zwischenmenschlichen Szenen, es kommt noch die Familie von Peter Parker dazu, die Schule, strotzen nur so vor lieblosem Klischee. Ich komme mir vor wie Melkvieh der Filmindustrie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert