The Founder

Es gibt die Tüftler und die skrupellosen Unternehmer. Für einen Erfolg wie die Schaffung der Fast-Food-Welt-Marke McDonalds mit Milliardenumsätzen braucht es beides.

Dieser Film von John Lee Hancock (Saving Mr. Banks) nach dem Drehbuch von Robert D. Siegel (Turbo) ist keine Werbung für die Fast-Food-Kette.

Der Film beansprucht, und dürfte es grosso modo auch sein: die illustrierte Nacherzählung dieser Erfolgsgeschichte, die bereits zur Zeit des 2. Weltkrieges 1940 beginnt.

Die beiden Brüder Mac und Dick McDonald (John Carroll Lynch und Nick Offerman), zwei liebenswürdige, aber anspruchsvolle und reelle Tüftler, erfinden das erste Schnellrestaurant. Nicht länger als 30 Sekunden soll es dauern, bis die Bestellung eines Hamburgers, einer Portion Pommes und eines Softdrinks über die Theke geht.

Diese Entwicklung schildert der Film als ein spannendes Stück Erfindergeschichte, wie die Beiden auf einem Tennisplatz mit Kreide die Dimensionen des Verkaufsraumes markieren und genau überlegen, was wo anzuordnen ist, wie sie die Bewegungsabläufe des Personals, damit es aneinander vorbeikommt, tänzerisch ausprobieren.

Der Laden wird ein Hit. Doch der Film heißt „der Gründer“ und zielt dabei auf Ray Kroc (mit Michael Keaton als Spitzenbesetzung), der zu dem Zeitpunkt ein mehr oder weniger erfolgloser Handelsvertreter von Mixern und vom Klappstuhl über Pappbecher mit allem, was sich anbietet, zugange ist.

Kroc ist irritiert, dass ein Kunde in San Bernadino in der Nähe von L.A. erst sechs und dann sogar acht dieser unförmigen, schweren Mixer bestellt. Es dürfte sein Geschäftsinstinkt sein, der ihm rät, schnell mal dort vorbeizuschauen. Seine Überraschung und Begeisterung sind enorm. Das ist 1954 und er selbst um die 50.

Sein Geschäftsgeist erwacht, die Idee der Franchise ist geboren. Aber, die Tüftler davon zu überzeugen wird nicht einfach, sie wollen die Qualitätskontrolle nicht aus der Hand geben. Gleichzeitig ist der Vertrag für Ray, den er mit den Brüdern schließt, nicht besonders gut, sein Haus muss er verpfänden und trotz steigenden Erfolges der Kette und ständigen Neugründungen steht ihm das Wasser bis zum Hals.

Bis ein junger Mann, der ein Gespräch mit seinem Bankberater mithört, auf die Idee kommt, mit dem Kauf von Gründstücken und dem Errichten und Vermieten der Filialen ein Geschäft zu machen. Von da an geht es rasant bergauf. Die Ehe geht in Brüche. Das Vertrauen zu den McDonalds auch. Es zeigt sich, dass Kroc ein mit allen Wassern gewaschenes Arschloch, ein professioneller Blutsauger ist, nur Geschäft, Geschäft und scheiß auf einen Handschlag. Bis er den beiden Brüdern sogar den Namen abluchst, für diese ein wahres Drama (Er ist ein Fuchs im Hühnerstall und wir haben ihn reingelassen).

Das Amerika, was Träume vom Reichtum und Erfolg wahr werden lässt, was aber auch einen Trump ermöglicht. Nicht zum Bewundern. Der Film zeigt das in schöner Klarheit. Die deutsche Synchro ist dem Fast-Food-Prinzip angepasst.

Schön, ja museal, und detailreich sind im Film die damaligen Kommunikationstechniken geschildert, allein, was an Münzeinwurf für ein Telefongespräch an die Westküste nötig ist. Auf seinen mäßig erfolgreichen Vertretertouren hat Ray eine Schallplatte dabei, die von der Kraft des Positiven als einem Mittel zum Erfolg handelt.

Nicht nur Ray, auch alle anderen Schauspieler sind prima Besetzungen und spielen sachdienlich. Einmal im Film geht Ray ins Kino und schaut sich Die Die Faust im Nacken von Elia Kazan an; wobei der Film wohl eher als historische Wegmarke zu sehen ist. Die Erzählung wird mit weich-lüpfiger Musik unterlegt, so, wie die Mayo zum Hamburger gehört.

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