Diese multinationale Produktion (als Produzentenländer stehen bei IMDb England, Frankreich, Hong Kong und die USA) hat 15’000 Menschen für kürzere oder längere Zeit einen Job gegeben.
Um das zu erfahren, muss man Geduld haben bis zum Ende des schier endlosen Abspanns. Der Regisseur, Justin Kurzel, ist in Australien geboren ist, von ihm gab es hier schon Macbeth zu sehen, auch Michael Lesslie war dort in den Credits bereits als Autor zu finden, ferner Adam Cooper (Die Bestimmung – Allegiant, The Transporter Refueled, und Exodus: Götter und Könige – ferner war bei diesen immer auch, wie jetzt hier wieder, Bill Collage mit von der Autorenpartie).
Die Geschichte, die uns die Autoren verbraten wollen, die greift weit zurück. Sie startet beim Apfel, mit der die Schlange im Paradies Eva verführt haben soll. Dieser Film weiß nun, dass jener Apfel das genetische Material für den Freien Willen des Menschen enthalte. Das hört sich so recht nach Humbug an, vielleicht nennen sie es Fantasy, es ist vieles möglich.
Die Story macht einen Riesensprung vom Paradies ins 15. Jahrhundert, in jenes der Inquisition, nach Sevilla. Die Erzähler wollen uns weiter weis machen, dass zwischen dem Orden der Templer und einer Gruppe namens Assassins ein Kampf um diesen Apfel entbrannt sei.
Wir werden Zeuge der Verbrennung eines Häretikers, den der Koproduzent des Filmes, Michael Fassbinder, in einer Doppelrolle spielt. Hier heißt er Aguilar und entkommt mit handwerklich ausschweifend hergeleiteten Details der Verbrennung, was eine wilde Verfolgungsjagd über die Dächer von Sevilla zusammen mit einer ebenfalls zur Verbrennung ausersehenen Frau führt.
Dann macht die Geschichte einen gewaltigen Sprung, bei drei Autoren geht das vielleicht leichter, und landet in der Nähe unserer Zeit, 1986, um dann bald nochmal einen Lebensalterssprung von 30 Jahren ins Heute hinzulegen.
Bis hierher ist Michael Fassbender als der Heute-Protagonist Cal Lynch erwachsen geworden und ist bereit, in das Spiel um Evas Apfel einzusteigen, ein Spiel, das bereits den Tod seiner Mutter zur Folge gehabt hat.
Weiter haben die Autoren eine Rolle für Marion Cotillard ersonnen. Sie ist Sofia. Sie ist gewisserweise eine Mittlerin und Mitstreiterin von Cal, sie arbeitet für eine Organisation, die sich die Perfektion des Menschen zum Ziel gesetzt hat; deshalb ist sie am Paradies-Apfel interessiert.
Um an den Apfel zu gelangen, wird mittels Retrosimulationen über eine gigantische Robotermaschinerie versucht, Kämpfe und Situationen aus dem Sevilla von 1492 zu reenacten, so einzugreifen, dass die Assassins an den Apfel gelangen können, der da bei den Templern aufbewahrt wird. Fassbender als Aguilar ist ein Assassin und hinter dem Apfel her. Die Roboter- und Zeitmaschine ist ein bildergiebiges Sujet: Fassbender hängt dran, wie ein Gnom an Gullivers Fingerspitze. Das machen sie toll, diese Überblendungen von Kämpfen im Mittelalter mit der Robotermaschine, dieses Infiltrieren in die Handlungen und Gedankengänge der vergangenen Figur, um dadurch dem Verbleib des Apfels auf die Spur zu kommen.
Das sind vermutlich die Elemente der Geschichte, die die Macher zur Produktion verführt haben, die Begeisterung über ein Sujet wie dieses; das dem Star auch noch die Möglichkeit gibt, sich in Posen antiker Götterfiguren mit nacktem, muskulösem (postproduktiv deutlich bearbeitetem) Oberkörper zu zeigen.
Insegsamt wirkt der Film überhaupt eher so, als diene die Geschichte lediglich als Vorwand für die diversen Filmgewerke, auf den Putz zu hauen mit Ausstattung, Überblendungs-,Verlangsamungs-, Flug- und Hologrammtricks, alle die Ideen für geile Settings und postproduktive Eingriffe, für Lichtspielereien und aufregende Kamerapositionen, vor allem Fahrten und Flüge und Greifvogelflug; mit all den technischen Möglichkeiten sich auszutoben, durch die Zeiten zu brausen, genau so mit der Musik, die die Fülle von tiefen, archaischen Basstönen mag, die immer so klingen, als kündigen sie Erdrutsche an.
Viele der Bilder, die an große Malerei erinnern, täte man gerne in Ruhe nochmal studieren, wie Lichteffekte und Perspektiven zustande gekommen sind, was alles hineinwirkt in die Gestaltung. Malerkino.
Der Film wirkt wie eine Gemäldegalerie, wie eine Ausstellung sich gegenseitig stimulierender Filmgewerke. Vor der Kamera agieren Leute, mit denen den Produzenten nichts passieren kann, nebst den topclass Protagonisten sind Jeremy Irons, Brendan Gleeson, Charlotte Rampling zu sehen.
Der Film ist voller Museums-Galerie-Moment. Nur die entscheidende Frage kann er nicht beantworten: was will er uns erzählen, außer einer Muster(und Nabel-?)schau höchst sehenswerter Filmgewerksarbeiten? Hier gibt es viel über die bildnerisch-malerischen Effekten und Möglichkeiten des Kinos zu sehen. Ein Handwerkerfilm, in dem die einzelnen Gewerke in ihrem Zusammenspiel brillieren.
Diese multinationale Produktion (als Produzentenländer stehen bei IMDb England, Frankreich, Hong Kong und die USA) hat 15’000 Menschen für kürzere oder längere Zeit einen Job gegeben. Um das zu erfahren,...