Ein Trauerspiel, was der BR uns hier für unser mühsam abgespartes Zwangsgebührengeld liefert. Franz Xaver Bogner war eine Ikone des Bayerischen Fernsehens, der populäre Serien wie „Irgendwie und Sowieso“ oder „Café Meineid“ kreierte, schrieb und inszenierte. Ein verdienter Fernsehmacher. Jetzt hat er das Pensionsalter erreicht.
Mit Monis Grill gibt er uns zu verstehen, dass er müde geworden ist. Vielleicht liegt es an den Budgets. Den BR drücken Megaschulden, Pensionslasten und an der Spitze ist eine graue Figur, die offenbar weder vorwärts noch rückwärts weiß in der verfahrenen Situation, aber Anspruch auf Bezahlung wie die Bundeskanzlerin erhebt.
Dafür werden solche Serien produziert, die offenbar ganz schnell geschossen werden müssen. Vom Titel her scheint sie sich an den Erfolg der Berliner Serie „Drei Damen vom Grill“ anlehnen zu wollen, denn drei Damen sind jeweils die Hauptfiguren.
Die drei Berliner Damen vom Grill waren geprägt von Persönlichkeiten wie Brigitte Mira, Brigitte Grothum; das waren Schauspielerinnen. Heute figurieren Promis. Die haben ganz andere Wege nach oben hinter sich.
Der Grill ist jetzt ein charakterloses, postmodernes Restaurant.
Die Struktur einer Folge besteht darin, dass eine weitere Promi-Frau, aber wer bittschön sind die?, ihren Auftritt hat und mit der Blonden in einem Nebenzimmer eine Art Zwergentalkshow veranstaltet zu Themen wie Haare unter den Achseln, Körperhygiene, Lesbiertum, Patientenverfügung und Organspende, Schönheitsprobleme oder Freundschaft unter Promis; außerdem hat je Folge eine böse Person von außen ihren Auftritt.
In der ersten Folge ist es eine Klischeedame vom Finanzamt, Typ Sozialarbeiterin, die die Aufgabe einer Gerichtsvollzieherin wahrnimmt, realitätsfremd, und in der zweiten Folge ist es der strohdumme Herr Meier, so dumm, dass ihm nicht zuzutrauen ist, dass er eine zentrale Immobilie am Viktualienmarkt, ein Filetstück mitten in München, angemessen verwaltet. Er fällt auf die billige Anmache von Damen, die ihre beste Zeit hinter sich haben, rein und die Fernsehmacher pupsen auf diese Art auf die extreme Münchner Mietsituation.
Das TV-Kalkül will um 19.30 Uhr alle Generationen erreichen, also wird noch vorpubertäre Jugend, die sich mit Cicero beschäftigt, und pubertäre Jugend, die einen flotten Dreier vorgaukeln soll, eingebaut, um dem strohdummen Herrn Meier den flotten Dreier mit zwei alten Damen schmackhaft zu machen.
Die Komparserie im Lokal wirkt sterbensgelangweilt – das ist mehr als verständlich bei dieser peinlichen Veranstaltung mit einem Cast, der nicht zum Renommieren oder Dranbleiben verführt und nebenbei wird fleissig Werbung für die Volkskrankheit Alkohol gemacht mit Bestellen, Einschenken und Zuprosten.
Einzig Sarah Camp als die Mutter, die zwar oft auf ihr Stichwort warten muss, wahrt eine gewisse Würde und bringt ab und an einen stimmigen, nicht aufgedonnerten Münchner Text.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers an Fernsehredakteur Elmar Jaeger und den Chef des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, der uns endlich beweisen soll, aus welchem Grund er ein Gehalt in Höhe eines Bundeskanzlers für sich beansprucht; sicher nicht mit der Produktion solch überflüssiger Serien, die offenbar als Apanage für Subventionspromis gedacht sind.
Die Promis, die hier für ihre Plapperauftritte Geld aus dem Zwangsgebührenhaufen kassieren, sollten sich zumindest bei jenen einkommensschwachen Haushalten entschuldigen, die leicht über HartzIV liegen, und die sich die Zwangsgebühr vom eng bemessenen Haushaltsbudget absparen müssen mit Verzicht auf Kino- oder Cafébesuche und die sich ein Essen in Monis Grill grad gar nicht leisten können!