Kommentar zu den Reviews vom 11. August 2016

Kleine gemischte Platte aus fett und schwer Bayerischem, Reise- und Kulturlust, aus Verfolgungsjagd und Weltrettung.
Meine Tipps wären: im Kino: El Viaje und bei den DVDs: Klänge des Verschweigens.

EL VIAJE
Rod Gonzalez von der Band „Die Ärzte“ lässt uns unprätentiös teilhaben an seiner persönlichen Entdeckungsreise zur Musik von Chile, seiner Heimat, die er als Bub mit den Eltern vor Pinochet verlassen musste. Der Meinung im Film, es handle sich um einen nützlichen Film, wollen wir nicht widersprechen.

GENIUS: DIE TAUSEND SEITEN EINER FREUNDSCHAFT
Der Kampf zwischen Dichter und Verleger um ein Meisterwerk auf Kosten von Familie und privaten Beziehungen in schönen, milden Bildern.

SCHWEINSKOPF AL DENTE
Hier haben sich die Filmemacher allzu gemütlich eingerichtet im Erfolgsgefühl der zwei Vorgängerfilme und in der bräsigen Wahrheit der Romane von Rita Falk, wie sich abstrampelnde Provinzis einen an sich sympathischen Dorfpolizisten vertrocknen und verdorren lassen.

TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES 2
Wer so mutig und tüchtig die Welt rettet wie die Turtles, der darf sich echt als New Yorker Bürger fühlen. Apart sehen sie trotzdem aus.

JASON BOURNE
Ex-Agent Bourne lebt nach der Devise, nur wer untertaucht, kann überleben. Regisseur Ross widerlegt ihn mit reißerisch inszenierten Verfolgungsjagden.

Neu vorgestellte DVDs

KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS
Klaus Stanjek ist dem Phänomen innerfamiliärer Sprachlosigkeit auf der Spur, das weiter verbreitet sein dürfte als vermutet; das auch hochaktuell ist zum Beispiel in Familien, aus denen jugendliche Amokläufer entspringen. Bei Stanjek geht es um die familiäre Wortlosigkeit von öffentlich breit abgehandelten Themen wie Homosexualität und KZ.

THE BRAVE
Mal ehrlich, würden Sie auch so handeln, wie Johnny Depp hier, der Marlon Brando das Ehrenwort gegeben hat; ein Ehrenwort mit furchtbaren Folgen?

HANNAHS RENNEN
Coming of Age einer hübschen Protagonistin mit Pferd und Herz und Mut und Charakter.

Jason Bourne

Ein Film zum Thema Überwachung, Sicherheit und Data Mining. Furchterregend, wie die Amis (NSA, ein faktisch begrabener Skandal) in ihren Spähzentralen offenbar jede Ecke der Welt detailgenau im Blick haben (und schnell zu aktivierende Kommandos in der Nähe). Selbst beim den größten Unruhen und bei Straßenchaos in Athen können sie Matt Damon als Jason Bourne (und gleichzeitig Produzent des Filmes), der seit Jahren im Untergrund lebt, mit computerisierter Gesichtserkennung orten.

Andererseits kann Bourne, der von so brennendem Interesse zu sein scheint, im nächsten Moment ruhig und unentedeckt von Griechenland nach London fliegen. Hinter ihm her ist der Geheimdienst, weil Bourne über den Schlüssel zu einem Computerprogramm verfügt, das für den CIA höchst gefährlich werden könnte. Die Agentur befürchtet, dass geheime Spähkooperationen mit Aaron von einem Internetmulit, einem weltweiten Netzwerk mit über eineinhalb Milliarden Menschen, Facebook und Zuckerberg lassen grüssen, bekannt werden.

Bourne hatte sich vor Jahren vom Geheimdienst abgesetzt, angeekelt durch die Korruption und dass dessen Ziel längst nicht mehr Schutz und Sicherheit der USA und seiner Brüger war. Sein Vater ist schon bei dem Verein gewesen und war der Erfinder des gefährlichen Computerprogrammes. Insofern ist die Geschichte für Jason mit der Vaterproblematik und insofern emotional belastet.

Paul Greengrass, der mit Christopher Rouse und Robert Ludlum auch das Drehbuch geschrieben hat, nutzt diese und weitere Verwicklungen, Ängste und Interessen, um einen rasanten Actionfilm im Sinne eines Selbstzweckes zu inszenieren, Action und Verfolgungsjagd um der Action und der Verfolgungsjagd willen.

Greengrass inszeniert pausenlos hektisches Gerenne und Gespähe und Aktionismus im CIA-Hauptquartier wie an der Front, anfangs in Athen, in hoher Bildschlagfrequenz und kürzesten Schnittfsequenzen, die durch von der Hektik infizierte Kamera noch kürzer und noch hektischer wirken, dass einem ständig Angst und Bange sein sollte um Bourne, erwischen sie ihn oder erwischen sie ihn nicht.

Der Geheimdienst selbst ist wiederum eine hochgeheime und hochverschlungene Angelegenheit mit widersprüchlichen Zielen und Machtansprüchen und ganz frisch und unverbraucht landet hier Heather Lee an, die spröd-aparte Alicia Vikander. So eine unverbrauchte Figur braucht es im Milieu, das ist ein Gesetz des Genres, falls irgendwo auf der Welt ein aufrechter Mensch gerettet werden soll.

Greengrass nutzt alle verfügbaren Mittel, um diesen Bilderdrive zur Übertünchung der relativen Messagelosigkeit des Filmes dominant werden zu lassen im Sinne erhöhter Gewichtung des Davonrennens, des Verfolgens, des Versuches, Informationsvorsprung zu erlangen, des Sichversteckens und des Ausspähens, der Atemlosigkeit um der Atemlosigkeit willen, denn die Tricksereien an der Spitze des CIA sind als solche weder neu noch erhellend und die deutsche Routinesynchro kann da sowieso nichts beitragen; um von all diesen Belanglosigkeiten abzulenken gibt es nebst verschiedenen Locations in den USA Szenen in Istanbul, Athen, Albanien, Rom, London und Berlin (weil hier schöne Förderungen winken und auch Audi a bissl Werbung in den Film infiltrieren kann).

Bourne: nur wer untertaucht, kann überleben.

In Las Vegas gibt es ein kurzes Impromptu mit Taschendiebereien, aber der Trend der Aktivitäten parallel zum schwindenden Gehalt der Story zielt auf mehr Schießerei.
Wo aber ist die Relevanz des Filmes?

Wir halten es mit der hübschen Nachwuchskraft, die von Bourne den Rat erhält: „Sie sind nie hier gewesen“. Wir sind nie hier gewesen.

Schweinskopf al Dente

Die Umgebung macht’s, die Typen in Landshut und Umgebung, in Niederkaltenkirchen, die die Preziosen dieser erneuten Rita-Falk-Verfilmung von Ed Herzog nach dem Drehbuch von Stefan Betz verständlich, zwingend, begreifbar machen: einige der Kommentare, die wie Trockenfutter wirken, von der Hauptfigur, Dorfpolizist Franz Eberhofer, Sebstian Bezzel, wenn sein Chef moniert, dass er das mit der Flucht des Gefangenen Küstner, erst jetzt erfahre, meint Franz, dass das etwas gedauert habe oder sein „super“, wenn er sich auf ein geschenktes Wellness-Wochenende auf dem Bauernhof mit seiner Susi freut, Lisa Maria Pothoff.

Mit Susi verbindet ihn die Sehnsuchts- und Liebesgeschichte, die ihm wegen seiner Schüchternheit zu misslingen droht, denn der Chef der Pizzeria Potenza in Italien ist draufgängerischer bei dem unentschiedenen Mädel.

Mit einer schüchternen Szene im Büro, die eine Aussprache mit Susi werden soll, fängt der Film an; vor der Tür lauert die ganze Belegschaft; das ist deutlich und bauerntheatralisch inszeniert.

Seine Umgebung scheint Franz zu diesem unergründlichen, eingschüchterten Typen gemacht zu haben, der in seiner eigenen Welt lebt und nur deren Gesetzen zu gehorchen scheint, wobei sein Job als Dorfpolizist doch das Hüten und Durchsetzen der Gesetze der realen Welt wäre.

Die Oma, Enzi Fuchs, lässt sich, bloß weil es ein Sonderangebot beim Frisör gibt, die Haare blau dauerwellen; das und auch die Sonderangebotsszene im Baumarkt macht sie leider zu eine Sonderangebotsoma und lässt schmerzhaft an die Oma von Ilse Neubauer aus der ersten Falkverfilmung von Ed Herzog, Dampfnudelblues, zurückdenken.

Franz‘ Vater, der Althippie Ebershofer, Eisi Gulp, ist ein freakiger, stimmiger Charakter und erst recht eine Dauererniedrigung für den braven Franz, der nirgendwo nichts ausleben kann, da steht der Sohn blaß da.

Auch das Opfer im Kriminalfall des Filmes muss allein durch seine Existenz auf Franz verstörend wirken. Es handelt sich um dessen Chef, Dienststellenleiter Moratschek, den der Sigi Zimmerschied gibt mit dem leicht verfetteten Überlebens- und Verzweiflungsmut eines Louis de Funès und Äuglein die von einer tiefen Angst, übersehen zu werden, erzählen. In dessen Bett findet sich der titelgebende Schweinskopf. Das führt dazu, dass Moratschek im Pyjama woanders Obdach sucht und beim Vater von Franz findet. Dass diese beiden in der Ménage des Wirtshauses Wolfinger zusammenstecken und wie Kids Fez machen, gemeinsam rauchen, saufen, Musik aus alt-68-er-Kassetten hören; das muss wie ein doppelter Hammer auf das Gemüt von Franz wirken.

Solche Figuren, deren pure Existenz, sind eine Dauerniederlage für Franz, dessen Kommentare dadurch zusehends trockener, introvertierter und knapper ausfallen müssten, worauf die Inszenierung allerdings keinen Wert legt.

Eine weitere Unterhaltungstype ist der gejagte Bösewicht, Gregor Bloeb als Küstner, der Moratschek bedroht, eine Farce-Figur, die dem armen, geistig-emotional dehydrierten Franz noch den letzten Tropfen Wasser entziehen dürfte.

So weit haben allerdings weder Regie noch Darsteller ihre Beschäftigung mit dem Stoff und den Rollen getreiben. Mir scheint, sie haben sich gemütlich und ohne gedankliche Anstrengung in der Bauerntheaterschiene eingerichtet und der Rest des Teams ebenfalls. Sie scheinen auf der Erfolgsschiene das Geheimnis des ersten Filmes vergessen zu haben, jene existentielle Dimension, die das Dialekttheater so abgründig machen und dessen Wirkungskreis so ausweiten kann.

Gegen diese Richtung arbeitet auch Einsatz und Inszenierung der Flötzinger-Figur von Daniel Christensen, die hier als Karat-schwächende Soft-Power aus dem Softpornomilieu à la Alois Brummer eingesetzt wird, so lustig wie wenig ein Gewinn.

Ein kleines Performance-Highlight gibt gleich zu Beginn der heftig aufspielende Verkäufer im Baumarkt mit der Elektro-Sanitär-Artikel-Nummer. Auffallen um jeden Preis, was aus der Gesamtsicht von den Filmemachern allerdings nicht im Sinne von Hinterfotzigkeit und als Punch gegen die Psyche von Franz eingesetzt wird, sondern lediglich zur erhofften Unterhaltung eines anspruchslosen Publikums zu Illustrierung des Themas Sonderangebots-Oma. Sonderangebots-Bauerntheater.

Da die Filmemacher offenbar vor allem nach dem Erfolg schielen, scheint ihnen der Drive für die Story und deren Doppelbödigkeit abhanden gekommen zu sein; sie glaubten schnell zufrieden sein zu können mit der teilweisen Charakterisierung der Figuren in Richtung „nicht ganz dicht“ oder „provinzgeschädigt“ und glauben mit dem Rekurs auf solides Bauerntheater der Rita Falk Genüge getan zu haben. Womit die Bemühung denn eher fürs TV (durchaus abwertend gemeint) geeignet erscheint denn fürs Kino; es fehlt das Verwegene; die russisch-Roulette-Nummer kommt ermüdend und spannungslos daher.

El Viaje

Spannend, informativ, unprätentiös ist dieses Roadmovie nach Chile und zu seiner Musik, seinen Städten, seiner Landschaft, seiner Geschichte von Nahuel Lopez, begleitet von der hellwachen Kamera von Florian Kirchler und unter Konzeptmitwirkung von Oliver Keidel.

Das Konzept ist folgendes: der chilebürtige, deutsche Musiker Rod Gonzalez von der Band „Die Ärzte“ fährt in seine Heimat zurück, um dort die Musikszene kennenzulernen. Er selbst musste mit 6 Jahren mit seinen Eltern vor der Pinochetdiktatur fliehen. Die Familie ist zufälligerweise in Hamburg gelandet.

Anknüpfungspunkt für die Reise ist ein chilenischer Musiker, Macha, den Rod in Berlin kennengelernt hat und den er nun in Chile aufsucht. Macha gibt ihm den Tipp mit Camila Morena, einer der zur Zeit bekanntesten Sängerinnen Lateinamerikas. Sie gibt ihm den nächsten Tipp.

Die Kapitel des Filmes sind nach den Namen der Künstler dieser Begegnungen benannt, kurzer graphischer Stopp, eine graphisches Künstlerportrait und dessen Name.

Bei den Begegnungen nimmt sich Rod Zeit für Gespräche bei einem Glas Wein, bei einem Spaziergang und von jedem Künstler und jeder Künstlerin will er ein Musik- oder Gesangsstück aufnehmen.

Durch diese Gespräche und die Geschichte der Künstler unterschiedlichsten Alters oszilliert auch die Geschichte Chiles, die nach wie vor nur partiell aufgearbeitete Diktatur Chiles und der diskriminierende Umgang mit den Mapuche, den Nachfahren der Ureinwohner Chiles. So lernen wir den Lleu-Lleu-See kennen, dessen bewaldete Umgebung nur noch aus Kiefernplantagen bestehen, die die Lebensgrundlage der Mapuche gewaltsam zerstören oder wir erfahren von Protesten in Patagonien gegen eine rücksichtlose, heutige Neokolonialisierung oder begehen ein Fußballstadion, in welchem Pinochet die Gefangen zusammentreiben, verhören, foltern ließ.

Gleichzeitig erhalten wir Ansichten von Santiago zu sehen, von Valparaiso, San Antonio und Patagonien. Der Film bringt Begegnungen mit Macha, Camila Morena, Claudio Araya „Pajaro“, JM, Eduardo Carasco, Gaston Avila, Eduardo Yanez, Mauricio Castillo und vielen anderen und genügend lange Musikausschnitte, teils unterlegt mit weiteren Chileimpressionen.

Ein Statement aus demFilm: „jetzt haben wir jedenfalls einen nützlichen Film gemacht“. De acuerdo!

Genius: Die tausend Seiten einer Freundschaft

Die „wahre Geschichte“, wie im Vorspann steht, der Beziehung des amerikanischen Dichters Thomas Wolfe, expressiv unter Einsatz aller Extremitäten und Gesichtsmuskeln und gut geschulter Stimme dargestellt von Jude Law, zu seinem ersten und Entdecker-Verleger Mark Perkins, von Colin Firth mit wacher Übersicht auf die Leinwand gebracht und praktisch immer mit Hut auf dem Kopf.

Die Geschichte beginnt zur Zeit der großen Depression, 1929. Perkins ist bereits erfolgreich, hat Hemingway und F. Scott Fitzgerald verlegt und wohnt luxuriös in einem Landhaus mit vielköpfiger Familie.

Wolfe ist anfangs des Filmes erfolglos, hat nur Absagen kassiert. Das können die Amerikaner wunderbar, so eine Situation plausibel schildern und wie der No-Name beim berühmten Verleger sich meldet mit seinem Manuskript, einer von vielen, wie der Verleger anfängt Interesse zu zeigen und wie der Autor seine Gefühlsausbrüche zeigt, erst beim Verleger, dann bei seiner Frau, die selbst künstlerische Ambitionen hat, Nicole Kidman als Aline Bernstein.

Der Film von Michael Grandage nach dem Buch von John Logan (Skyfall) nach dem Roman von A. Scott Berg bringt die Entwicklung der beiden im besessenen Kampf um Text und Streichungen als gut nachvollziehbare, einfache Bildergeschichte, nicht allzu weit von der Seifenoper entfernt, fast eine Art Fotoromanze, die natürlich nicht nur romantisch ist, aber die die beiden so in Anspruch nimmt, dass es im Privatleben zu gären anfängt, Kinder und Frauen fühlen sich vernachlässigt.

Die Szenen werden in einer einfachen Theaterart gespielt, bühnenhaft nachbuchstabiert und können so auch für den Literaturfremden und nicht Topgebildeten nachvollzogen werden zum allfälligen, unangestrengten Ausfüllen einer Wissenslücke.

Einen Eindruck vom Werk geben zum einen Zitate, die Jude Law als Voice-Over attraktiv angenehm spricht, die die Schönheit von Wolfes Literatur erahnen lassen; die Musikalität in seiner Sprach; Wolfes Rhyhtmusgefühl wird andererseits filmisch herausgestellt, mehrfach beobachtet an Akzenten, die sein Fuß auf den Boden skandiert.

Ein berühmtes Werk, was Wolfe in diesem Film zustande bringt: „Zeit und Flug“.

Die Inszenierung wirkt besonders von der Beleuchtung her leicht altmodisch und etwas düster oder vielleicht ist bewusst intendiert, den Film historisch erscheinen zu lassen.

Teenage Mutant Ninja Turtles 2

Die Geschichte ist die von gesellschaftlichen Außenseitern, die durch heldenhaften Einsatz, der für sie ganz normal ist, sich in die New Yorker Gesellschaft integrieren und somit echte, anerkannte New Yorker werden und damit auch ebensolche Amerikaner; das wird im Schlusspathos des Filmes unter und auf der Freiheitsstatue besiegelt.

Sie sind Außenseiter, weil sie animierte Schildkröten sind. Ihr Päckchen tragen sie auf ihrem Rücken. Sie praktizieren ein Ethos von Brüderlichkeit und Kameradschaft. Sie sehen aus wie Stadtguerillas und unterscheiden sich durch die Farbe der Stoffbänder, die sie um Stirn und Augen und den Kopf gelegt haben, was ihnen einen verwegen, jugendlichen Look verpasst, dazu der Schild auf dem Rücken, der aussieht wie ein Survival-Paket, die militärische Tarnfarbe und einer trägt darüber sogar zwei gekreuzte Schwerter, den Ninjas im Titel geschuldet. Sie sind irre beweglich, kraxeln auf Hochhäuser, durch Lüftungsschächte, auf Fassaden.

In den ersten Szenen erwecken sie den Eindruck, sie seien Bestandtteil einer Pizzawerbung, so wichtig ist das im flachen Karton gelieferte Fastfood. Sie hängen in den Beleuchtungsgestängen einer Sportarena herum, gucken aus schwindelerregender Höhe nach unten, machen Spielchen mit dem Blasrohr und lassen dummerweise ein Stück Pizza aufs Spielfeld fallen. Mit absehbaren Ausrutschfolgen, großer Spieler wird da ganz klein.

Für den, der nicht bewandert ist in den Comic-Vorlagen wird es bald schwieriger zu referieren, wer hier gegen wen kämpft und um was es genau geht, sind doch alle Parteien mit den modernsten Computerknacker- und Holographieinstrumenten ausgerüstet.

Es geht banal gesagt um die Rettung der Welt, mindestens New Yorks. Die Storyelemente kommen mir allzu bekannt vor und vor dem Sieg kommt immer noch was dazwischen und gibt es noch eine Aufgabe zu lösen.

Die Figuren, selbst wirken, erst recht durch 3D, kaum mehr wie Menschen aus Fleisch und Blut, mehr wie animierte Puppen, wie Elemente eines Videospieles, austauschabar wie die dramaturgischen Elemente. Und der rührende Wunsch der Schildkröteriche, ein „normales“ Leben zu führen, wobei gleich einschränkend und richtigerweise hinzugefügt wird, ob das denn wirklich so attraktiv wäre.