Atomic Falafel

Die witzloseste Komödie ever. Lediglich schlecht gespielte Realität und was dazu erfunden ist, ist auch nicht besonders originell. Pech dazu, dass der Boden, auf dem sie leben sollte, der Atomkonflikt zwischen Iran und Israel, inzwischen durch das Abkommen mit Iran weggebrochen ist.

Die Absicht von Dror Shaul, Drehbuch und Regie, prätendiert, komisches Potential aus diesem Atomkonflikt zu ziehen, dass beide Mächte behaupten, sie hätten keines, aber eines haben und dass sie kurz davor stehen, die Raketen loszuschießen und dass beide versuchen, nach Kanten die internationale Kommission zu täuschen.

Das ist nun so real, dass kein Blatt mehr zwischen die Realität und eine beabsichtigte Komödie passt, also Null Humorpotential.

Die einzigen Komiker hier sind, oder vielleicht sollte man von Rittern der Traurigen Gestalt sprechen, die Förderer und Finanzierer, die offenbar Humor im Drehbuch gewittert zu haben glaubten und das Projekt bezuschussten: Israel Film Fund, the Ministry of Culture and Sport, the Israel Film Council, Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, Medienboard Berlin-Brandenburg, Deutscher Filmförderfonds DFFF, Norddeutscher Rundfunk (rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!!!), ARTE (rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!!!), New Zealand Film Commission, Images & Sound Limited, YES. Das sind die traurigen Komiker bei dieser traurigen Produktion.

Es ist auch ein Schauspieler dabei, ein Deutscher, Alexander Fehling, der überzeugend den deutschen Atominspektor gibt und dafür aus dem deutschen Zwangsgebührentopf naschen durfte, und bei dem komisch sein soll, dass er immer hochrot im Kopf anläuft, wenn er in die Nähe von Uran kommt, und dann wohl Watte in den Mund steckt, damit er nicht mehr richtig sprechen kann.

Dann gibt es noch eine kleine, jugendliche Hackergeschichte, die wiederum die Tricksereien des Militärs austricksen soll. Auch das ist nicht einen Millimeter lustig.

Eine weitere Katastrophe ist die miserable deutsche Synchronisation.

Der israelische Verteidigungsminister macht immer wieder einen merkwürdigen Schniefversuch. Es gibt einen Militär mit Augenklappe. Und es gibt einen Israeli, der einer Altmetallsammelstelle gleicht, vor lauter Eisen, was ihm in den Körper eingedrungen sei und zwei auf der Stirn deutlich angeklebte Schraubenmuttern sollen belegen, dass da Schrauben drin stecken.

Ein Militärcomputernerd, der frisst ständig Hamburger, wie sowieso alle, die etwas essen, das immer übertrieben unanständig machen und ein iranischer Mullah isst eine Banane.

Ein Count-Down über 6 Tage versucht darüber hinwegzutäuschen, dass hier der Erzählwitz stehengeblieben und verdorrt ist schon vorm ersten Drehtag.

Der Film tut keinem weh, weil er zu stumpf ist. Geschnitten ist er im preussischen Stechschrittrhythmus. Zwischendrin schweift der Geist ab und fragt sich, wie viele syrische Flüchtlinge hat Israel eigentlich aufgenommen? Und wer sollte sich für so eine „Komödie“, die keine ist, interessieren? Und dann gibt’s noch den Folterer vom Baumarkt.

Komödie tut normalerweise so, als mache sie etwas, was so nicht passiert, aber eine Logik hat; hier ist das, was die Komödie tut, real: Israel und Iran liebäugeln mit den Atomwaffen, sie leugnen sie beide ab und sie versuchen, Inspektoren mit allen Tricks zu hintergehen und auszubooten und sie bedrohen sich gegenseitig mit Ausradierung durch Atomangriffe. Was soll daran komisch sein?

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