About Love (Filmfest München 2016)

TV-magazinhafter Mischmasch zum Thema Liebe mit lehrhaftem Einschlag, der besonders dadurch sichtbar wird, dass der Film von Anna Melikyan mit einer Vorlesung zum Thema Liebe anfängt, die später mit wissenschaftlichen Experimenten fortfahren wird.

Ein unerschöpfliches Thema mit den unterschiedlichst möglichen Zugängen über Gehirnuntersuchungen, den Hormonstandpunkt oder das rassistische Thema (dass andere Rassen anders riechen und mit dem Beispiel der Japanerin, die Russen testet und dann doch den Japaner liebt; dass die Rassen sich also nicht vermischen sollen) und die üblichen Unterscheidungen, Schlampe, Ehefrau, Geliebte.

Die Regisseurin bemüht sich, wie es scheint, mit dem popkulturellen Zeitgeist zu gehen: Graffitikkünstler und Straßenmusiker, Maskerade und Verkleidung als Comic-Figur, Animé-Charaktere als Augenfang und Nichtbeachtung der privaten Person dahinter, eine Polizistin, die sich überreden lässt als Sailor Moon zu gehen, viel Internetkommunikation, Skype, Chat und sms, Blind Date über Internet (und die bösen Gefahren dabei, eine Falle) Internetliebeskommunikation in steinzeitkinematografischen Parallelschnitten eingefügt. Ab und an Moskaumonumente und ganz keusch ganz viel Tuch über den Bettszenen.

Der Geschäftsmann, der alle Angestellten entlässt und die einzige Frau, die den Kaffee lifestylehaft aus modernen Kaffemaschinen rauslässt, offiziell als bezahlte Vögelpartnerin anfragt, nachdem sie ihm erzählt hat, ihre Oberweite sei echt. Am originellsten ist die Schönheitskostenanalyse an der toten Studentin.

Dieser Film kann aus sich heraus seine Teilnahme am Münchner Filmfest nicht rechtfertigen und das Filmfest präsentiert ihn erstaunlicherweise auch ohne Kommentar oder Begründung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert