Die Baumhauskönige

In diesem holländischen Kinderfilm von Margien Rogaar, die mit Tijs van Marle auch das Dehbuch geschrieben hat, geht es um das Zerbrechen der Knabenfreundschaft zwischen Ziggy und Bas an der Schwelle zur Pubertät, da wo die schulischen Wege sich trennen. Bas, genannt der Professor, wird ans Gymnasium wechseln, während Ziggy, der mit dem Fehlen einer Zahnschaufel am Oberkiefer glänzt, das nicht geschafft hat.

Ihr letzte gemeinsame Aktion soll die Teilnahme am Baumhaus-Camp im Sommer sein. Ziggy schert aus. Er kommt nicht klar damit, dass Bas den Sprung aufs Gymnasium geschafft hat und dass sich dadurch ihr Wegen trennen werden. Das jedenfalls ist die Spekulation, die sich einem aufgrund seines Verhaltens aufdrängt.

Ziggy lässt sich von einem ruppigen Team, das Regelverstöße liebt, das heimlich und verbotenerweise eine Gefrierbox für Cola ans Stromnetz angeschlossen hat und die ebenfalls verbotenerweise Cola trinken, für das Camp anwerben. Diese Gruppe mobbt mit allen Mitteln, über die Kinder verfügen, den Professor, also Bas.

Der pfiffige Bas steht einsam da, kann sich das Verhalten von Ziggy nicht erklären. Er schließt sich der Gruppe seines kleinen Bruders Flin an mit dem Ehrgeiz, den höchsten Turm zu bauen.

Die Rivalität – Verrat, Petzerei, Mobbing, Geiselnahmen, Fahhradverfogungsjagd, zur Rede stellen und zusammenschlagen inklusive Verletzung des Professors führt schließlich zum „Krieg“, zu einem Duell der beiden Teams im Wald während der Abschlussfilmvorführung mit erwartbarem ernhaftem Zwischenfall, der der Kriegerei ein Ende setzt.

Die Regie nimmt die Kinder und ihre Probleme ernst. Oft sieht man die Protagonisten nachdenklich in innerem Monolg über die unerwarteten Konfliktsituationen versunken.

Die Erwachsenen dagegen haben keine Problme. Das Team im Lager sieht seine Sommeraktivität mehr als soziale Unterhaltung und auch die Eltern von Bas und Ziggy, die miteinander befreundet sind, wollen sich die jährliche gemeinsame Grillparty wegen Kinderproblemen nicht vergällen lassen; die Eltern sind aufgedreht, als ob sie die Kinder spielen wollen; auch der die Geschichte rahmende und miterzählende Radiomoderator des Sommercamps scheint mit dieser Einstellung sich zu engagieren, eine recht skurrile Figur und ein Mikrophongeräuschemacher, auch der empfindet das Camp, so wirkt er, als einen Ausflug in die Vergangenheit.

Die Statik von Dramaturgie und Geschichte erinnert an jene, der im Camp von den Kids gebauten Holztürmen – eher wackelig, aber man kann sie besteigen.

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