Das Beste von Simon’s Cat Vol. 2 (DVD)

In den Extras dieser sympathischen und kurzen DVD erzählt der Zeichner Simon Tofield, dass er schon als Bub immer gezeichnet hat und auch von Kindsbeinen an Katzen hatte, dass er Zeichner geworden ist und irgendwann Kurzfilme über Katzen zu machen angefangen hat, die dann jemand bei Youtube reingestellt hat und die sofort prima angekommen sind. Kein Wunder, als Zeichner ist er perfekt, schnurrig im Hinblick auf Katzen und auch ein Kenner der Katzen.

Im Extra-Material gibt es sogar einen dokumentarischen Besuch des Zeichners in einer Katzenklinik und anhand von einigen Clips erzählt er, dass er die Ideen für die Filme meist von früheren Erlebnissen hernimmt. Die Clips sind zwischen einer und maximal drei Minuten lang. Wobei die Produktion, selbst wenn sie heute am Computer stattfindet, um die drei Monate in Anspruch nimmt.

So kommen die Katzen, kommt die Katze Hugh, wie sie in seinen Filmen heißt, so raus, wie man sich Katzen vorstellt, wie man sie liebt, wie man sie kennt: eigenwillig, neugierig, erziehungsrenitent und -resistent, trickreich wie phlegmatisch, vernascht und verfressen, vernarrt in manches Spielzeug, nie ein Selfie machend, aber sich im Spiegel oder auf Eis schier verrückt guckend, keiner menschlich-organisatorischen Logik zugänglich, gerne Kettenreaktionen von Unglücken in Gang setzend.

Es gibt Figuren, die immer wieder in den Clips auftauchen: eine andere, kleinere Katze, eine Spinne, die Simon nervt, ein Eichhörnchen, das sein Spiel mit der Katze treibt, ein Goldfisch, der die Katze unter Eis schwimmend an den Rand des Wahnsinns bringt, Schmetterlinge, die die Katze in staunende Verwirrung versetzen.

Es gibt einen Clip, in welchem die Hauskatze einen Rappel kriegt und wie eine Rakete umhersaust in der Wohnung. Und jedesmal, wenn sie sich der Obstschale neben Simons Sofa nähert, nimmt Simon diese rechtzeitig aus der Schusslinie, den Crash verhindernd, erinnert an die berühmte Slapstickszene aus „Dinner for One“.

In solchen Fällen ist auf die Katze als Garant des Unglücks Verlass, das denn auch seinen Verlauf nimmt, denn Katzen sind nicht gemacht dazu, Benimm zu lernen, brav zu sein, hündisch schon gar nicht. Ihr Privileg ist es, Unsinn zu produzieren, Sinn und Zweck von Gegenständen zu unterminieren, zu konterkarieren, zu unterlaufen oder sich auf einem Wäschehaufen auszuruhen, wenn da nicht die Fasern und die Materialien wären, die das Schlummerstündchen andauernd störten und eine weiteren Dominoeffekt von Unglücken in Gang setzten.

Eine Katze lässt nichts unversucht; lässt dem Herrchen nie seine Ruhe, auch wenn der noch so versucht, cool zu bleiben. Doch wozu und weswegen liebt er seine Katze.

Diese DVD enthält 23 Clips, ihre englischen Titel sind gerne auch Wortspielereien. Die Spielorte sind bei Simon zuhause oder im Garten oder in der Nähe im Freien. Die Clips werden zuerst in englischer Schrift als Titel eingeführt, in den Clips selber gibt es keinen Dialog, nur Geräusche, ab und an ein gemurmeltes „Oh!“ oder „No“. Während die Extras auf Englisch gesprochen sind und mit deutschen Untertiteln versehen.

Nichts ist sicher vor einer Katze, weder Zahnbürste, Wäsche, noch Klopapier, Popcorn oder Christbaum und schon gar nicht Gartenzwerge und wozu einen Horrorfilm im Fernsehen schauen, wenn man eine Katze hat, denn es gibt nichts Kurzweiligeres, als sich Clips eines begnadeten Zeichners über Katzen reinzuziehen, falls nicht irgendwo in der Wohnung eine Katze zugange ist und das Schauen stört. Wer Katzenfreunde und Katzenfreundinnen hat, der kann mit dieser DVD als Weihnachtsgeschenk nur gewinnen.