Straight outta Compton

Der ausführliche und emotionsgeladen emotionale Versuch, die Geschichte der Musikgruppe NWA nachzuzeichnen, sie in Daily-Soap-Manier erlebbar zu machen mit allen Höhen und Tiefen der Gefühle, mit den Erniedrigungen, die die Schwarzen noch heute dauernd erleben, mit den geschäftlichen Unerfahrenheit, die sie als Kinder aus einfachen Schichten aus Compton mitbringen und für die sie teuer bezahlen.

Es sind dies die Musiker Ice Cube, Dr. Dre, Eazy-E, Dr. Yella und Mc Ren. Wer diese Musiker kennt und schätzt wird sicher einen einfachen Zugang zu diesem Film haben, der Kenntnis seiner Protagonisten und von deren Musik, Gangsta-Rap, dessen Hauptbeweggrund die Unterdrückung ist und auch der Hass auf die Polizei. Der Film wirkt außerdem wie eine PR-Aktion für ein gerade erschienenes, neues Soloalbum des Dr. Dre.

Der Aufstieg von NWA verläuft raketenhaft, „taking the nation by storm“. Schnell sind sie so abgebrüht, dass sie jegliche Publicity für wichtig halten, ob mit Exzessen, Schlägereien, Drogen oder Übergriffen durch die Polizei und auch die Kämpfe untereinander.

F. Gary Gray inszeniert das nach einem Drehbuch von Andrea Berloff, Jonathan Herman + 2 mit einem lockeren Cast, den er zu forciert-engagiertem Sprechen anhält. Das fällt besonders auf, wenn im Nachspann Aufnahmen von den Originalfiguren kommen, wie die doch viel normaler daherreden.

Und am Schluss wird’s dann noch ein Aids-Melodram. Der Film beginnt 1988 und geht bis 1995, bis zum Tode von Eazy-E, einem weiteren, schmerzhaften Höhepunkt.

Mit dem Song „Fuk da police“ gibt es eine kleine Schnittemenge zu einem bayerischen Liedermacher, der auch heftig auf den Staat gespottet hat und ständig dafür bestraft worden ist: Hans Söllner.

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