The Pyramid – Grab des Grauens

Vielleicht muss man sich das so vorstellen: Daniel Meersand und Nick Simon, die Drehbuchautoren dieses amerikanischen Horrostreifens, saßen eines Tages gelangweilt da und dachten sich, sie möchten das Buch zu einem Horrorfilm schreiben, der auf den Klaustrophobie-Nerv zielt. Einen Film wie Buried – Lebendig begraben, den gibt es schon und der war so gut, der ist so nicht zu toppen, ein ganzer Film nur über einen Menschen in einem Sarg, der nicht erlöst wird.

Aber die Pyramiden, wer schon mal in einer drin gewesen ist und dann von einem Führer noch haarklein den Mechanismus erklärt bekommen hat, der hinter den Dienern, die den Sarg bewachen sollten, einen Felsblock auslöste, der den Eingang, der der einzige Ausgang wäre, verriegelte, und wer zudem noch über das Belüftungssystem informiert worden ist und also weiß, die werden nicht so schnell mangels Sauerstoff sterben, denn Essenvorräte sind ihnen auch mitgegeben worden, der kann sich vorstellen, dass so ein Pyramideninneres nichts für schwache Nerven ist.

Darauf müssen unsere Drehbuchautoren abgezielt haben, auf so einen Kitzel. Sie entscheiden sich für eine kleine Gruppe von Archäologen, die in der Nähe von Kairo in der Wüste eine unbekannte, dreiseitige Pyramide entdeckt hat.

Das spielt im August 2013. Das ist ganz wichtig, denn dadurch kann mit einem Schwenk über Kairo, wo gerade schlimme Unruhen wüten und schwarze Wolken zum Himmel steigen, eine zeitgeschichtliche Verankerung stattfinden, die die Glaubwürdigkeit der Geschichte insinuieren soll.

Die Figuren, die nicht näher charakterisiert werden, am ehesten durch das Feeling von Urlaub und Leichtigkeit, das sie verbreiten, werden in ihrer gemütlichen Graberei unterbrochen, weil ein Soldat wie ein Schrank mit gestrecktem Zeigefinger auf arabisch rumfuchtelt, sie müssten bis morgen Abend die Grabungsstätte verlassen wegen der Unruhen in Ägypten.

Das wollen die Archäologen auch tun. Allerdings fährt ein Kameraroboter noch schnell in eine begehbare Kammer ein, die sie eben noch gefunden haben. Plötzlich bricht die Verbindung ab. Jetzt gehen die Archäologengrupe in diese unbekannte, unerforschte Pyramide, in der seit Tausenden von Jahren kein Mensch gewesen ist, um den Kameraroboter zu suchen.

Nach dem langen Vorspiel haben die Autoren ihre Protagonisten endlich da, wo sie sie haben wollen und Grégory Levasseur kann seine Regie in diesem Pyramideninneren fortführen, in dem nun Überaschungen auf die Akteure warten, die aber leider alle in keiner Weise eingeführt oder nachvollziehbar sind. Der Zuschauer weiß genau so wenig wie die schreibenden und stolpernden und fallenden und kriechenden Darsteller und muss sich aus den Wackelbildern der fakedokumentarischen Kamera seinen eigenen Reim draus machen.

Abspannsong singt etwas von „prepare my grave“ und „no way out“.

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