Ruined Heart: Another Lovestory Between a Criminal and a Whore

Hier tobt sich der Philippino Khavn mit finanzieller und technischer Postproduktionsunterstützung aus Deutschland zum Thema Liebe und gebrochene Herzen maximal leinwandtechnisch aus.

Der Titel und eine der ersten Szenen stecken den Rahmen für die Geschichten ab. Die Protagonisten stehen vor einer Leiche hinter einem bestickten Seidenvorhang und treten einer nach dem anderen vor. Die Kamera ist hinter diesem Vorhang. Sie schicken einen letzten Gedanken der Leiche hinterher. Dabei werden sie dem Zuschauer vorgestellt: der Kriminelle, die Hure, der Liebhaber, der Freund, der Pianist und der Pate.

Diese Figuren werden sich in den nächsten 73 Minuten das Leben schwer und leicht und lustig und blutig und herzerreißend machen. Sie werden durch die engen philippinischen Gassen rasen und rennen und fliehen und stehenbleiben, an einem Rummelplatz vorbeikommen.

Die Kamera schafft aus jedem Bild ein stimmungsvolles Bild, lässt nichts aus, was ihr leinwandergiebig erscheint, weder Beschleunigung noch Verlangsamung, weder Steadycam, GoPro, Handkamera noch wohldosiert gesetzte Wackelkamera.

Ein Gesangs- und Musikteppich ergießt sich dazu über den Zuschauer vom französischen Chanson über einen deutschen Song, englisch, amerikanisch und sicher auch philippinisch, Oper, Schlager, Pop als gälte es den Grand Prix-d’Eurovision de la Chanson maximal zu überbieten.

Immer geht es um die Liebe und den Schmerz, den sie erzeugt. Auch die Orgie fehlt nicht oder das symbolische Paar, er mit Pferdekopfmaske und sie mit zwei Flügeln wie von Fledermäusen, mythologisch; dieses Paar schreitet händchenhaltend, glücklich und unangefochten durch das wilde Leben, das der Film wie ein großartiges Wandgraffiti lebendig auf die Leinwand entwirft, in welchem Liebe, Kampf, Verletzung, Trostlosigkeit und auch der Tod nicht fehlen, nicht der Tanz auf dem Friedhof oder das Fangenspielen mit einer Kinderschar auf einem Rummelplatz im Abbau, nicht die Zwerge.

Wie in einem wilden Musicvideoclip, der sich von den verschiedensten Musiken inspirieren lässt und dann noch rhythmischen Sound der Sonderklasse oder gar Sirenen dazumixt, dass die Post abgeht, manchmal auch dank explosiver Schnitte. Ein filmisches Gedicht.

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