Alpha-Campus MAGAZIN (TV BR)

So sympathisch dieses Magazin gemacht und moderiert ist, so ist es doch überwiegend von rein inneruniveristärem Interesse (Moocs zum Thema Chirurgie und Storytelling, Diskussion über Bachelor- und Masterabschlüsse an der Uni), um dann am Schluss noch über ein Projekt von zwei Game-Designern aus Berlin zu berichten, ungelegte Eier. Alles natürlich interaktiv oder crossmedial wie es heutzutage heißt.

Was mir nicht einleuchtet, ist, dass dieses Magazin aus dem Topf öffentlich-rechtlicher Zwangsgebühren finanziert wird, insofern es sich doch um inneruniversitäre Themen handelt, die aus Bildungstöpfen zu finanzieren wären.

4 Gedanken zu „Alpha-Campus MAGAZIN (TV BR)“

  1. Entschuldigung, wenn ich das sage, aber was für Schwachsinn ist das denn? Hier geht’s um ein Magazin für Studenten, Wissenschaftler und Wissenschaftlich Interessierte, das Thema MOOCs interessiert auch viele Nicht-Studierende! Und was die vielbemühten „Zwangsgebühren“ betrifft, erinnere ich Sie gerne an den Bildungsauftrag, der damit wohl ansprechend erfüllt wird.

  2. Lieber Franz, mit dem Anwurf „Schwachsinn“ belegen Sie zwar, dass Sie selbst noch etwas Bildung gebrauchen könnten und dass Sie meinen Text nicht genau gelesen haben. Man muss wohl unterscheiden, wie weit Bildung „inneruniversitär“ ist, denn dafür gibt es die Bildungsetats und die Bildungsinstitutionen; die werden aus dem Steueraufkommen, also theoretisch zumindest sozialverträglich finanziert; während die Zwangsgebühren eben nicht „bemühte“ sind, sondern monatlich „erzwungene“, die vielen Mitbürgern jedes Mal weh tun, sodass der Zwangszahler sich schon das Recht herausnehmen darf, zu überlegen, was mit dem Geld passiert, das er sich von seinem allenfalls kleinen Einkommen abknapsen muss bei gleichzeitigem Verzicht auf andere Kulturteilhabe, beispielsweise Tageszeitung. Und wenn Bildung wie in diesem TV-Magazin so inneruniversitär verhandelt wird, wie es praktisch nur für Studenten von Interesse ist, dann soll das bittschön die Uni übernehmen. Da die Zwangsgebühr sozial ungerecht ist, also nicht im Sinne der Demokratie, dass jeder nach seiner Kapazität zum Gemeinwesen beitrage, dürfen es sich die Öffentlich-Rechtlichen meiner Meinung nach mit dem Begriff „Bildungsauftrag“ nicht so bequem machen, wie in diesem Magazin, und sich im Windschatten der Unis gefällig einrichten; dann sollen sie bittschön etwas bringen, das darüber hinausgeht. Und was den einzigen, nichtuniversitären Beitrag betrifft, den mit den Spieleentwicklern: das scheint mir reine Produktwerbung für ein ungelegtes Ei zu sein; also höchst fragwürdig, solche Werbung mit Zwangsgeldern zu finanzieren; einen Bildungsauftrag kann ich darin nun grad gar nicht erkennen.

  3. Lieber Stefe,
    Wenn ich mir die diversen Beiträge auf dieser Plattform von Dir ansehe, dann vermute ich in Dir einen Ritter im Feldzug gegen den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk – der aber leider das Maß an verhältnismäßiger Kritik mit inhaltlich nachvollziehbaren Argumenten wohl verloren hat.
    Wenn Sie die Sendung aufmerksam verfolgt hätten, dann hätten Sie bemerkt dass die MOOC-Beiträge an alle Bundesbürger gerichtet sind – denn sie sind nicht nur für Studenten da, sondern auch für alle Interessierte und Weiterbildungsbemühte.
    Was die Kritik mit den „ungelegten Eiern“ sein soll, bleibt wohl auch nur Ihnen selbst vorbehalten, da es sich ja um ein Projekt handelt, das die Redaktion mehrere Wochen begleiten will – so wurde das auch dargestellt und kann im Internet mitverfolgt werden – ist also wiederum für alle interessant, die ein Start-Up gründen wollen, die mit Games zu tun haben, die Programmier sind etc.
    Zuguterletzt: Der Bildungsauftrag umfasst alle Bundesbürger, also auch die Studenten – der Etat der Unis ist für die eigene Uni und deren Umfeld gedacht – dieses Magazin aber ist wohl für alle bundesweit gedacht. – Also mal bitte die … im Dorf lassen und abkühlen! Es gibt in Deutschland auch noch Leute, die an Bildung und Weiterbildung interessiert sind und die haben ein Recht auf Informationen, ohne sich gleich selbst in einer Uni Einschreiben zu müssen – wenn Sie das Thema MOOCs z. B. in der Presse verfolgen, können Sie schnell feststellen, dass dieses Thema im Berufsumfeld und sogar in der internationalen Thematik (Stichwort „Ebola-MOOC) ein sehr allgemein verbreitetes Interesse hervorgerufen hat. Wenn Sie etwas über ihr viel zitiertes „inneruniversitäres“ Thema schreiben möchten, suchen Sie sich doch bitte eines der zahlreichen Uni-Magazine der einzelnen Bildungsstätten aus und schauen sich das mal dort an.

  4. Vielen Dank, Franz, für Ihr Feedback und den Ritterschlag.
    Leider gehen Sie auf mein Hauptargument überhaupt nicht ein: dass die aktuelle Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks über die Haushaltszwangsgebühr sozial unausgewogen ist: der Ministerpräsident, der im Monat x-Tausend Euro verdient und der Milliardär zahlen proportional viel, viel weniger als Millionen von Mitbürgern und Rentnern, deren Einkommen wenig über HartzIV liegt; die einkommensschwachen Schichten werden mit dieser öffentlichen Aufgabe massiv überproportional belastet, was meines Erachtens der Idee der Demokratie zuwiderläuft, während der staatliche Bildungsetat aus dem Steueraufkommen bestritten wird, an welchem die Bürger entsprechend ihrer Finanzkraft beteiligt werden. Mein Einwand ist also kein prinzipieller gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den soll es geben, mein Einwand ist lediglich gegen das neue, undemokratische und sozial unausgewogene Finanzierungsmodell mit der Haushaltszwangsgebühr gerichtet, die mir jeden Monat Schmerzen verursacht; das ist nicht in Ordnung.
    Dass der Staat mich zwingt, Mitfinancier des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu werden, ob ich nun Teilnehmer bin oder nicht, hat allerdings inhaltlich eine radikal neue Haltung zu dieser Institution zur Folge, die noch den wenigstens im Lande klar geworden sein dürfte.
    Diskutieren kann man sicher, wo die Grenze zwischen inneruniversitär und allgemeinbildend liegt; da habe ich meine Ansicht hinsichtlich dieser Fernsehsendung kundgetan mit dem Verweis auf das sozial unausgewogene Finanzierungsmodell des Rundfunks.

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