Guerilla Köche (TV BR, 21. Oktober 2014, 22.45 Uhr)

Die beiden ambitionierten Berliner Nachwuchsköche Felix und Max machen sich wie die Zimmerleute auf die Walz. Auf die Kochwalz nach Asien. Für 8 Monate haben sie sich einen Erkundungsfreiraum geschaffen, den sie mit wachen Sinne ausschöpfen. Sie reisen quer durch Asien und erhalten Einblick in die Küchen und die Kochkünste, von der Garküche im Straßendreck bis zum berühmten Sternelokal in Hongkong. Oft dürfen sie selbst mitkochen, beim Schnellimbiss wie beim Feinschmeckerlokal oder dürfen eigene Gerichte anbieten. Einmal landen sie sogar in einer Kindersendung im Fernsehen und bereiten Milchreis zu.

Die Regie für die begleitende Dokumentation hat Jonas Gernstl übernommen. Hier bürgt der Name des Produzenten Franz-Xaver Gernstl für Qualität, die der Junior nahtlos weiterentwickelt. Er hat Kameraleute dabei, die nicht weniger wach Atmosphären, kleine Dinge am Wegrand, Impressionen und genauso die unterschiedlichsten Gerichte, die nicht unbedingt immer nach unserem Geschmack sein müssen, von Walfleisch über Kobrainnereien bis Heuschrecken und Spinnen prima ins Bild setzen. So wird denn aus diesem Reise- und Abenteuerbericht weit mehr als nur ein Dokumentation übers Kochen. Es ist eine Dokumentation über das Reisen geworden, über das Wachsein, über die Offenheit Anderem gegenüber. Wie Bildungsabenteuerreisen sinnvoll und unendlich bereichernd sein kann. Die erfrischende Spontaneität unserer beiden Protagonisten trägt den Film wunderbar, sie übertragen ihren Erlebnishunger direkt auf die Zuschauer.

Eine Kochexpedition von Thailand über Bangkok, Kambodscha, Vietnam, China, Taiwan („gut für den Charakter, aber nicht für die Kochmission“), Japan, Singapur, Indien. Die Begründung für ihre Reise ist, dass sie ihr Ziel des perfekten Tellers noch nicht erreicht haben, dass sie noch besser werden müssen. Und die Asiaten kochen ganz anders. Ihr kniffligste Aufgabe bekamen sie in Indien gestellt: ein Menü ganz ohne Zwiebeln und Knoblauch. Die bange Frage: wo soll denn da der Geschmack her kommen? Selbstverständlich wird sie positiv und kreativ beantwortet.

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