Non-Stop

Dieser Film von Jaume Collet-Serra nach einem Drehbuch von John W. Richardson, Christopher Roach und Ryan Engle stellt die Frage nach der Flugsicherheit im Gefolge von 9/11, wie tauglich das System der mitfliegenden Air-Marshalls ist. Er kommt zum Schluss, dass es eine absolute Sicherheit zwar nicht gibt, dass jedoch selbst bei einem gefährdeten Transatlantikflug samt einem hochlabilen, alkoholabhängigen Marshall, Liam Neeson als Bill Marks, und bei einem äußerst raffinierten Jahrhundert-Verbrecherhirn, die Passagiere mit einigen Blessuren, etwas Durchzug und viel Aufregung und Ängsten doch noch sicher auf einer Piste landen werden.

Das Raffinierte an dem Anschlag auf den Flug der „British Aqualantic“ ist, dass der Air-Marshall als Täter gebrandmarkt wird. Es dürfte einiger Recherche von Seite des Verbrecherhirns bedurft haben, all seine Gewohnheiten und jene des Comarshalls zu recherchieren, deren Handys mit dem Sicherheitssystem zu knacken, überhaupt, was hier alles vorbereitet gewesen sein muss und dass die erwarteten Aktionen dann auch sekundengenau eintreffen, nun so eine Raffinesse ist einem gewöhnlichen Menschen nicht zuzutrauen, es bedurfte ja nicht nur großen Hackergenies sondern auch noch des Zugangs zum Bombenbau, auch hier nichts Simples, zu Drogen, Vertausch von Gegenständen mit der Fingerfertigkeit eines Taschendiebes, gezielte Handhabung kleiner, unscheinbarer Todespfeilchen, ferner das Vorausberechnen des Verhaltens des labilen Airmarshalls – ein Osama bin Laden wäre ein Kinderhirn dagegen. Also, wer das alles an menschlichem Genie für möglich hält, ganz zu schweigen vom Zugriff auf finanzielle Transaktionen und auch die Überzeugung, dass bei einer Flugzeugentführung der Staat innert kürzester Zeit 150 Millionen locker macht und transferiert, wer das alles glaubt und für möglich hält, der sollte vielleicht in Zukunft besser kein Flugzeug mehr „boarden“, denn im wahren Leben muss es nicht so glimpflich ablaufen wie im Kino.

Die Einführung zum Film war schön. Der Film nimmt sich ausgiebig Zeit, den Teppich für die Action zu bereiten. Er ist nah bei Liam Neesen, seine Facon, seine Labilität wird überzeugend gezeichnet. Beim „Boarden“ des Flugzeuges werden einige Passagiere genauer vorgestellt. Julianne Moore stellt sich kompliziert an und will einen Fensterplatz, höchst verdächtig, aber sie kommt sicher gerade von einem Dreh, sie spielt jedenfalls nicht viel anders. Aber in der Besetzungsliste steht, sie spiele Jen Summers. Auch gut so. Wie die Handlung entwickelt und zusammengeschnitten wird, das ist im Rahmen eines von IMDb auf 50 Millionen Dollar geschätzten Budgets bestimmt vertretbar und ansehnlich.

Im übrigen kommt die Enge und das Gefühl der Ausgeliefertheit in einem Flugzeug bestens zur Geltung. Aber dagegen haben wir ja den Helden, der ist ein Held und bleibt ein Held und gibt sogar in einem Krisenmoment seine Schwächen zu.

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