Die Spätzünder 2 (TV BR)

Life ist life. Zugabe. Gegröle. Wollt Ihr noch? Die Altenheim-Band rockt.
Und noch ein deutscher Altenheimfilm. Und wieder spielen alte Schauspieler alte Menschen, so wie sie sich vorstellen dass alte Menschen sind, das heißt so, wie sie sicher nicht sind. Das kommt so heraus, weil der Regisseur Wolfgang Murnberger in seiner routiniert desinteressierten Regie die alten Kämpen machen lässt, und diese zeigen folglich, wie dämlich sie alte Menschen darstellen zu müssen meinen und weil das Drehbuch von Uli Brée diesem allen noch Vorschub leistet.

Ein fragwürdiges, gebührenfinanziertes Unternehmen und der Gebührenzahler, der sich ein solches Luxusaltenheim nicht leisten kann, darf sich bescheuert vorkommen. Immerhin ein Sozialfall, der in Goa war, hat’s in dieses Heim geschafft. Und wie machst du es jetzt? Altenheim oder Disneyland?

Wenn Themen vorkommen wie Sex im Rentenalter, Fitness wie ein Turnschuh, prozessorientierte Musiktherapie, so sind Handlung und Spannung doch gar nicht mehr nötig, diese sind von sich aus so total erheiternd – glauben die Macher.

Diesen Zirkus machen mit: Joachim Fuchsberger, Hans Michael Rehberg, Dieter Hallervorden, die spielen schon so, dass sie nicht unbemerkt bleiben und die Sprüche, die der Autor vermutlich aus einem Sprichwörterbuch, Kapitel „Alte und Altenheime“ gefunden hat, die können sie auch ohne jede Regiehilfe vortragen.

Die jungen Darsteller stellen sich teils so an, als ob sie für eine Gerichtsshow improvisieren sollen, weil sie sowohl von Drehbuch als auch von der Regie allein gelassen wurden. Die verkindete Betreuerin, der verwurstete Betreuer. Rocco und Marina.

Grundthese: das Alter ist ein sinnloser Selbstzweck und hat keine Zukunft. Diese These wird nun durchbuchstabiert anhand von Bandproben, Yoga, Unmündigkeit, geriatrischer Küche, Zigaretten, Schwächeanfällen, Abhauen, Verdacht auf Lungenentzündung, Unartigkeit beim Essen, Kredite, Hausbesetzung und eine Musik, die aufdringlich erzählt, das ist eh alles nicht wichtig und sowieso lustig.

Die kleine Story, die spät erst beginnt, dass die Insassen ihr Altersheim kaufen wollen, soll aufzeigen, wie kaputt aller Familienverhältnisse sind.

Am Schluss lösen Musik und feine Küche alle Probleme und machen alle glücklich und erfolgreich.
Glück aus dem Mustopf.

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