World War Z

Vielleicht sind die Macher dieses Filmes (von den Drehbuchautoren Michael Carnahan und Drew Goddard über den Regisseur Marc Forster bis zum Protagonisten Brad Pitt als Weltenretter Gerry Lane) im überbordenden Erfolgsgefühl, alles zu können und über Unmengen Geld zu verfügen, auch über die besten Stuntmen und Computeranimatoren, dass sie sich zu schnell zufrieden gaben mit der Adaption des SciFi-Romans von Max Brooks. Dass sie sich damit begnügten, zu zeigen, wie sie alles können, dass sie es können und sie können es auch: sei es stereotype Schilderung des glücklichen amerikanischen Familienlebens, Brad Pitt mit Frau und zwei Kindern oder mit Katastrophenbildern en masse über eine Zombie-Pandemie, die explosionsartig passiert, so dass man sich wundert, wie Brad Pitt mit seiner Familie überhaupt wieder hinausfindet oder mit dem Fortgang der Geschichte, der anmutet wie ein Würfelspiel: eine Position ergibt für Brad Pitt die nächste, erst muss er gefunden werden in der Katastrophe, dann muss er und seine Familie auf einem Flugzeugträger in Sicherheit gebracht werden, sicher ein großes Glück im Vergleich zu den Abermillionen von Menschen, die der Invasion nicht entkommen konnten.

Dann wird er losgeschickt werden, um über eine Station in Jerusalem, wieder ein Festmahl an Katastrophen- und Invasionsbildern, besonders die brutale Mauer, mit der Israel sich vor den Palästinensern schützen will, ist höchst ergiebig für einen Zombie-Angriff (die Palästinenser hat es schon erwischt, sie sind schon mutiert und jetzt dabei den Erzfeind zu stürmen), wie ein mittelalterliches Schloss gestürmt wird mit Menschentrauben, hier ist immerhin eine Art zeitgeschichtlicher Anspielung zu sehen; Pitt muss wieder in ein Flugzeug verbracht werden, in eines der letzten die noch starten können, bevor die Zombiemassen es daran hindern.

Auch die Katastrophen, die sich in der Luft ereignen, die sind filmisch prima realisiert. Bis Pitt schließlich in einem WHO-Forschungszentrum in Neuschottland mit einer herrlichen Bruchlandung ankommt, schwer verletzt und humpelnd mit noch einer kahlgeschorenen Frau, die er aus Israel gerettet hat; um hier an das rettende Serum gegen die Zombies ranzukommen; die nun folgende Innenraumgeschichte ist eher etwas pfadfinderhaft, wie Pitt und zwei Mitstreiter sich mit Axt und Brecheisen und Pistole in die isolierten Räume mit den zu untersuchenden Zombies vorwagen; hier wird gedehnt ohne jegliche inhaltliche oder bildnerische Gegenleistung; aber was soll’s; der Hauptwucherpunkt des Filmes dürfte nebst den prima Effekten und den schnellen Schnitten und den schönen Katastrophen Brad Pitt sein, mit seinem glatten, fast schulterlangen Haar, der einfach eine ungeheure Familiarität ausstrahlt, ihm kann man die Rettung der Welt vor dem Verderben ruhig anvertrauen; auch wenn die Figur, das meinte ich mit leichtsinnig, um wirklich einzufahren auf der Leinwand, doch einiges gründlicher hätte studiert werden müssen.

So erscheinen denn die ablesbaren und vorhersehbaren dramaturgischen Rezepte im Lichte der Vertrautheit, die das Publikum auch seinem Star sowohl von seiner Bekanntheit her als auch von seiner Rolle her entgegenbringt. Ein Abenteuer unter Freunden.

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