Fright Night

Hier ist das Kino wieder dort gelandet, wo es einsten angefangen hat: auf dem Jahrmarkt. Für ein Volks- und Gruselvergnügen um seiner selbst willen. Das Hauptvergnügen bei dieser Vampir-Verfilmung scheint dem Regisseur Craig Gillespie, der mit „Lars und die Frauen“ schon eine sehr persönliche Handschrift bewiesen hat, gewesen zu sein, ein paar Beutel Gruselfarbe auf das steril-amerikanische Siedlungs-Wesen zu schmeißen. Das Vampirtum, wie es wohl für den ursprünglichen Film galt, reicht ihm dazu nicht aus, reicht nicht aus um die Sterilität einer solchen Siedlung fundamental aufzumischen. Zur Destruktion der Gelecktheit der Siedlung, die er anfangs bis zum Geht-nicht-mehr immer wieder zeigt und abfährt, in der so gar nichts Persönliches mehr gedeiht, nur noch Püppchen von Müttern und Kindern, alle wie aus Barbie-Land und nicht ein Unkräutchen oder ein Vogelschiss, diese Siedlung aus Häuschen alle exakt derselben Machart aus dem Boden gestampft und um eine Ringstrasse angeordnet; ästhetisch tödlich-reine Bau- und Lebensweise; da braucht es mehr als einen Vampir als Nachbar, um den Stumpfsinn zu vertreiben. Die Story selber scheint weder Gillespie noch seinen Drehbuchautor Marti Noxon besonders zu interessieren. Sie verlustieren sich vollkommen darein, einerseits die Anonymität und Sterilität dieser modernen Konfektions-Komfort-„Urbanität“ extrem überhöht zu zeichnen, dass einem schon schier speiübel werden könnte, um dann mit ungebremster Lust und Macht den Vampir und seine geheimen Blutsaugerkammern und was er sonst noch an Teufels- und Feurwerkszeug in Gang setzen kann, umso lustvoller dahineinzupfeffern.

Um einer solchen Gegenwelt effektiv zu begegnen muss der Spießer aus der geleckten Siedlung zu verzweifelten Handlungen Zuflucht nehmen, er muss einen großen Magier kontaktieren, der selbst über ein beachtliches Arsenal an Wissen, Waffen und Tricks verfügt, mit denen dann noch ausgiebiger die Destruktion des Vampirwesens und damit der geleckten Siedlung selbst begonnen werden kann.

Und weils so lustig war, daran sieht man, wie sorglos die mit dem Buch umgegangen sind, darf am Schluss die Liebe siegen. Das können wir augenzwinkernd und vergnügt zur Kenntnis nehmen.

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